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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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seidenen Pantoffeln entgegen, die ihr gereicht wurden, und folgte der jungen Frau.
    Yvette führte sie in den Westflügel, über eine Galerie und am Ende des Ganges eine Treppe aus Marmor hinab. Vorbei an Massageabteilungen, dem Saunabereich und einem Ruheraum ging es weiter bis zu einer Flügeltür aus milchigem Glas. Der Marmor unter ihren Füßen glänzte. Sie widerstand der Versuchung, sich der Pantoffeln zu entledigen, um den kühlen, glatten Stein unter ihren bloßen Füßen zu spüren.
    Jenseits der Tür empfing sie ein lieblich-zarter Duft. Der Fußboden sank zur Mitte hin ab, und in der Mitte stand ein Sockel. Zwei große ovale Becken schlängelten sich entlang der Wände, geschmackvoll in mit zarter Spitze verhangene Nischen gebaut, umringt von Regalen mit allen erdenklichen Tiegeln, Flaschen, Krügen, mit Körben voller Handtücher, Badekugeln und Blütenblättern.
    Yvette bedeutete ihr, den Morgenrock abzulegen, dann verschwand sie.
    Leises Kichern war zu hören. Anna wandte sich um, sah zwei leicht bekleidete Frauen, die sich bei einem Mann ganz in Weiß eingehakt hatten und ihn hinausbegleiteten. Ein Masseur, wie Anna am Schriftzug auf der Rückseite seines T-Shirts erkennen konnte.
    Und dann war Yvette zurück, gefolgt von zwei jungen Frauen mit Schöpfkellen und Leinentüchern und einer wunderschönen Frau mit einem weiteren Masseur, der geradewegs auf sie zukam.
    Erschrocken fuhr Anna vor ihm zurück. Ihre Hände legten sich unwillkürlich auf ihre Scham. Doch der Mann musterte sie vollkommen sachlich. Er betastete mit beiden Händen ihre Schultern, ihre Arme, ihren Rücken. „Alles sehr verspannt. Wunder kann man heute nicht erwarten. Aber das wird mit der Zeit.“ Er wandte sich zu seiner Begleiterin, flüsterte ihr etwas zu. Sie war eine Frau in mittleren Jahren. Attraktiv. Äußerst attraktiv und perfekt gestylt. Geschmeidig und gertenschlank stand sie da. Jedes Haar lag an seinem Platz, Finger und Fußnägel waren lackiert und glänzten. „Zuerst peelen, dann enthaaren, baden und anschließend zur Massage, wo sich Amanda persönlich um Sie kümmern wird.“ Die Anordnungen des Masseurs waren knapp und präzise. Seine Begleiterin – Amanda, wie Anna schlussfolgerte – lächelte knapp. Sie griff nach ein paar Tiegeln, nickte Anna kurz zu und verschwand an der Seite des Masseurs.
    Bewegung kam in die beiden jungen Helferinnen, als Yvette ihnen etwas zurief. Sie führten Anna zur Mitte und drei Stufen auf den Marmorsockel hinauf.
    Anna fühlte sich wie aufgebahrt. Der Stein war kühl, und schon bald rauschte aus den Schöpfkellen warmes Wasser auf sie hinab. Ihr Körper wurde mit einer Mischung aus Honig, Olivenöl und Meersalz eingerieben, sie musste sich ein paar Mal drehen, damit keine Stelle zu kurz kam. Weiteres Wasser wusch alles wieder ab.
    Ihr Haar wurde gewaschen, mit Olivenöl eingerieben und dann mit einem angewärmten Tuch umwickelt. Mit flauschigen Badetüchern rieb man sie sanft trocken. Yvette führte sie zu einem tragbaren Tisch, der unter einem großen Farngewächs stand. Fügsam und mit prickelnder Haut lag sie mit halb geschlossenen Augen da. Yvette stand neben ihr, eine Pinzette in der Hand, während die beiden Frauen mit Nassrasierern bewaffnet waren.
    „Dir werden nun Beine und Arme rasiert. Währenddessen zupfe ich dir dein Schamhaar. Der Herr wünscht es so. Das Haar wächst nicht so schnell und vor allem nicht so stoppelig nach. Es wird zunächst wehtun, macht man es aber regelmäßig, gewöhnt man sich daran.“
    Anna nickte und blickte zu dem zitternden Farnwedel über ihr empor.
    Augen zu und durch!
    Ihre Arme und Beine wurden mit einem nach Rosen duftendem Schaum bedeckt. Die Rasur begann. Auch Yvette zückte ihr Werkzeug, beugte ihren Kopf über Annas Unterleib und zupfte erst langsam, dann immer schneller. Es tat tatsächlich höllisch weh, ihre Haut brannte wie Feuer. Anna musste sich zusammennehmen, um nicht laut aufzuschreien. Ihr Körper zuckte. Am liebsten hätte sie nach ihrer Peinigerin getreten, den Morgenrock gepackt und wäre in ihr Zimmer geflüchtet. Aber sie blieb liegen, versuchte still zu halten, ertrug den Schmerz mit zusammengebissenen Zähnen. Nach einer gewissen Zeit wurde der Schmerz erträglicher. Mit jedem weiteren Zupfer von Yvettes erbarmungsloser Pinzette wuchs das Ziepen an ihrer empfindsamsten Stelle von einer unliebsamen Notwendigkeit zu einem Gefühl der Selbstverständlichkeit. Und von dort weiter. Der brennende Schmerz bekam

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