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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Und dann schnalzte die Zeit zurück in Normaltempo, und Elwood schwang den Lumina an dem Truck vorbei, und stellte ihn im rechten Winkel gegen den Randstein, um den Fluchtweg abzuschneiden.
    Er knallte den Schalthebel auf Park und war schon aus der Tür. Liska umklammerte mit zitternder Hand das Telefon und rief Krankenwagen und Feuerwehr.
    Einige der Wagen, die sie verfolgt hatten, fuhren seitlich ran, einige rasten vorbei, so daß Elwood ausweichen mußte, als er zu dem brennenden Wrack rannte. Liska schob die Tür auf und stürzte sich auf Vanlees, als er aus seinem Pickup stolperte. Sie konnte den Whiskey aus zwei Fuß Entfernung riechen.
    »Ich hab’s nicht getan!« schrie er schluchzend.
    Kamerablitze zuckten wie Stroboskoplichter, erleuchteten sein Gesicht mit gleißend weißem Schein. Blut lief ihm aus Nase und Mund, wo sein Gesicht offensichtlich Bekanntschaft mit dem Steuerrad gemacht hatte. Er warf die Arme schützend hoch, um die Fotos zu verderben.
    »Verflucht nochmal, laßt mich in Ruhe!«
    »Ich glaube nicht, Gil«, sagte Liska und griff nach seinem Arm. »Arme gegen den Truck. Sie sind verhaftet.«

    »Jetzt weiß ich, wie sie Spione mit Schlafentzug weichklopfen«, sagte Kovác, als er auf Vanlees’ Truck zuschritt, der immer noch halb überm Randstein hing. »Ich bin bereit, mich ins Archiv versetzen zu lassen, damit ich ein bißchen Schlaf kriege.«
    Liska sah ihn grimmig an. »Komm dich bei mir ausweinen, wenn du einen Neunjährigen hast, der dich mit tränennassen großen blauen Augen ansieht und fragt, warum du nicht zu der Thanksgiving Aufführung in der Schule gekommen bist, wo er doch einen Pilgervater gespielt hat und alles.«
    »Mein Gott, Tinks«, knurrte er und klebte eine Zigarette an seine Lippe. »Uns sollte man nicht erlauben, uns fortzupflanzen.«
    »Sag das meinen Eierstöcken. Was zum Teufel machst du überhaupt hier?« fragte sie und drehte ihn von den Reportern weg. »Versuchst du ernsthaft, gefeuert zu werden? Du sollst dich bedeckt halten.«
    »Ich bringe dir Kaffee.«
    Die Unschuld in Person reichte er ihr einen dampfenden Styroporbecher. »Ich versuche nur, das Hauptteam zu unterstützen.«
    Während er das sagte, ließ er den Blick über Vanlees’ Truck schweifen.
    Der Pickup war von uniformierten Cops und der Spurensicherung eingekreist, die gerade mit ihrer Arbeit begannen. Tragbare Scheinwerfer beleuchteten ihn von allen Seiten, so daß die Szene wie eine Fotosession für Chevrolet wirkte. Die völlig ramponierten Fahrzeuge in der Mitte der Straße wurden gerade abgeschleppt.
    Reporter trieben sich am Rande des Schauplatzes herum, in Schach gehalten von den Uniformierten. Ihre Eigenbeteiligung verschärfte ihr Interesse an dem Unfall.
    »Schon irgendwas über deinen Ersatz gehört?« fragte Liska.
    Kovác zündete sich eine Zigarette an und schüttelte den Kopf. »Ich hab bei Fowler ein gutes Wort für dich eingelegt.«
    Sie sah überrascht aus. »Wow, danke Sam. Glaubst du, sie hören drauf?«
    »Keine Chance. Ich setze auf Yurek, weil sie ihm Angst machen können. Und was ist hier das neueste?«
    »Vanlees ist im Krankenhaus zur Untersuchung, bevor wir seinen traurigen Arsch in die Stadt schleifen. Ich glaube, er hat sich die Nase gebrochen. Abgesehen von ihm haben wir einen Toten, einen Kritischen und einen in gutem Zustand.«
    Liska lehnte sich gegen den Wagen, den sie und Elwood gefahren hatten. »Der Fahrer des Mustangs ist Toast. Der Taxifahrer hat sich beide Knöchel gebrochen und den Kopf angeschlagen, aber er wird gesund werden. Der Fotograf ist im OP. Sie gehen von einer Gehirnblutung aus. Ich wäre nicht zu optimistisch. Aber eigentlich hätte ich gesagt, er hat gar kein Hirn, so wie der sich aufgeführt hat.«
    »Wissen wir, wer diese Typen sind – waren?«
    »Kevin Pardee und Michael Morin. Freiberufler, die mit einem Exklusivfoto einen Coup landen wollten. Leben und Sterben im Zeitalter der Skandalpresse. Jetzt sind sie die Schlagzeile.«
    »Wie ist Vanlees hinters Steuer gekommen, wenn er so betrunken war, daß du’s riechen konntest?«
    »Das müßtest du die Reporter fragen. Sie waren diejenigen, die sich um ihn drängten, als er das Gebäude verließ.
    Alle unsere Leute mußten ihn aus der Entfernung beobachten oder eine Schadensersatzklage wegen Belästigung riskieren.«
    »Frag die Reporter«, schimpfte Sam. »Die werden die ersten sein, die Fragen wegen unserer Fahrlässigkeit stellen. Schleimlutscher. Wie geht’s Elwood?«
    »Hat sich

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