Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
Vom Netzwerk:
Schornsteine, aber das Dach ist fort. Innen ist alles verbrannt.“
    Desirée holte hörbar Luft, als hätte sie einen Schlag erhalten. Einen Augenblick lang schloss sie die Augen, dann öffnete sie sie wieder, und ihre Haltung schien unerschütterlich.
    „Damit habe ich gerechnet“, sagte sie. „Ich … danke Euch … für … Eure Bemühungen, zu retten … Ich hoffe, Ihr seid kein Risiko eingegangen. Ich möchte nicht, dass Leben riskiert werden wegen ein paar Steinen und … und Mörtel.“ Ihre Lippen zitterten. Sie schwieg, um ihre Fassung wiederzuerlangen. „Ich habe Salbe bereitet“, flüsterte sie. „Für den Fall, dass irgendjemand…“
    Länger ertrug Jakob das nicht. Er streckte die Arme aus und zog sie auf seinen Schoß. Sie machte sich ganz steif, und er wusste nicht, ob es aus Überraschung geschah oder weil sie seinen Trost nicht wollte. Ihm war das egal. Er musste sie in die Arme nehmen. Er zog sie an sich und streichelte ihr Haar.
    „Es tut mir Leid, min älskade“, murmelte er. „Es tut mir so Leid.“
    Sie schwieg, aber er fühlte, wie nach einigen Sekunden die Spannung aus ihrem Körper wich. Sie lehnte ihr Gesicht an seinen Hals, und er hörte sie schluchzen.
    „ Ah, älskling.“ Diesmal konnte er sie nicht damit trösten, dass alles nur ein böser Traum war, wie er es zuvor getan hatte. Diesmal war der Albtraum aus Schmerz und Verlusten wirklich, und man konnte ihm nicht entkommen.
    Sie schluchzte noch einmal und begann zu weinen, ihr Körper zuckte unter Tränen. Jakob reichte ihr das Taschentuch, das Athena ihm in die Hand gedrückt hatte, kurz bevor er den Salon betrat, dann schloss er die Arme fester um sie und murmelte sinnlose Worte in einer Mischung aus Englisch und Schwedisch. Seine Stimme klang leise und beruhigend, während er insgeheim fortwährend Arscott verfluchte.
    Desirée hatte eine Hand vorn in seinen Mantel geschoben. Sie hielt sich an ihm fest, als wäre er ihr einziger Halt. Selbst nachdem das Schluchzen allmählich verebbt war, ließ sie nicht los. Kraftlos schmiegte sie sich an ihn, das feuchte Taschentuch in der anderen Hand zusammengeballt.
    „Es könnte schlimmer sein“, sagte sie. Ihre Stimme klang belegt und heiser vom Weinen. „Die wichtigen Dinge habe ich nach Kingston geschickt, weil ich dachte, dem Haus könnte Gefahr drohen von dem – dem richtigen Feuer…“
    „Das ist gut“, sagte Jakob. Er wollte jetzt keine heitere Bemerkung darüber machen, dass sich das Haus wieder aufbauen ließe. Das wollte sie bestimmt noch nicht hören. Er wusste, dass ein Zuhause mehr bedeutete als nur Steine und Mörtel.
    „Ja. Und …“ Sie verstummte und tupfte sich mit dem Taschentuch die Wange. „Ich empfinde nicht mehr dasselbe, seit ich weiß, dass es – geheime Gänge besitzt.“ Sie unterdrückte noch ein Schluchzen. „Es fühlt sich an, als hätte Godwin House niemals mir gehört, sondern Arscott. Er kannte die Geheimnisse.“ Wieder schmiegte sie ihr Gesicht an Jakobs Hals. Er fühlte ihre nassen Tränen auf seiner Haut.
    „Das darfst du nie wieder denken“, erklärte er mit fester Stimme. „Es war – und ist – dein Haus. Arscotts Großvater war nur beim Bau dabei. Das ist alles.“
    „Familiengeheimnisse, die ich nicht kannte. Ich werde das Haus in Kingston beziehen“, sagte sie und hob den Kopf. „Und Templeton zur Verzweiflung bringen“, fügte sie in dem Bemühen hinzu, heiter zu wirken.
    „Templeton?“, erkundigte sich Jakob.
    „Mein Obergärtner.“ Desirée versuchte zu lachen. „Er mag es nicht, wenn ich mich in seine Angelegenheiten einmische.“
    „Wieder ein Dachgarten?“
    „Nein, dafür ist das Haus nicht geeignet. Es tut mir Leid, dass ich dich mit meinen Tränen ganz nass gemacht habe“, fügte sie hinzu, und er spürte, dass es ihr allmählich unangenehm wurde, wie sie hier so saßen. Sie versuchte, sich von seinem Schoß zu erheben, er hingegen wollte das nicht erlauben und hielt sie noch fester.
    „Ruh dich ein Weilchen aus“, schlug er vor.
    „Ich brauche keine Ruhe.“ Noch einmal versuchte sie, wenn auch etwas halbherzig, sich von seinen Knien zu erheben.
    „Aber ich.“
    „Bist du verletzt?“ Desirée setzte sich auf und begann, etwas abwesend seine Schulter abzutasten. „Noch mehr Verbrennungen? Ich werde die Salbe holen und dich einreiben.“
    „Deine Salbe brauche ich nicht, älskling. Dich im Arm zu halten tut meinen schmerzenden Muskeln schon sehr wohl.“ Während er sprach, fiel Jakob auf, wie

Weitere Kostenlose Bücher