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Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition)

Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Hintern seiner Jeans ab. Er packte einen Wagenhebergriff, der mit der Spitze voran im Sand steckte.
    »Wir haben doch bereits ihren Stoff, Jeff. Vielleicht sollten wir einfach ihr Auto ein bisschen umfrisieren. Ihnen eine Lektion erteilen, damit sie zu Hause was vorzuweisen haben«, sagte er.
    Warren ging rund um den Mercedes und zertrümmerte die Scheinwerfer und die Rücklichter, als ob er hart gekochte Eier aufschlüge.
    »Was denkst du denn, was ich vorhatte?«, fragte ihn Jeff.
    »Woher soll ich das wissen?«, sagte Warren.
    »Ihr geht mir auf den Geist«, sagte Jeff, ging zu seinem gelben Kabrio, schraubte den Tankdeckel ab und schob den Einfüllstutzen des Benzinkanisters hinein.
    Unverhofft kam Wind auf, der nach fernem Regen und Wassermelonenfeldern roch. Hammie, Warren, Chug und der andere Typ unterhielten sich wieder, lachten und tasteten im geschmolzenen Eis der Kühlbox nach einem weiteren Budweiser.
    Der Moppkopf am Steuer des Mercedes sagte irgendwas zu seinem Freund, dann grinsten beide, und ihre blutigen Zähne schimmerten rosa im Licht der Sterne.
    »Sag das noch mal?«, verlangte Jeff. Er kippte den Kanister hoch, leerte ihn und stellte ihn auf den Boden.
    »Hey, Mahn, du hast ’ne nette mexikanische Frau gehabt. Cholos Schwester, stimmt’s? Die steht bloß nicht auf weiße Pimmel.«
    »Wiederhole, was du gerade gesagt hast.«
    »Du bist scharf drauf gewesen, ihre Unterwäsche anzuziehn. Cholo sagt das. Nicht ich, Mahn.«
    Jeff schob die Hände in die hinteren Hosentaschen und musterte eine ganze Weile den Boden, scharrte mit dem Fuß über Steine und Erdreich. Er kämmte sich die Haare. Schneuzte sich. Sog den Speichel aus den Backen und spie ihn in die Dunkelheit.
    Die Moppköpfe glotzten gleichgültig ins Leere, schüttelten ab und zu die Köpfe, wenn ihnen eine Stechmücke ins Gesicht flog.
    Jeff ging auf die andere Seite des Mercedes und schlug die hintere Tür zu, kehrte dann zur Fahrerseite zurück und schloss auch diese Tür.
    »Jeff?«, sagte Hammie.
    Doch Jeff antwortete nicht. Der Mercedes stand mit der Schnauze voran an einem Hang, der zwischen großen, mit Gras überwucherten Stein- und Erdhügeln nach unten führte. Jeff wischte mit einem Badetuch die Türgriffe des Mercedes, das Lenkrad und das Armaturenbrett ab, dann die Zündschlüssel, als er den Motor anließ.
    »Hey, wir haben einen Kiebitz dabei«, sagte Warren und nickte zu Wesley hin. »Hör mir mal zu, Mann. Ich hab noch einiges vor. Ich will mir heut Nacht nicht mein Leben versauen.«
    »Fass mich nicht noch mal an, Warren«, sagte Jeff und legte den Gang des Mercedes ein.
    Die Moppköpfe reckten hektisch die Hälse, warfen sich gegen die Sicherheitsgurte, wie unfreiwillige Fahrgäste auf dem Rücksitz eines Taxis, das kein Ziel hat. Der Mercedes rollte den Hang hinab, kam in Fahrt, rumpelte mit federnden Rädern über den holprigen Boden. Einen Moment lang dachte Wesley, das Auto würde an einem Steinhaufen abheben, auf einen kleinen Hügel geschleudert werden und liegen bleiben, doch dazu kam es nicht.
    Die Moppköpfe drehten sich gerade um und schauten ihn durch das Rückfenster an, als das Auto mit hartem Aufschlag über einen Hubbel sprang, dass der Kofferraumdeckel hochflog, und zwischen zwei Erd- und Sandhügeln verschwand.
    Dann hörte Wesley den Motor aufzischen wie ein glühendes Hufeisen, das in den Löschtrog getaucht wird, als das Auto vornüber ins Wasser kippte.
    Jeff zündete die Signalfackel an, stieg auf eine Anhöhe und hielt sie in die Luft, sodass der ganze Krater, der gelbe Ufersaum und das Schilf an den seichten Stellen in roten Lichtschein getaucht waren. Zehn Meter weiter draußen strömte und brodelte das Wasser wie Sturzbäche durch die offenen Fenster des Autos, leckte jetzt über das Dach, legte sich in grünen Schlieren über die Rückscheibe und verdeckte die beiden Gestalten, die dort verzweifelt um ihr Leben kämpften.
    Dann war das Auto verschwunden, und Wesley rannte los, in die Dunkelheit, fort von dem Krater und dem Luftschwall, der an die Wasseroberfläche stieg, aus dem, davon war er felsenfest überzeugt, Männerstimmen schallten, die nach ihm riefen.

19
    »Was hast du danach gemacht?«, fragte ich Wesley.
    »Ich bin bis zum Highway gerannt. Jeff Deitrich hat mich beim Trampen mitgenommen«, antwortete er. Sein Gesicht war grau, das Haar klatschnass, als stünde er Todesängste aus.
    »Wir können das einzig Richtige machen, Wes.«
    »Zum Beispiel über die Straße gehen und Ihrem

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