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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Vulkan.«
    »Ich weiß, aber ich kann scheinbar nicht anders. Er weiß genau, wie er mich zur Weißglut bringen kann. Was hast du für mich zu tun? Könnte ich das zu einer neuen Karriere ausweiten?«
    »Es ist deine alte Karriere. Ich hab dir Kopien der Opferkunde mitgebracht. Ich habe ständig das Gefühl, daß ich genau den Schlüssel, den wir brauchen, vor der Nase habe und ihn nicht sehe. Ich brauche frische Augen…«
    »Das gesamte CASKU und Behavioral Sciences stehen dir zur Verfügung. Warum ich?«
    »Weil du es brauchst«, sagte er schlicht. »Ich kenne dich, Kate. Du mußt etwas tun, und du bist genauso qualifiziert wie das Bureau. Ich habe alles nach Quantico weitergegeben, aber du bist direkt hier, und ich vertraue dir. Wirst du dir’s anschauen?«
    »In Ordnung«, erwiderte sie, aus genau dem Grund, den er genannt hatte: weil sie es brauchte. Sie hatte Angie verloren. Sie hatte Melanie Hessler verloren. Wenn es irgend etwas gab, was sie tun konnte, um das auszugleichen, würde sie es tun. »Laß mich was anziehen.«
    Sie schlang die Chenilledecke um sich, als sie sich aufsetzte.
    Quinn machte ein finsteres Gesicht. »Ich wußte, daß ein Haken dabei ist.«
    Kate grinste, dann ging sie zu ihrem Schreibtisch, wo das Licht an ihrem Anrufbeantworter blinkte. Sie war eine Vision im bernsteinfarbenen Schimmer der Schreibtischlampe mit ihren flammend roten Haaren, der Schwung ihres Nackens wie der Traum eines Bildhauers. Er verging vor Sehnsucht, wenn er sie nur ansah. Welch unglaubliches Glück er doch hatte, eine zweite Chance zu bekommen.
    Eine bockige Stimme jammerte aus der Maschine:
    »Kate, David Willis hier. Ich muß mit Ihnen reden. Rufen Sie mich heute abend an. Sie wissen, daß ich tagsüber nicht zu Hause bin. Ich habe das Gefühl, daß Sie mir absichtlich aus dem Weg gehen. Jetzt – wo das Niveau meines Selbstvertrauens so niedrig ist. Ich brauche sie –«
    Kate drückte auf Vorlauf. »Wenn sie alle so wären, würde ich mir einen Job im Supermarkt suchen.«
    Die nächste Nachricht war von der Leiterin einer Geschäftsfrauengruppe, die sie bat, bei einem Treffen zu reden.
    Dann, als nächstes, langes Schweigen.
    Kate konterte Quinns ernsten Blick mit ihrem eigenen.
    »Von denen hatte ich gestern abend ein paar. Ich dachte, es könnte Angie sein. Ich wollte es glauben.«
    Oder es könnte, wer immer Angie gefangen hielt, gewesen sein, dachte Quinn. Smokey Joe. »Wir müssen eine Fangschaltung an deinem Telefon installieren. Wenn er Angie hat, hat er deine Nummer.«
    Er konnte sehen, daß ihr dieser Gedanke noch nicht gekommen war. Er sah die Überraschung, gefolgt von Ärger über sich selbst, weil sie nicht daran gedacht hatte.
    Aber natürlich würde sich Kate nicht als potentielles Opfer betrachten. Sie war stark, hatte die Kontrolle, hatte alles im Griff. Aber sie war nicht unverwundbar.
    Quinn erhob sich von der Couch und ging zu ihr.
    »Gott. Was für ein Alptraum«, flüsterte sie. »Meinst du, sie könnte noch am Leben sein?«
    »Sie könnte«, sagte er, weil er wußte, daß Kate das Bedürfnis hatte, das zu hören. Aber er wußte auch, daß sie sich der Chancen und der gräßlichen Möglichkeiten genauso bewußt war, wie er. Sie wußte genauso gut wie er, daß Angie DiMarco noch am Leben sein konnte und daß es gnädiger wäre zu hoffen, sie lebte nicht mehr.

    Ich bin tot Mein Verlangen lebt Hält mich auf Trab Bewahrt meine Hoffnung Wird er mich wollen? Wird er mich nehmen? Wird er mir wehtun? Wird er mich lieben?

    Die Worte waren wie schneidende Messer. Die Musik krallte sich in seine Sinne. Er spielte das Band trotzdem.
    Ließ es schmerzen, hatte das Bedürfnis zu fühlen.
    Peter saß in seinem Büro. Das einzige Licht fiel durch die Fenster, gerade genug, um Schwarz in Anthrazit zu verwandeln, Grau zu Aschgrau: Die Angst, das Schulgefühl, die Sehnsucht, der Schmerz, das Verlangen, die Emotionen, die er selten begreifen und nie ausdrücken konnte, waren in ihm gefangen, der Druck steigerte sich, bis er dachte, sein Körper würde einfach explodieren, und es bliebe nichts von ihm übrig außer Fetzen von Gewebe und Haaren, die an Wänden und der Decke und dem Glas der Fotografien klebten, der Fotografien von ihm mit Leuten, die er im letzten Jahrzehnt als für sein Leben wichtig erachtet hatte.
    Er fragte sich, ob irgendein Teil von ihm die Bilder von Jillie treffen würde, die sich in einer Ecke der Ausstellung drängten. Aus dem Weg, keine Aufmerksamkeit heischend. Unterschwellige

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