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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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für Euch zu finden.“
    Die Frau in dem Geschäft mit getragener Kleidung war älter als die Gehilfin im Laden des Seidenhändlers und trotz der Tragödie, die ihre Stadt befallen hatte, wesentlich besser gelaunt. Nachdem sie ihr Entsetzen über das Geschehene geäußert und die Schuld daran sehr entschieden den Holländern zugeschrieben hatte, bedauerte sie Jakob wegen des Verlusts seiner Kleidung und widmete sich dann der Aufgabe, ihn mit einer neuen Garderobe zu versehen. Bedauerlicherweise war er ungewöhnlich groß, so dass es nicht viel Passendes geben würde.
    „Ach, wenn doch Seine Majestät einen Teil seiner Kleidung an mich verkauft hätte, dann wärt Ihr gut ausgerüstet“, sagte die Ladeninhaberin, nachdem noch ein weiterer Mantel an den Schultern zu eng gewesen war. „Man sagt, er messe zwei Yards. Ihr müsstet ungefähr dieselbe Größe haben.“
    „Noch ein wenig mehr“, erwiderte Jakob bedauernd. „Sehen wir mal, was Ihr an Hemden und Umhängen habt.“
    Zum Schluss hatte er den Grundstock einer Garderobe gefunden, doch Desirée war nicht zufrieden.
    „Wir müssen noch einmal zu dem Leinen- und dem Seidenhändler“, erklärte sie. „Und dann den Schneider bestellen, damit er ein paar Stücke anfertigt, die Euch passen.“
    „Vielleicht ein andermal“, erwiderte Jakob schnell. „Gibt es hier noch etwas, das Ihr gern sehen würdet, Mylady?“
    „Oh nein, ich glaube nicht…“
    „Ich habe ein sehr schönes Kleid, das für eine Dame genäht, aber niemals getragen wurde. Eine Hofdame der Königin. Als es fertig war, konnte sie es nicht bezahlen. Spielschulden, wie ich hörte.“ Vertraulich senkte die Ladeninhaberin die Stimme. „Es ist ein sehr schönes Kleid, Mylady.“
    „Vielleicht könnte ich es einmal ansehen“, meinte Desirée, die zu gern gewusst hätte, wie ein Kleid aussah, das eine – vermutlich skandalumwitterte – Hofdame tragen würde. „Aber ich glaube nicht, dass ich – ohh!“, machte sie, als die Ladeninhaberin das Kleid auf den Tisch legte.
    Es war aus dunkelrosa Seide und mit goldener Spitze verziert, fein wie Spinnweben – eine Kombination, die sie an die reiche Schönheit des Spätsommers erinnerte. Das Mieder war fest, wie es die Mode vorschrieb, und der Rock bauschte sich üppig über den Ladentisch – ein Kleid für ein Fest.
    „Sehr gut“, sagte Jakob zustimmend. „Die Farbe steht Euch. Nehmt es.“
    „Ich – das könnte ich tun.“ Behutsam berührte Desirée den Stoff. „Es ist sehr schön.“
    „Es ist nie getragen worden“, wiederholte die Ladenbesitzerin. „Ihr Gemahl hat Recht“, fügte sie ermutigend hinzu. „Das Kleid würde Euch so gut stehen, als wäre es für Euch gemacht.“
    „Er ist – oh.“ Desirée errötete und brachte es nicht über sich, Jakob anzusehen. „Ich nehme es“, sagte sie atemlos und wünschte sich auf einmal, den Laden zu verlassen.
    Wie konnte die Frau Jakob für ihren Gemahl halten?
    „Zumindest hat sie Euch nicht für meine Geliebte gehalten“, meinte er leise und herausfordernd, als sie wieder die obere Galerie des Exchange entlangschlenderten. „Stellt Euch vor, wie verlegen Ihr dann gewesen wärt.“
    „Ich weiß nicht, warum sie das Eine oder das Andere hätte glauben sollen.“
    „Wenn eine Frau jeden Einkauf eines Mannes kommentiert, bis hin zum Erwerb von Taschentüchern…“
    „Es hat mich interessiert. Ich war noch nie einkaufen“, warf Desirée ein. „Und die Kleidung eines Mannes ist ganz anders als die einer Frau…“
    Weil sie Jakobs Lächeln sah, brach sie ab.
    „Es freut mich, dass ich Euch so erheitern konnte“, verkündete sie steif. „Jetzt können wir nach Godwin House zurückkehren.“
    „Jawohl, Mylady.“
    Eine Weile gingen sie schweigend weiter, Desirée war hingegen durch ihre morgendliche Beschäftigung zu beschwingt, um lange still zu sein.
    „Wie kommt es, dass Ihr so viel über gute Kleidung wisst?“, fragte sie Jakob. „Dass Ihr sogar erkennt, wenn die Seide aus Spitalfields kommt und nicht aus der Türkei?“
    „Mein Vater hat gelegentlich Handel mit der Türkei betrieben“, erwiderte Jakob. „Und mit anderen Orten.“
    „Handel?“ Desirée war überrascht. „Ich dachte, er wäre Soldat gewesen.“
    „Nein. Wie kommt Ihr darauf?“ Jetzt war die Reihe an Jakob, überrascht zu sein. „Er war Kaufmann in Stockholm.“
    „Weil – ich weiß nicht“, bekannte sie. „Wurden denn nicht viele Engländer und Schotten während der lange Kriege auf dem

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