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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Dann schwang sie das andere Bein über die Brüstung. Ein paar entsetzliche, schwindelerregende Sekunden lang baumelte ihr Fuß in der Luft, während sie nach einem weiteren Halt tastete. Dann fand sie einen Mauervorsprung, auf den sie sich stützen konnte.
    „Weiter nach unten.“ Wesentlich weniger zögernd als Desirée schwang sich Arscott über die Mauer, bis er neben ihr war.
    Plötzlich keimte Hoffnung in ihr auf. Wenn sie ihn dazu überreden könnte, schneller hinunterzusteigen als sie, könnte sie vielleicht über die Mauer wieder nach oben klettern in die relative Sicherheit des Daches. Wer oben war, war im Vorteil. Das war eine Lektion, die sie von der Belagerung gelernt und nie vergessen hatte.
    „Ich hänge fest“, flüsterte sie und setzte ihren Plan sogleich in die Tat um. „Meine Arme und Beine lassen sich nicht bewegen.“
    „Verdammt. Nie hätte ich Euch für einen solchen Angsthasen gehalten“, schnaubte Arscott.
    „Ich – ich kann nicht.“ Ihre Stimme bebte und ließ ihre Worte noch überzeugender wirken. Schon jetzt schmerzten ihre Zehen. Ihre Arme zitterten heftig, und sie war sich nicht sicher, ob sie es noch einmal über die Mauer schaffen würde. Doch. Sie konnte es. Ihr blieb keine Wahl.
    Sehr behutsam hob sie einen Fuß und tat so, als würde sie nach einem Halt tasten. Gleich darauf stieß sie einen leisen Schrei aus, schloss die Augen und presste sich gegen die Wand, als wäre sie vollkommen entsetzt – was gar nicht so weit entfernt war von der Wahrheit.
    „Ich kann nicht“, schluchzte sie, „ich kann meinen Fuß nirgends draufstellen. Ihr müsst hinuntersteigen. Zeigt mir, wo es sicher ist.“
    Wieder fluchte Arscott, aber trotzdem kletterte er nach unten. Sie hörte, wie er vor Schmerz leise stöhnte. Kam das von dem Schlag gegen das Handgelenk, den sie ihm vorhin versetzt hatte? Oder hatte er eine leichte Verletzung davongetragen, als Jakob ihn gestern gefangen nahm? Selbst wenn er durch eine Verletzung nur ein bisschen behindert sein sollte, so könnte sie das vielleicht zu ihrem Vorteil nutzen.
    Mit der Hand umfasste er ihren Knöchel. Diesmal war ihr Schreckensschrei vollkommen echt.
    „Ruhig. Entspannt Euch. Ich stelle Euren Fuß auf den nächsten sicheren Absatz.“
    Desirée holte tief Luft. Es galt jetzt oder nie. Sie hielt den Rand der Brüstung fester und hob den Kopf.
    Ein Mann beugte sich über die Mauer. Sie erstarrte beinahe und unterdrückte nur mühsam einen Schrei. Ehe sie Jakob richtig erkannt hatte, packte er ihre Arme.
    „Lass los“, befahl er heiser.
    Es dauerte eine lange Sekunde, bis sie sich dazu zwang, ihren Griff zu lösen. Arscott zerrte an ihrem Bein. Mit finsterer Miene hielt Jakob ihre Arme fest. Ein paar Herzschläge lang hing sie zwischen den beiden Männern; fast schien es, als würde sie eher in zwei Hälften geteilt, als dass einer der beiden seine Beute losließ. Doch dann glitt Arscotts Hand von ihrem Fuß, und Jakob zog sie auf das Dach. Neben der Mauer fielen sie beide auf die Steine. Nie zuvor hatte sich etwas so gut angefühlt wie jetzt Jakobs Arme.
    „Bist du verletzt?“
    „Nein, nein.“ Desirée wollte sich an ihn klammern, sie fühlte aber, dass von seinen angespannten Muskeln nichts Tröstliches ausging. Er schob sie beiseite und kauerte sich hinter die Brüstung.
    „Er hat eine Pistole.“ Neue Furcht erfasste sie. Keinesfalls wollte sie, dass Jakob noch mehr Risiken einging.
    „Die habe ich auch.“
    Langsam stand er auf, und sie sah die Waffe in seiner Hand.
    Als die Tür zur Treppe aufflog, erschreckte sie das beide.
    Jakob drehte sich halb um, und dann hörte Desirée einen Schuss. Jakob stöhnte und taumelte gegen die niedrige Mauer. Desirée sprang vor, packte ihn am Gürtel und zog ihn zu sich hinunter. Sein Gewicht presste ihr die Luft aus den Lungen. Im nächsten Moment warf er sich vor sie und sah den Eindringling an.
    Desirée spähte über seine Schulter. Es war Baker, einer der Diener. Der Mann, von dem Arscott gesagt hatte, er würde ihm die Tür öffnen. Baker hielt zwei Pistolen in den Händen. Eine hatte er schon abgefeuert, mit der anderen zielte er direkt auf Jakob.
    „Mr. Arscott sagte, er macht mich reich, wenn Ihr ihn heiratet“, sagte er zu Desirée. „Also kommt am besten mit mir, Mylady. Ich muss Euch nicht erschießen, Colonel. Nur wenn Ihr mir im Weg steht, werde ich das tun. Ich habe nichts zu verlieren. Nicht nachdem ich den Mann aus dem Weg

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