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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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sich vom Duft der unzähligen Blüten betören zu lassen, mit einem leisen, süßen Pochen ganz tief im Herzen.
    Sie warf sich einen champagnerfarbenen Morgenmantel aus Seide über und beschloss, das Anwesen zu erkunden. Es war still, alle anderen schliefen noch – also die perfekte Zeit für eine kleine Entdeckungstour.
    Kurze Zeit später schlich sie durch einen der Flügel des Anwesens, in dem laut Franziska keine Schlafräume lagen. Sie genoss die fast schon hörbare Stille, öffnete eine Tür nach der anderen und betrat schließlich einen Raum, der ringsum verspiegelt war. Er enthielt keinerlei Mobiliar, einzig ein merkwürdiges Metallgerüst hing unter der Decke; ein großer Kristalllüster spendete sanft-goldenes Licht.
    Kein Fenster, kein Lichteinfall störte die Harmonie der gefangenen Lichter in den Spiegelwänden. Sie stellte sich mitten in den Raum und betrachtete sich – alleine mit sich und den Lichtern, die gefangen waren wie sie. Der Morgenrock umspielte ihre weiblichen Rundungen sanft und kühl. Ihr Haar floss weich über den edlen Stoff, fiel ihr bis über die Schultern, seidig glänzend, mit tausend funkelnden Lichtreflexen bedeckt. Sie trat nahe an eine der Spiegelwände und betrachtete ihr Gesicht.
    Es wirkte verändert.
    Da war etwas, was sie von innen strahlen ließ, ihr eine Aura verlieh, die etwas Besonderes aus ihr machte. Die Anna, die ihr sonst morgens aus dem Spiegel anblickte, war verschwunden. Hatte Platz gemacht für etwas anderes … Fremdes. Ein loderndes Feuer tanzte in ihren Augen, schien sich von dort wellenförmig auf ihr Antlitz zu legen und ließ ihr Äußeres wild-sinnlich erscheinen. All ihre Träume, Sehnsüchte und Hoffnungen spiegelten sich in ihren Zügen, in ihren Augen wider. Und sie wusste, dass all diese Träume sich nur um ihn drehten. Um den Einen, von dem sie wusste, dass nur er das Ende ihrer Gier hervorrufen konnte. Der Eine, in dessen Hände sie sich zunächst widerwillig, dann voller Lust gegeben hatte. Der sie mehr ausfüllte als alles, was vor ihm gewesen war. Von dem sie jedoch wusste, dass er ihr einmal bittereren Schmerz bereiten würde, denn er war ein Playboy, der mit den Frauen spielte und nichts weiter in ihnen sah als Sexspielzeug … willkommen, um das Feuer seiner hungrigen Lenden zu stillen.
    Sie löste den schmalen Gürtel, der den Morgenrock in ihrer Taille zusammenhielt. Ohne diesen Halt fiel der Stoff vorn auseinander. Sie streifte ihn von ihren Schultern, und mit der zarten Sanftheit einer streichelnden Hand glitt er an ihrem Körper hinab. Sie war nackt, und die gefangenen Lichter zauberten flackernde Reflexe auf ihre blasse Haut.
    Sie fuhr mit den Fingerspitzen über ihren Körper und musste lächeln. Es hatte schon Männer in ihrem Leben gegeben, aber diese Begegnungen hatten nie ihre Seele berührt. Es war nie jemand darunter gewesen, der sie hatte fliegen lassen, der diesen besonderen Zauber in sich trug – das gewisse Etwas – animalisch-zart und doch so hart. Sie liebte es, wenn er nach seinem Belieben mit ihr spielte, wusste tief im Innern, dass er damit ihre geheimsten Sehnsüchte spiegelte, ihre bisher verborgenen Wünsche erfüllte. Grausam und hart – lieblich und zart. Er führte sie, und sie ließ sich fallen. Sie ließ sich nur allzu gern fallen, genoss jede einzelne Sekunde, denn er war es, der sie nach einem ziellosen Fall auffangen würde, sie mit erfahrener Hand weiterführte zum nächsten Abgrund, von dem sie niemals wusste, wie tief er war.
    Ein großes Glücksgefühl durchströmte sie.

Kapitel Elf
    Als sie kurze Zeit später weiter durch die Gänge schlich, den Nordflügel erkundete, wurde sie von dem Geruch nach Kaffee und frisch gebackenem Brot empfangen. Ihr Magen meldete sich, verlangte ein reichhaltiges Frühstück. Aber zuerst musste sie duschen und sich ankleiden.
    Sie war gerade in ihrem Zimmer angekommen, da klopfte es an der Tür.
    Yvette trat ein, reichte ihr eine kleine Schüssel mit Mandeln, Nüssen und Rosinen. „Ein Imbiss vor dem Frühstück. Und dann müssen wir zum Baden in den Wellnessbereich.“
    „Ich kann alleine baden. Hier!“ Anna wies mit dem Kinn auf das angrenzende Badezimmer.
    „Herr Vanderberg wünscht es so.“ Yvettes Ton war emotionslos.
    Sie gab lediglich einen Befehl weiter, erkannte Anna. Und wenn Aaron es so wünschte, dann würde sie sich nicht sträuben. Schließlich wollte sie ihm gefallen.
    Sie steckte sich eine Handvoll der köstlichen Nuss-Mischung in den Mund, nahm die

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