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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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spricht!“
    „Ja, und alle halten es für eine Illusion. Aber wahrscheinlich ist es keine. Er spricht in Gedanken zu ihr und er hört ihre Antworten. Er hat Kontakt zu ihr.“
    „Das vermutest du?“
    „Ich kann es mir nicht anders erklären. Wir sind gleich da. Wenn wir durch die Tür da vorne gehen, schau in den Spiegel! Vielleicht sehen wir sie wieder!“
    Sie betraten den Raum mit dem Spiegel sehr vorsichtig. Es war ein großer Raum und der Spiegel bedeckte eine komplette Wand des Raums. Sie bewegten sich langsam und rücksichtsvoll, als stecke im Spiegel ein scheues Tier, das sofort wegrennen würde, wenn sie sich zu schnell bewegten. Doch die Person, die im Spiegel zu sehen war, sah gar nicht scheu aus.
    Es war eine junge, schlanke Frau in einem Kleid, wie man es auf sehr alten Gemälden sieht, eng an der Taille, am Boden weit ausladend. Sie hatte rotes Haar und eine blasse, fast rosafarbene Haut. Ihr Gesicht besaß einen eigentümlichen Charakter und daher eine besondere Schönheit. Sie blickte Maria direkt an. Maria wiederum näherte sich dem Spiegel, ohne dass ihr Spiegelbild darin sichtbar wurde. Gerald traute seinen Augen kaum, denn sein eigenes Spiegelbild erkannte er klar und deutlich.
    Die Frau im Spiegel bewegte ihre Lippen. Sie sagte immer wieder das Gleiche, doch Maria und Gerald konnten die Worte nicht verstehen, da sie keine Stimme hörten. Maria wollte noch näher an den Spiegel herantreten, doch die Frau schien plötzlich in Eile zu sein. Sie sah sich um, raffte den Rock ihres Kleides hoch und rannte fort. Im hintersten Eck des Raumes, der sich im Spiegel spiegelte, verschwand sie. Gerald drehte sich um, um dieselbe Ecke des echten Raums zu überprüfen, doch da war nichts außer Sonnenschein, der sich durch die Ritze eines zugezogenen Vorhangs geschlichen hatte.
    „Jetzt hast du sie auch gesehen“, sagte Maria, immer noch in den Spiegel starrend, in dem ihr Spiegelbild fehlte.
    „Ja. Aber wo bist du?“
    „Unheimlich, nicht? In allen anderen Spiegeln der Spiegelwelt kann ich mich sehen. Das ist der Grund, warum ich diesen Spiegel nicht benutzen möchte, um nach Sumpfloch zurückzugehen.“
    „Ich bin verwirrt“, sagte Gerald wahrheitsgemäß. „Diese Frau …“
    „Es ist Mandelia“, erklärte Maria mit fester, überzeugter Stimme. „Ich habe ein Bild von ihr gefunden. Ein kleines Porträt. Es hängt in einem Nebenraum der Bibliothek, drüben im Schloss. Also in meinem Schloss. Willst du es sehen?“
    Gerald nickte.
    „Ich wünschte, ich würde das alles verstehen“, sagte er. „Hoffentlich werde ich nicht eines Tages genauso herumspuken in der neuen Welt.“
    Maria trat neben ihn und berührte ihn zurückhaltend am Arm.
    „Das wirst du nicht!“, sagte sie tröstend. „Sie wollte es so. Da bin ich mir sicher! Ich glaube, sie liebt ihn. Torck.“
    Und als hätte sie zu viel gesagt, ging sie schnell an Gerald vorbei und verließ den Raum. Er folgte ihr und musste fast rennen, um sie einzuholen.

Kapitel 21: Herr der Türen
     
    Im undurchdringlichen Gestrüpp von Fischlapps wilden Wäldern hatten Viego Vandalez und Ritter Gangwolf ihr Lager aufgeschlagen. Eigentlich war dieses Abenteuer ganz unterhaltsam, wenn man den ernsten Hintergrund vergaß. Es ging auch alles Mögliche schief, unter anderem wurden sie am ersten Abend von einem sintflutartigen Regen erwischt, sodass ihnen die halbe Ausrüstung davonschwamm. Die Mückenschwärme, die den Wasserfluten folgten, stürzten sich auf Gangwolf und verschmähten den Vampir, was dieser sehr lustig fand. Drei Tage brauchten sie, um eine vermaledeite Tür zu finden, die von Fischlapp in ein mörderisches Universum führte, das sich im frühesten Stadium der Entstehung befand.
    Gangwolf hatte diese Tür vor eine paar Jahren geöffnet und war dabei vom Stamm der Kisulikken erwischt worden. Er musste überstürzt fliehen (denn die Kisulikken waren für ihre kunstfertigen Schrumpfköpfe bekannt) und hatte die Tür nur notdürftig zuschmeißen können. Grohann bestand darauf, dass Gangwolf die Tür wiederfand und die Öffnung rückgängig machte, da das entstehende Universum wichtige Energien von Amuylett abzog, trotz der geschlossenen Tür, wie er behauptete.
    Viego sah das ähnlich und so stapften sie also hier herum und suchten. Dabei waren sie darauf bedacht, den Kisulikken auszuweichen und ebenso den Pantols. Letztere waren fleischfressende Riesenechsen, die hier in den Urwäldern von Fischlapp ihr Unwesen trieben. Sie waren meist in

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