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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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einen Mann zu Fuß, oder einen Mann, der etwas getragen hatte, oder einen Mann und eine junge Frau zusammen irgend etwas, das ihnen einen Zeitrahmen oder eine Spur geben konnte. Trotz der späten Stunde waren die Häuser der Nachbarschaft gut beleuchtet, und gelegentlich sah man eine Gestalt am Fenster, die die Vorhänge zurückzog, um zu sehen, was vorging.
    »Kate, wir wissen nicht, was passiert ist«, sagte Quinn.
    »Naja, ich denke, man kann ohne Risiko behaupten, daß Angie sich nicht beim Rasieren geschnitten hat.«
    Ein Zittern durchfuhr sie, als sie im Geiste erneut das Blut sah. Das Blut auf dem Boden, die blutverschmierten Kacheln, die blutigen Handtücher. Sie wehrte sich gegen die Schwäche, die ihre Muskeln zersetzte.
    Du mußt hart sein, Kate. Steck diese Gefühle in eine Kiste. Stell die Kiste in das richtige Fach. Halt die Mauern aufrecht.
    »Für mich sieht das so aus«, sagte sie durch den Kloß in ihrem Hals. »Er schleicht sich von hinten ins Haus.
    Schnappt sie sich oben. Es gibt einen Kampf, nach den blutigen Handabdrücken in der Wanne zu schließen, – ich denke es sind Angies. Vielleicht tötet er sie, oder vielleicht fängt er nur damit an – wahrscheinlich das erstere. Und er läßt sie in der Wanne ausbluten, ansonsten wäre anderswo mehr Blut gewesen. Er will es so hindrehen, als wäre sie gerade gegangen, also versucht er sauberzumachen, aber er ist in Eile, und er macht das schlecht. Trotzdem, selbst die schlechte Nummer hätte ihm einige Zeit verschafft, wenn wir heute abend nicht Nachschauen gekommen wären.«
    »Woher wußte er, daß sie hier war?«
    »Ich weiß es nicht. Sie hatte das Gefühl, er würde sie beobachten. Vielleicht hat er das.«
    »Und wie soll das alles gelaufen sein, ohne daß einer was gehört oder gesehen hat?«
    »Es war ihm bereits gelungen, drei Frauen zu entführen, zu foltern und zu ermorden, ohne daß irgend jemand etwas gehört oder gesehen hat. Rita Renner hat unten bei laufendem Fernseher geschlafen. Es ist ein großes Haus.«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Irgendwas stimmt daran nicht.«
    »Warum nicht? Weil du wolltest, daß er bei der Versammlung dabei ist?«
    Er lehnte sich zurück gegen das Geländer, mit hochgezogenen Schultern unter seinem Trenchcoat. »Er könnte trotzdem bei der Versammlung gewesen sein. Wir sind nur ein paar Straßen entfernt, und die Versammlung war schon eine halbe Stunde vorbei, bevor Kovác und ich uns auf den Weg hierher machten. Meine Frage ist: Warum sollte er das riskieren? Das Mädchen hatte der Polizei nichts Brauchbares gegeben – keinen Namen, kein anständiges Phantombild, sie hat nichts aus den Verbrecheralben gezogen. Warum sollte er das riskieren?«
    »Um uns zu zeigen, daß er es kann«, sagte Kate. »Eine verschärfte Version des Zunge Rausstreckens. In der Nacht, in der die Versammlung stattfindet, die ihn aus seinem Bau locken soll, schleicht er sich in ein Haus und holt sich den einzigen Zeugen für seine Verbrechen. Ein Mörder wie dieser wird einen Ständer wie ein Baseballschläger bei so was kriegen. Das wissen wir.«
    Quinn sah, wie einer von der Spurensicherung einen Staubsauger ins Haus trug.
    »Warum bist du denn heute abend hierhergekommen?«
    fragte Kate. »Kovác hat das nicht gesagt.«
    »Als du ihm von Angie und ihrem Freier Sonntagnacht im Park erzählt hast, hast du erwähnt, daß der Typ in einem SUV unterwegs war. Ich glaube, es besteht eine ziemlich gute Chance, daß Smokey Joe seine Leichen in irgendeinem Truck in die Parks bringt. Etwas, das einem Fahrzeug der Parkverwaltung ähnelt. Möglicherweise ein SUV«
    Kate spürte, wie sich ihr Magen umdrehte. Gänsehaut überzog von Kopf bis Fuß ihren Körper. »O Gott, John.
    Du glaubst doch nicht etwa, daß er ihr Kunde war?«
    »Es würde genau auf den Punkt treffen. Er haßt Frauen, besonders die sexuell promiskuitiven. Er hat eine Tote hinten auf seinem Truck. Er reißt sich noch eine auf und bringt sie zu seiner Ablagestelle, um mit ihr Sex zu haben.
    Das erregt ihn. Diese Erregung erinnert ihn an den Kick und die Stimulation des Mordes. Gleichzeitig sichert er sich mental die Beherrschung und Kontrolle über die Frau, mit der er unterwegs ist. Das geheime Wissen, daß er mit seinem augenblicklichen Partner das machen könnte, was er seinem Opfer angetan hat, aber es freiwillig nicht tut, gibt ihm ein Gefühl der Kontrolle, sowohl über sie als auch über seinen Zwang zu töten.«
    »Der Entschluß, nicht zu töten, gibt seinem Gefühl

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