Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
Fantasie-Uniformen. Kaum vorstellbar, dass das gut ausging. Fürs possierliche Kleingetier.
    „Das ist keine wehrlose Welt“, sagte Gerald. „Vielleicht hat die Spiegelwelt ihren eigenen Weg gefunden, mit den Eindringlingen fertigzuwerden.“
    „Meinst du?“, fragte Maria hoffnungsvoll.
    „Ich musste gerade an die weißen Rosen denken, die dort wachsen. Irgendetwas sagt mir, dass sie unbeschädigt sind und bleiben werden, weil die Welt, in der sie wachsen, dafür sorgt.“
    „Gegen die Hermeline im letzten Winter war die Spiegelwelt machtlos.“
    „Die Hermeline waren Dämonen, die Yu Kon auf deine Welt angesetzt hat. Vergiss nicht, er war der mächtigste Zauberer der Welt. Er wollte nicht einfach ein paar Erdenkinder entführen, sondern hat sich mit der Kraft angelegt, die der Spiegelwelt zugrunde liegt.“
    „Und das tote Äffchen?“, fragte Lisandra. „Niemand hat den Engelsdämon daran gehindert, es umzubringen.“
    „Ein Dämon, der in die tote Welt laufen und ohne einen Kratzer wieder zurückkehren kann, ist wahrscheinlich immun gegen die Kräfte der Spiegelwelt. Aber diesmal haben wir es mit sehr weltlichen Dämonen zu tun, mit halbmenschlichen Zauberern und Bogenschützen aus Fleisch und Blut.“
    „Ich wünschte, du hättest recht“, sagte Maria. „Ich wünschte, meine Welt könnte sich wehren.“
    „Es klingt vielleicht weit hergeholt“, sagte Gerald, „aber es kommt mir immer so vor, als hätte sie einen Willen und persönliche Vorlieben und Abneigungen.“
    „Marias Vorlieben und Abneigungen, vermutlich“, sagte Lisandra.
    „Tja, wer weiß?“, erwiderte Gerald. „Das würde bedeuten, dass Maria mich mag, denn ihre Welt ist immer sehr nett zu mir!“
    Es war harmlos dahingesagt, dennoch fühlte sich Maria ertappt.
    „Eure Theorie kann nicht stimmen“, sagte sie. „Meine Welt hat Grohann noch nie getreten.“
    „Alles Tarnung, Maria“, erwiderte Gerald. „Damit kennst du dich gut aus.“
     
    Es war ein gruseliger Moment, als Maria ihr Gesicht an den großen Spiegel im Trophäensaal hielt, um einen Blick hineinzuwerfen. Das Wenige, das sie erkennen konnte, schien so auszusehen wie immer. Grohann hatte ihr eingeschärft, dass alles sehr schnell gehen musste, sobald sie begann, das Spiegelglas zu durchdringen. Denn ab diesem Moment würde es Dorn möglich sein, seine Tür zu benutzen und frische Krieger in die Spiegelwelt zu schicken.
    Maria atmete also tief ein und steckte ihre Hand und ihr Gesicht in den Spiegel, damit er durchlässig wurde. So wartete sie, bis ihr Begleit-Trupp vollständig auf der anderen Seite angekommen war. Danach zog sie sich wieder in den Trophäensaal zurück, um die Zugänge zu schließen. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie das tat. Anschließend ging sie ganz nah mit dem Gesicht an den Spiegel heran, um zu überprüfen, ob sie Lisandras Hand sehen konnte. So hatten sie es verabredet.
    Lisandra hatte es sich nicht nehmen lassen, die Zeichensprache, über die sie sich verständigen wollten, um ein paar wirklich überflüssige Zeichen zu ergänzen, wie: „Ich habe Hunger!“ oder „Mir ist langweilig“ oder „Gutes Wetter, hier.“ Jetzt hoffte Maria auf Lisandras erste Botschaft, die auf sich warten ließ. Ungefähr eine Minute lang dauerte es, bis Maria Lisandras Hand entdeckte. Es fühlte sich wie zehn Minuten an!
    „Gutes Wetter, hier“, lautete die Nachricht.
    Maria atmete erleichtert auf. Das war ja schon mal was.
     
    Geralds Aufgabe war klar. Er betrat die Spiegelwelt und machte sich, kaum dass er dort angekommen war, unsichtbar und unangreifbar. Eile war geboten, er musste so schnell wie möglich herausfinden, womit sie hier zu rechnen hatten. Als Erstes sollte er zu der Tür rennen, die nach Gorginster führte, um festzustellen, ob Dorn den kurzen Moment von Marias Anwesenheit genutzt hatte, um neue Krieger in die Spiegelwelt zu schicken.
    Gerald durchquerte geschlossene Türen und Wände, um das Treppenhaus auf dem kürzesten Weg zu erreichen. Zu seiner Beruhigung sah Marias Welt unverändert aus. Keine Spuren von Eindringlingen, seltsamerweise. Nicht eine einzige. Friedlich und sonnig reihten sich Säle, Salons, Ankleidezimmer und Wohnzimmer aneinander. Im alten Badezimmer war es still und verträumt und selbst im Treppenhaus herrschte gespenstische Ruhe.
    Gerald wusste nicht genau, wo sich die Tür nach Gorginster befand, doch so, wie sich die Krieger vor einer Woche um ihn und Maria verteilt hatten, nahm er an, dass sie aus

Weitere Kostenlose Bücher