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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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klar und warm.
    Ihr Blick tauchte ein in das Meer aus Sternen, und mit einem Lächeln dachte sie daran zurück, wie Aaron in der Nacht des Mohnballs plötzlich hinter ihr gestanden und sie verführt hatte.
    Die Erinnerung an diese Nacht rann wie prickelnder Champagner durch ihr Blut, machte sie trunken. Die Sterne am Himmelszelt schienen sie mit ihrem Funkeln zu liebkosen, zu küssen und zu streicheln. Sie blinkerten ihr zu, als wüssten sie um ihre wachsende Sehnsucht. Eine Sehnsucht, die an diesem Abend leider nicht mehr erfüllt werden würde.
    *** Die Nacht lag auf ihren Schultern wie ein schwerer Mantel.
    Unruhig wälzte sich Anna im Bett. Das Licht des Mondes war unwiderstehlich, lud zum Träumen ein, berauschte und bescherte sündige Gedanken. Sie sehnte sich nach Schlaf, doch da gab es einen Teil in ihr, der nicht schlafen wollte. Einen Teil, der stärker war als ihr Bewusstsein – der das Duell gewann. Dies war ihre zweite Nacht in der Villa, und sie war schon jetzt süchtig nach diesem wundervollen Zauber, der von Aaron ausging. Die bittersüßen Sphären, in die seine Hände sie versetzen konnten, machten sie trunken, ließen sie schweben. Seine Ausstrahlung war gewaltig. Ein unverkennbares Feuer loderte in ihr auf, wenn sie nur an ihn dachte. Ein Feuer – reißerisch und verführerisch, aber auch alles verschlingend und gefährlich. Dennoch wollte sie diesem Feuer erliegen, die Flut an Gefühlen nicht abblocken. Sein Charisma raubte ihr den Atem. Anna seufzte leise.
    Den Zauber des Augenblicks spürte sie als Prickeln auf der Haut.
    Innerlich erhitzt rekelte sie sich in den Laken, spreizte ihre Schenkel, legte ihre Hand auf den Venushügel. Ihre Augen waren fest geschlossen, ihre Lider zuckten, kleine Schauer überliefen ihren Körper.
    Verführerischer Nachtwind durchzog die Hitze der Nacht, sorgte dafür, dass sich ihre Brustwarzen hart vor Lust steil aufrichteten. Eine Gänsehaut zierte ihren Bauch, zog sich hinauf über ihre Brüste bis zu ihrem Nacken.
    Die Nacht war endlos, so wie die nicht ruhen wollenden, sich überschlagenden Gedanken, die sie durch diese späten Stunden begleiteten.
    Ein anregendes Prickeln breitete sich in ihrem Magen aus. Sie hatte keine Ahnung, was sie in den kommenden Tagen erwartete, aber es würde hoffentlich ebenso aufregend werden wie alles, was sie bisher mit Aaron erlebt hatte.
    Die Hand auf ihrem Schoß tastete sich vor.
    Wage es nicht, Hand an dich zu legen. Weder jetzt, noch später! Wie aus dem Nichts klopften Aarons Worte in ihrem Innern an.
    Hastig zog sie ihre Hand zurück. Sie wollte ihm gefallen, gehorchen. Tun, was er verlangte. Ihr Orgasmus sollte ihm gehören. Selbst wenn sie tagelang in der Hölle schmoren musste, bis es so weit war.
    Der Nachtwind liebkoste ihre erhitzte Haut. Sie schaute zum Fenster, sah zu ihrem Erstaunen, dass es zwar noch düster war, aber nicht mehr lange dauern würde, bis die Sonne die letzten Schatten der Dunkelheit vertrieben hatte. Die Zeit war vergangen, ohne dass Anna es bewusst wahrgenommen hatte. Sie schwang sich aus dem Bett und lief zum Fenster.
    Der Garten lag im tiefen Morgenschatten, ein lauer Wind blies, die Blätter rauschten. In der Nacht hatte es geregnet. Selbst das bemerkte sie erst jetzt. Auf den Bäumen, Sträuchern und Blumen lagen noch glitzernde Wassertropfen.
    Die Blätter der Linde vor ihrem Fenster hatten Tropfen an ihren Zweigen gesammelt und funkelten trotz fehlender Sonne wie kleine Perlen. Schon als Kind hatte sie es geliebt, diese zarten Tropfen zu beobachten, mit ihnen zu spielen. Selig lächelnd war sie durch den elterlichen Garten gestromert, hatte die Tropfen wie Murmeln über die Blätter der jeweiligen Pflanzen kullern lassen, hatte beobachtet, wie sie an der Spitze eines Blattes hängen blieben und irgendwann nach unten fielen.
    Annas Faszination für dieses kleine Schauspiel war bis heute geblieben. Sie schnupperte die weiche, feuchte Luft und spürte ihre Nacktheit. Nur noch eine Stunde, dann würden Lerche und Amsel den neuen Tag begrüßen. Der erste zarte Ton am Ende der Nacht ließ sie immer und immer wieder mit angehaltenem Atem lauschen. Und wenn dann das Schwarz zu einem dunklen Blau wurde und dieses erst an den Rändern, dann auch zur Mitte hin heller und heller wuchs, und die ersten Konturen sich aus der nächtlichen Formlosigkeit schälten, dann war es ihr, als würde dieser neue Tag ihr gehören.
    Es war schön, einer singenden Amsel hoch oben auf einem Baumwipfel zuzuhören und

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