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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Flut von Stolz. Er ist mit Quinns Ruf, seinen Theorien vertraut. Das FBI hat seinen Besten für den Feuerbestatter geschickt.
    Er möchte, daß der Agent das Wort ergreift, will seiner Stimme und seinen Gedanken zuhören, aber Quinn bewegt sich nicht. Die Reporter erkennen ihn scheinbar nicht, wie er da außer Reichweite der Scheinwerfer steht. Dann entfernen sich die Hauptdarsteller vom Podium, umringt von uniformierten Polizeibeamten. Die Pressekonferenz ist vorbei.
    Enttäuschung lastet schwer auf ihm. Er hatte mehr erwartet, mehr gewollt. Braucht mehr. Er hatte prophezeit, daß sie mehr brauchen würden.
    Mit einem Ruck wird ihm klar, daß er darauf gewartet hat zu reagieren, daß er für einen Augenblick zugelassen hat, daß seine Gefühle an die Entscheidung anderer gekoppelt waren. Inakzeptables Verhalten. Er ist pro aktiv, nicht re aktiv. Die Reporter geben auf und hasten zu den Türen, Stories zu schreiben, Quellen, die angebaggert werden müssen. Die kleine Menschenmenge, in der er steht, beginnt, sich aufzulösen und setzt sich in Bewegung.
    Er bewegt sich mit ihnen, nur ein weiteres Gesicht.
    »Los, Mädel. Wir hauen ab.«
    Angie hob den Kopf von den Verbrecheralben auf dem Tisch, mißtrauisch, ihr strähniges Haar verdeckte ihr halbes Gesicht. Ihr Blick huschte von Kate zu Liska, als sie sich aus dem Stuhl erhob, als ob sie erwartete, der Detective würde eine Pistole ziehen und ihre Flucht verhindern. Liskas Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf Kate.
    »Du hast das Okay zu gehen? Wo ist Kovác?«
    Kate sah ihr direkt in die Augen. »Ja… äh, Kovác hängt mit dem Lieutenant auf der Pressekonferenz fest. Sie reden über Soko.«
    »Da will ich dabei sein«, sagte Liska entschlossen.
    »Das solltest du auch. Ein Fall wie dieser macht Karrieren.«
    Und zerbricht sie, dachte Kate und fragte sich, wieviel Ärger sie sich einhandelte, indem sie Angie DiMarco rausließ – und wie viele Probleme sie Liska bereiten würde.
    Der Zweck heiligt die Mittel. Sie dachte an Quinn.
    Zumindest war ihr Ziel edler als egoistische Manipulation.
    Rationalisierung: der Schlüssel zu einem reinen Gewissen.
    »Rollen die Kameras?« fragte Liska.
    »Während wir hier reden.«
    Kate beobachtete aus dem Augenwinkel, wie ihre Klientin ein Bic Feuerzeug nahm und in ihre Jackentasche steckte. Gott. Ein Kind und auch noch Kleptomanin.
    »Scheint mir ein guter Zeitpunkt, um Leine zu ziehen.«
    »Zieh ab, solange du kannst«, riet ihr Liska. »Du bist heute ein doppelter Bonus. Ich hab deinen Namen im Zusammenhang mit einem Akt heroischen Irrsinns im Regierungszentrum heute früh gehört. Wenn dich die Reporter nicht wegen einer Geschichte festnageln, dann wegen der anderen.«
    »Mein Leben ist viel zu aufregend.«
    »Wohin bringen Sie mich?« fragte Angie, als sie zur Tür kam und ihren Rucksack über die Schulter schwang.
    »Zum Abendessen. Ich bin am Verhungern und du siehst aus, als ob du schon seit einer Weile hungerst.«
    »Aber Ihr Boß hat gesagt –«
    »Scheiß auf ihn. Ich möchte erleben, wie einer Ted Sabin ein oder zwei Tage in ein Zimmer sperrt. Vielleicht würde er dann ein bißchen Empathie entwickeln. Gehen wir.«
    Angie warf einen letzten Blick auf Liska, huschte aus der Tür und hievte ihren Rucksack hoch, während sie hinter Kate herlief.
    »Werden Sie Ärger kriegen?«
    »Interessiert dich das?«
    »Es ist nicht mein Problem, wenn Sie gefeuert werden.«
    »Das ist die richtige Einstellung. Hör mal, wir müssen rauf in mein Büro. Wenn mich unterwegs jemand aufhält, dann tu uns beiden den Gefallen und verhalte dich, als gehörten wir nicht zusammen. Ich möchte nicht, daß die Reporter zwei und zwei zusammenzählen, und du willst nicht, daß sie erfahren, wer du bist. Vertrau mir, was das angeht.«
    Angie warf ihr einen listigen Blick zu. »Könnte ich in Hard Copy auftreten? Ich höre, die zahlen.«
    »Wenn du das für Sabin vermasselst, bringt er dich auf die Liste von Americas Ten Most Wanted. Das heißt, wenn unser lieber Serienmörder aus der Nachbarschaft dich nicht zuerst in Ungelöste Kriminalfälle bringt. Wenn du mir auch sonst nichts glaubst, Mädel, hör auf das. Du willst nicht ins Fernsehen, du willst dein Bild nicht in einer Zeitung haben.«
    »Wollen Sie mir Angst machen?«
    »Ich sag dir nur, wie es ist«, fügte sie hinzu, als sie in die Halle des Regierungszentrums traten.
    Kate setzte ihr ›Versuch-nicht-mich-zu-verarschen‹ Gesicht auf und ging so rasch sie konnte, angesichts aller

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