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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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wie Amandas Handballen ihre Klitoris rieb, während ein Finger sich in sie hineinschob. Ihr Schoß pochte. Sie wollte kommen. Jetzt. Es gab kein Zurück mehr. Doch da war auch noch etwas anderes in ihr. Etwas was wuchs, innerhalb von Sekundenbruchteilen stärker wurde als jede Lust: Sie wollte Aaron nicht erzürnen, wollte seinen Befehlen Folge leisten. Und so entwand sie sich der heißen Welle, die kurz davor stand, sie zu überschwemmen. „Stopp … ich … bitte … stopp.“
    Amanda reagierte sofort. Der Tanz auf dem Drahtseil war beendet.
    „Gut gemacht. Das Ganze üben wir nun täglich. Und vergiss nie: Jeder deiner Orgasmen gehört Aaron. Du darfst nur kommen, wenn er es dir ausdrücklich erlaubt.“ Anna schloss erschöpft die Augen. Ihr Schoß pochte, ihr Inneres schrie nach Erlösung.
    Leicht benommen erhob sie sich, ließ sich von Amanda den Bademantel umlegen. Sie spürte, wie die Nachbeben ihrer unerfüllten Lust ihren Körper peinigten, wie sie ihren Leib durchliefen. Aber sie war zufrieden, dass sie Aarons Befehlen Folge geleistet hatte.
    „Und nun kümmere ich mich um dein Haar und dein Make-up.“
    Sie wurde zu einem sehr schönen Schminktisch aus Zedernholz geführt. Die polierte Tischplatte war in Kupfer eingelegt. Ein Bildnis von Aphrodite, als Inbegriff für Schönheit und Anmut, war hineingearbeitet. Ein ovaler Kupferspiegel mit filigranen Ornamenten rundete das Bild ab.
    Amanda bedeutete ihr, sich zu setzen, tastete unter der Tischkante nach einem Riegel und schon schob sich seitlich eine Schublade voller Töpfchen, Pinsel, Lippenstifte, Eyeliner, Puder und vielen weiteren Schminkutensilien hervor. Geschäftig öffnete sie winzige Tiegel, wählte Pinsel aus.
    „Zunächst eine leichte Feuchtigkeitspflege.“ Beim Reden füllte sie Mandelmilch in einen Tiegel, tropfte etwas Honig und andere Substanzen dazu und verrührte alles. Das geschah so anmutig und geschickt, dass Anna ihr wie gebannt zusah und noch stundenlang so hätte dasitzen können.
    „Mach bitte die Augen zu.“
    Anna gehorchte. Ihre Lider zitterten ein wenig, als sie die Berührung des Pinsels spürte.
    Die wohlriechende Masse wurde in ihre Gesichtshaut einmassiert, musste etwas einwirken, während Amanda ihre Haare auf dicke Papilloten einrollte. Anschließend wurde die Feuchtigkeitspflege mit warmen Tüchern wieder abgenommen.
    Amanda trug eine Grundierung auf, etwas Make-up und betonte mit Rouge Annas Wangenknochen. Mit brauner Wimperntusche, einem Lidstrich und einem Hauch von luxuriösem Lidschatten betonte sie Annas Augen. Etwas Lipgloss, die Wickler aus den Haaren, und sie war fast fertig.
    Anna schüttelte auf Amandas Anweisung hin den Kopf, fuhr sich mit den Händen durch die locker glänzende Mähne. Ein Blick in den Spiegel zeigte eine kapriziös veränderte Anna. Ihr gefiel, was sie sah, auch wenn es ungewohnt war.
    Amanda lächelte zufrieden. Sie klingelte nach Yvette, die Anna zu ihrem Zimmer begleitete.

Kapitel Zwölf
    Der große Eichentisch war eingedeckt mit weißem Linnen, schwerem Tafelsilber und feinem Geschirr mit dezentem Dekor.
    Jonathan Vanderberg warf einen letzten Blick auf den liebevoll gedeckten Tisch. Mit seinen 79 Jahren war er immer noch fit wie ein Wiesel und legte trotz des zahlreichen Personals Wert darauf, hier und da selbst zu kochen. Für sich allein. Oder aber für seine beiden Enkel und sich – sofern Alexander nicht in der Weltgeschichte unterwegs war. Heute hatte er Aaron zum Mittagessen eingeladen und freute sich darauf, ihm sein neuestes kulinarisches Werk zu präsentieren.
    Leise vor sich hin lächelnd betrat er die Küche seiner Suite, machte sich an dem modernen Herd zu schaffen. Sein ganzes Leben hatte er in diesem Hause verbracht. Hatte seine Frau überlebt, seinen Sohn und seine Schwiegertochter, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.
    Er liebte dieses Anwesen, war stolz darauf, dass es seit jeher in Familienhand ruhte, und er machte sich seit Tagen intensive Gedanken darüber, ob diese Tradition Bestand haben konnte. Aaron und Alexander jedenfalls dachten nicht daran, eine Familie zu gründen.
    „Man wird sehen”, murmelte er, während er mit flinken Bewegungen den Salat anrührte und duftende Kräuter aus seinem Kräutergarten daruntermischte.
    Als Aaron kurze Zeit später in die Wohnräume seines Großvaters trat, fand er diesen geschäftig werkelnd in der Küche vor. Die Mittagssonne warf goldene Schuppen auf die anthrazitfarben durchzogene Arbeitsplatte aus

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