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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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sehr das stimmte. Von dem Augenblick an, da er in Desirées brennendes Schlafzimmer gestürmt war, war er in einen verzweifelten Kampf verstrickt gewesen, zuerst um ihr Leben und dann um ihr Haus. Wenn er sie in den Armen hielt, bewies das, dass er zumindest die erste Aufgabe erfolgreich bewältigt hatte. Desirée in Sicherheit zu bringen bedeutete ihm inzwischen viel mehr, als nur einfach die Sorge eines Ehrenmannes einer verwundbaren Frau gegenüber.
    „Als ich feststellte, dass du nicht in deinem Zimmer warst, hatte ich Angst, dich nicht rechtzeitig zu finden“, erklärte er und hielt sie unwillkürlich enger an sich gepresst, während er noch einmal diesen entsetzlichen Augenblick durchlebte.
    Er fühlte, wie sie erzitterte, schließlich antwortete sie: „Aber du hast mich gerettet.“
    „Dann sollten wir uns jetzt beide ausruhen.“ Er wusste, er sollte sie in ihr Gemach schicken, doch er sagte nichts.
    Allmählich veränderte sich der Rhythmus ihres Atems. Ihr Griff an seinem Mantel lockerte sich, und ihre Hand glitt über seine Brust nach unten. Ihr Körper war vollkommen entspannt. Er erkannte, dass sie eingeschlafen war. Und zugleich wurde ihm klar, wie sehr sich seine Erwartungen und Pläne in den letzten Tagen verändert hatten.
    Seit er Desirée begegnet war, fühlte er sich zu ihr hingezogen und wehrte sich doch dagegen, weil es ihm widerstrebte, sich ganz auf eine Zukunft in England einzulassen. Bei seiner Ankunft hier war er entschlossen gewesen, seinem Großvater keine Einmischungen in sein Leben zu gestatten. Doch nun begriff er, dass er noch immer die Ablehnungen eines siebzehnjährigen Jugendlichen mit sich herumtrug, dessen Vorstellungen von seiner Zukunft plötzlich auf den Kopf gestellt worden waren.
    Nachdem er einmal begriffen hatte, dass er in dem Geschäft seines Vaters niemals eine große Rolle spielen würde, hatte er sich davon fern gehalten, aus Furcht, zu viel Herzblut in eine Sache zu investieren, die ihm niemals ganz gehören würde. Und gleichzeitig hatte er versucht, von Lord Swiftbourne unabhängig zu bleiben. Als er zur Armee ging, war das geschehen, um über sein Leben selbst zu bestimmen, und er bedauerte es nicht. Aber jetzt war er ein Mann, und er musste sich nicht mehr beweisen. In allen anderen Bereichen seines Lebens hatte er gelernt, Entscheidungen zu treffen, ohne sich darum zu kümmern, was andere darüber dachten. Es war an der Zeit, genauso über seine Zukunft in England zu entscheiden. Und sollte diese Entscheidung zufällig Lord Swiftbourne gefallen, so würde er zweifellos auch mit der Zufriedenheit des alten Mannes leben können.

15. KAPITEL
    Desirée schritt durch die geschwärzten Ruinen von Godwin House. Tagelang hatte der beißende Rauch die Luft erfüllt, aber heute fühlte sie in ihrer Kehle vor allem den Schmerz des Verlustes. Sie war nur eine von Tausenden, deren Heime zerstört worden waren. Im Vergleich zu den meisten anderen durfte sie sich glücklich schätzen. Um zu ihrem Haus in Kingston zu gelangen, musste sie nur ein Stück weit auf der Themse fahren. Was mochten all jene tun, die überhaupt kein Heim mehr besaßen?
    „Geht nicht zu weit.“ Jakob hielt sie am Arm fest. „Es ist nicht sicher.“
    Mit einem Nicken akzeptierte Desirée seine Warnung. Von den Tränen, die sie in der vergangenen Woche geweint hatte, fühlten ihre Augen sich noch verschwollen an. Ihr Kopf schien ihr wie mit Heu gefüllt, ihr Denken verlangsamt und unzusammenhängend.
    Der Anblick, der sich ihr bot, war so seltsam, dass sie kaum etwas wieder erkannte. Der Boden des Hauses war übersät von Trümmern, darunter einige Haushaltsgegenstände, die hinausgeworfen worden waren, um sie vor den Flammen zu schützen. Desirée entdeckte einen Hocker, der auf der Seite lag, zwei Beine parallel zum Boden, eines in die Luft gestreckt. Sie versuchte, darin etwas Vertrautes zu erkennen, aber es war nur ein Hocker, vermutlich aus den Dienstbotenquartieren. Höchstwahrscheinlich hatte sie ihn nie zuvor gesehen. Er barg für sie keine Erinnerungen.
    Sie ging weiter, mit Jakob stumm an ihrer Seite. Erstaunlicherweise schien der Westflügel beinahe unversehrt. Er war der älteste Teil des Hauses.
    „Ich bin höchstens einmal im Monat dort gewesen“, murmelte Desirée.
    „Es war nicht nötig“, sagte Jakob.
    „Nein. Nur der Ostflügel – immer wieder bin ich durch die lange Galerie gegangen.“ Sie biss sich auf die Lippen, als sie daran dachte, wie sie das das letzte Mal getan

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