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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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Anspannung offensichtlich falsch deutete. „In Swiftbournes Haus bist du in Sicherheit und kannst dich ausruhen.“
    „Ich muss nach Kingston“, erwiderte sie. Plötzlich erschien es ihr unerträglich, so vollkommen abhängig von anderen zu sein. Sie wollte nach Hause, auch wenn es ein Zuhause war, das sie in der Vergangenheit kaum je besucht hatte. „Sobald sich ein passender Augenblick bietet, will ich mit Lord Halross sprechen – und dann werde ich nach Kingston gehen.“
    Obwohl ihm klar war, dass dies eine kindische Reaktion war, presste Jakob die Lippen zusammen vor Ärger über Desirées Plan, Lord Halross um Rat zu fragen – ohne ihn selbst dafür auch nur in Erwägung zu ziehen. Hielt sie ihn vielleicht für einen dummen Soldaten, der sich allein durch Körperkraft auszeichnete? Dabei besaß er etwas Land in Schweden. Zwar nannte er kein Erbe sein Eigen, das mit Desirées Besitz vergleichbar war, dennoch war er mit den Aufgaben eines Landbesitzers durchaus vertraut. Und in den Jahren bei der Armee hatte er gelernt, Männer zu führen und ihren Charakter einzuschätzen.
    Er hätte zwei oder drei Männer nennen können, die als Ersatz für Arscott in Frage kamen. Natürlich handelte es sich durchweg um Schweden, und nur einer von ihnen sprach Englisch. Dennoch hätte Desirée ihn nach seiner Meinung fragen müssen, statt anzunehmen, dass er nur dafür taugte, sie zur St. Martin’s Lane zurückzutragen. Trotz seiner Wut darüber hielt er jedoch den Mund und hörte zu, wie sie später mit Halross sprach.
    „Ich dachte, Ihr könnt mir vielleicht jemanden nennen“, sagte sie zu dem Marquis.
    „Einer oder zwei würden mir schon einfallen.“ Nachdenklich runzelte Halross die Stirn. „Könnt Ihr mir etwas mehr über die Lage und den Zustand Eures Anwesens sagen, Lady Desirée?“
    „Natürlich“, erwiderte sie und erstattete Halross einen recht umfassenden Bericht.
    Jakob lauschte aufmerksam und war erneut beeindruckt von Desirées umfangreichen Kenntnissen. Sie mochte vielleicht in den letzten sechs Jahren nicht weiter als bis Kingston gereist sein, aber zweifellos hatte sie auf die Einnahmen und die Entwicklung ihrer Besitztümer ein Auge gehabt.
    „Das war sehr hilfreich“, meinte Halross, als sie geendet hatte. „Ich werde mich ein wenig umhören und Euch so bald wie möglich ein paar Empfehlungen geben.“
    „Vielen Dank.“ Desirée lächelte den Marquis an.
    Es fiel Jakob auf, dass sie in der Gesellschaft anderer jetzt viel entspannter war. Er wusste, dass sie den Verlust ihres Hauses betrauerte, die Herausforderungen, die vor ihr lagen, schienen sie allerdings nicht über Gebühr zu ängstigen. Es schien, als hätte sie die letzten Jahre in einer Art Winterschlaf verbracht, bis es Zeit war, aufzuwachen und der Welt entgegenzutreten. Wenn sie sich erst einmal ganz von den Schrecknissen der vergangenen Tage erholt hatte, würde sie eine bemerkenswerte Dame sein. Die Vorstellung gefiel ihm. Sie gefiel ihm so gut, dass er kaum bemerkte, wie Halross den Salon verließ.
    „Jetzt muss ich Vorbereitungen für die Reise nach Kingston treffen“, sagte Desirée. „Benjamin meinte, die Straßen seien in einem schlechten Zustand. Gern würde ich bald reiten, fürs Erste werde ich jedoch eine Nachricht schicken, dass meine wichtigsten Besitztümer auf dem Lastkahn zurückgebracht werden sollen. Das halte ich für das Beste. Ihr nicht auch?“
    Er sah sie an. Ganz trocken fühlte sich plötzlich sein Mund an, als er begriff, dass er antworten musste, aber gar nicht darauf vorbereitet war. Sie erwartete offensichtlich eine Reaktion von ihm. Was hatte sie gerade gesagt? Oh, etwas über das Reisen in einem Lastkahn.
    „Vermutlich“, erwiderte er. „Solange ich nicht rudern muss.“
    „Warum solltet Ihr?“ Erstaunt sah sie ihn an.
    „Nur so“, gab er unwillig zurück, verlegen über seine unbedachte Antwort. Natürlich würde er den Kahn nicht rudern müssen. Kein Wunder, dass sie ihn ansah, als hätte er den Verstand verloren.
    Er stand auf und ging quer durch das Zimmer zum Fenster. Nachdem er sich jahrelang in der Gesellschaft von Damen sehr selbstsicher bewegt hatte, stellte er plötzlich fest, dass er nichts zu sagen wusste. Desirée sprach mit ihm, er hingegen bemerkte es nicht. Ohne etwas zu sehen, starrte er aus dem Fenster. All seine Muskeln waren angespannt, als er verzweifelt nach den Worten suchte, die er brauchte, aber sein Kopf schien völlig leer zu sein. Schweiß trat ihm auf die

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