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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Schmerz und Angst. Sie musste eine Zuflucht finden, einen Baum … doch wie sollte hier ein Baum überleben? Lin bemühte sich, ihren Verstand zu nutzen, solange sie noch dazu in der Lage war. Es musste irgendetwas geben, worauf sie klettern konnte, um dieser Folter zu entkommen. Aus dem Augenwinkel entdeckte sie wie durch ein Wunder einen Felsbrocken, der aus der Asche herausragte. Es kostete sie ihre letzte Kraft, mit den verbrannten Füßen einen Schritt vor den anderen zu setzen. Bei jedem Schritt verschmolzen ihre Zehen mehr zu einem unförmigen Klumpen, und der beißende Geruch verbrannten Fleisches verursachte ihr Übelkeit. Lin schluchzte und ahnte, dass sie für den Rest ihres Lebens verkrüppelt sein würde … falls sie dies hier überlebte! Ihre Füße waren rohes Fleisch, die Reste der Haut mit Brandblasen übersät. Sie würde nie wieder laufen können – nie mehr!
Bitte keine Qualen mehr …
Die Schmerzen hätten ihr die Besinnung rauben müssen – Lin flehte stumm, sie möge endlich ohnmächtig werden.
    Doch stattdessen erreichte sie den Felsen und zog sich mit letzter Kraft hinauf. Auch der Stein war heiß, aber seine Hitze war weitaus erträglicher als der glühende Sand. Verzweifelt rang Lin nach Atem und sog die flirrende Luft in ihre Lungen.
Ich werde ersticken!
    Sie konnte kaum noch etwas sehen. Ihre Lider rieben wie Sand über ihre Augen; und doch spürte sie plötzlich, dass sie nicht mehr allein war. Sie blinzelte, nahm jedoch nur verwaschene Farben und Formen wahr. Da war ein großer Schatten, der auf sie zukam! Lin konzentrierte sich auf ihre Ohren. Stampfende Schritte im glühenden Sand; den Geräuschen nach zu urteilen, war das Wesen mindestens so groß und schwer wie zwei Falbrinder.
    Lin zwang sich, ihre Schmerzen zu ignorieren. Sie musste Klarheit darüber haben, was es war. Offensichtlich bereitete ihm das Laufen durch dieses Glutmeer keine Schwierigkeiten, denn der Schatten kam immer näher und schien genau auf den Felsen zuzulaufen, auf dem sie kauerte. Lin spürte, dass das Wesen ihr nicht freundlich gesinnt war – und dann erkannte sie doch noch etwas … Die Augen der Gestalt leuchteten groß und feurig rot … rot wie Blut.
    »Sala, hilf mir!«, schrie sie entsetzt, während das Wesen näher kam. Sie hatte keinerlei Zweifel daran, dass es böse war … so böse wie dieser Ort. »Sala!«
    »Du schuldest es mir!«, vernahm Lin anstelle der Göttin eine grollende Stimme, drohend und voller Unbarmherzigkeit. Das Wesen sprach zu ihr.
    »Nein!« Sie rollte sich auf dem Felsen zusammen, den Kopf zwischen den Armen versteckt. Die Angst raubte ihr die letzte Kraft, die sie vielleicht noch hätte aufbringen können, um zu entkommen. »Bitte, geh … ich will dein Gesicht nicht sehen … dein furchtbares Gesicht!«
    »Du schuldest es mir!«, grollte das Wesen erneut, dann begann es plötzlich zu laufen, immer schneller, geradewegs auf sie zu. Lin schrie in Todesangst und ließ sich vom Felsen rollen.
Fort … nur fort …
Auf allen vieren kroch sie vorwärts, obwohl sie wusste, dass es aussichtslos war. Der heiße Sand ätzte sich in ihre Beine und ihre Hände, doch sie zog sich weiter, verfolgt von den donnernden Schritten des Wesens.
Es wird mich nicht gehen lassen …
Die Erkenntnis durchfuhr sie gnadenlos und unbarmherzig. Lin hätte geweint, wenn ihre Augen noch Tränen gehabt hätten.
    Vor sich erkannte sie einen seltsamen orangeroten Schimmer … einen Kreis … einen Kreis aus Feuer.
Kein Schimmer … das ist der Feuerkreis … das Tor, das mich aus dieser Schreckensvision hinausführt!
Lin nahm ihre letzte Kraft und schleppte sich weiter. Kurz bevor die Kreatur sie erreichte, kroch sie durch den Feuerkreis …
     
    »Lin!«, kreischte Jevana in ihr Ohr, und sie riss die Augen auf. Jevana rüttelte an ihren Schultern, die anderen Mädchen hatten sich die Hände vor die Münder geschlagen und starrten sie an. Noch immer kniete sie nackt vor dem Feuer.
    »Lin? Hattest du eine Vision?«
    Lin sah verwirrt hinunter auf ihre Füße. Sie waren weder verbrannt, noch starrte die Luft im Tempel vor Hitze. Sie war entkommen! Sie war wieder zurück – sie war der schrecklichen Vision und dem bösen Wesen entkommen. Sala sei Dank! Es war nur ein magisches Gesicht gewesen, wenn auch ein schreckliches. Lin riss sich zusammen, während Jevana sie erwartungsvoll ansah. »Ja … eine Vision!«
    Die Panik der zweiten Priesterin ging in ein glückliches Strahlen über, und auch die Mädchen

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