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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Strafe …« Er wies auf die flimmernde Hitzewüste. »Dies hier wird meine Ewigkeit sein.«
    Lin dachte an die Priesterinnen, denen ein ähnliches Schicksal wie Braam bevorstand. Sie durfte das nicht zulassen. Auch wenn dies bedeutete, dass sie selbst hierbleiben musste. Elven wollte sie … Sie war Sala … Allein um ihretwillen war er nach Engil gekommen.
    »Ich weiß, dass
er
mich nicht mehr fortlassen wird.«
    Braam hob langsam den Kopf und wies auf die hinter ihm liegende Wüste. »Wie du willst, Lin. Am Horizont, wo diejenigen gefangen sind, die in den Opferfesten den Tod fanden, steht der Feuerthron. Dort wartet Elven auf dich.«
    Lin setzte sich in Bewegung, ohne Braam zu danken. Ihr war klar, dass Elven ihn geschickt hatte, ihr den Weg zu ihm zu weisen – Braams Schicksal war geschrieben, das der Priesterinnen und der Menschen von Engil jedoch noch nicht. Der Weg bis zum Horizont war weit, doch Lin schwor sich, nicht zurückzuschauen.
    Bei jedem Schritt durch die Feuerwüste ließ Lin sich selbst ein Stück weit hinter sich. Sie versuchte zu vergessen, wie sie gelebt hatte und wen sie geliebt hatte. Mit jedem Schritt durch den brennenden Sand nahm sie Abschied von sich selbst. Denn sobald sie am Horizont angelangt war, musste sie Elven alles, was sie geben konnte, im Austausch für das Leben ihres Volkes und das der Priesterinnen anbieten. Und Elven begehrte seine Göttin. Also musste sie zu Sala werden und vergessen, dass sie einmal Lin gewesen war.
     
    Degans Greif stürzte sich ohne Vorwarnung auf die zähnefletschende Bestie, die in geduckter Haltung darauf wartete, ihre beiden Zahnreihen in einen von ihnen – am besten in sie beide – zu schlagen. Geifer troff dem Schjack aus dem Maul – er stieß ein tiefes Grollen und dann ein aufgeregtes Klappern aus. Dieser Schjack fürchtete sie nicht.
    »Nein, Panjamon, weich ihm aus!«, rief Degan dem impulsiven Greif zu, der beim Anblick des Schjacks vergessen zu haben schien, dass Degan auf seinem Rücken saß.
    Es war zu spät – die Wildheit des Greifen machte ihn für Degan unlenkbar. Er flog in hohem Bogen von seinem Rücken, als Panjamon sich auf den Schjack stürzte und seine Klauen in das stinkende Fell der Bestie schlug.
    Degan presste der Aufprall die Luft aus den Lungen. Er schlug mit dem Rücken zuerst auf dem Platz vor dem Stadttor auf. Glücklicherweise war der Sand sehr fein und tief, ansonsten hätteer sich ein paar Rippen gebrochen. Vor seinen Augen tanzten Sterne, doch Degan ignorierte den Schmerz und das Bedürfnis, in die Bewusstlosigkeit abzugleiten. Er musste auf die Beine kommen – wenn ihn in dieser Lage ein Schjack angriff, wäre das sein sicherer Tod. »Panjamon!«, rief er noch einmal, doch der hitzköpfige Greif hatte sich mit dem Schjack zu einem blutenden Knäuel verknotet. Sie traktierten sich gegenseitig mit ihren schlimmsten Waffen – Schnabel, Zähnen und Klauen. Keiner der beiden Kämpfenden beachtete Degan.
Vielleicht besser so
, kam ihm in den Sinn. Er ließ die beiden ihren Kampf alleine austragen.
    Ohne sich noch einmal umzusehen, rannte Degan in Richtung Sandflussbrücke – fort vom Kampfgeschehen in der Unterstadt, denn gegen einen Schjack konnte er nichts ausrichten.
    Seit drei Jahresumläufen war er nicht mehr in Engil gewesen, und trotzdem kam es Degan vor, als wäre er erst gestern Hals über Kopf aus dem Palast geflohen. Die Erinnerungen an eine glückliche Kindheit, die sich, je älter er wurde, in einen beengenden Käfig verwandelt hatte, brachen über ihn herein. Am liebsten hätte er kehrtgemacht und Engil sofort wieder verlassen. Aber er hatte ein Versprechen gegeben!
    Aus einem Lagerhaus zu seiner Linken vernahm Degan Schreie und blieb stehen, um zu sehen, was dort vor sich ging. Ein Greif war dabei, ein junges Mädchen auf die Straße zu zerren, um sie im Zuge des Chaos zu schänden. Hier konnte er etwas ausrichten! Mit ein paar Schritten war er bei ihnen, entriss dem Greif das schreiende Mädchen und stürzte sich auf ihn. Kurz darauf wälzten sie sich im Sand. Degan versuchte, die Oberhand zu gewinnen, während der Greif mit seinen Schwingenklauen nach ihm schlug. Ein Gefühl der Genugtuung breitete sich in ihm aus, als er ihn endlich unter sich brachte und seinen geöffneten Mund auf den der verhassten Kreatur drückte; es war ein Gefühl wie Feuer in derKehle, wenn das dunkle Gift vom Herzen eines Greifen in seines floss und die gefühllosen Geschöpfe ihre ursprüngliche Gestalt

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