Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
glauben! Aber es fällt mir schwer, Haul ziehen zu lassen, ohne an seiner Seite zu kämpfen.“
    „Mach dir keine Sorgen um ihn“, mischte sich Hanns ein. „Er kann das. Und es ist besser für ihn, wenn er nicht glaubt, auf dich aufpassen zu müssen!“
    „Das sollte er sich schleunigst abgewöhnen! Ich kann auf mich alleine aufpassen. Aber jetzt geht endlich, sonst ist die Schlacht vorbei, bevor ihr im Bad eintrudelt.“
    „Schön wär’s“, sagte Gerald. „Bis später, Lissi!“
    „Bis später! Passt auf euch auf!“
     
    Hanns hatte mit Absicht gezögert, wie Gerald nun klar wurde, als er mit ihm die Räume in Richtung des alten Badezimmers durchquerte. Denn Hanns hatte Gerald etwas zu sagen.
    „Du darfst nicht schlecht von Haul d-denken. Er musste fast hundert Jahre für meinen Vater kämpfen.“
    „Von Grindgürtel weiß man, dass er grausame und ungerechte Eroberungskriege geführt hat.“
    „Ja, das hat er. Aber keinen d-davon im hohen Alter. Und all d-die Kriege, in denen Haul kämpfen musste, haben ihn nicht verdorben!“
    Gerald war sehr erstaunt darüber, dass es Hanns für so wichtig hielt, seinen Freund Haul ins rechte Licht zu rücken. Konnte es Hanns nicht egal sein, was Gerald von ihm oder von Haul dachte?
    „Mir geht es wie d-dir“, sagte Hanns. „Ich will auch niemanden t-töten.“
    Mehr hatte der überaus merkwürdige Herrscher von Fortinbrack nicht zu sagen. Er ging schneller und schloss zu Haul und Grohann auf. Gerald folgte den dreien und wunderte sich. Er wusste beim besten Willen nicht, wie er Hanns einschätzen sollte.
    Als er im alten Badezimmer ankam, blieb fürs Wundern keine Zeit mehr. Er musste sich wieder unsichtbar machen bis zur Unangreifbarkeit, um in den öden, unwirtlichen Hof zurückzukehren und herauszufinden, wo die Nachtler nun steckten. Er rechnete mit allem Möglichen, was ihm dort begegnen könnte: mit einem leeren Innenhof, weil die Nachtler sich und die Kranken versteckt hatten, oder damit, dass die Erschöpften frisch erstarkt wären und sich bereit machten, auszuschwärmen. Was er aber tatsächlich sah, schockierte ihn.
    Die Nachtler hatten entschieden, dass die Geschwächten zu nichts mehr nütze wären und Gorginster nur Schaden zufügen würden, wenn sie in Gefangenschaft gerieten und verhört würden. Um das zu verhindern, hatten die Nachtler sie kurzerhand getötet. Nur der Tiger-Zauberer war noch am Leben und setzte sich erfolgreich gegen die Angreifer zur Wehr, was für seine Fähigkeiten sprach. Doch er würde den Angriffen nicht mehr lange standhalten können. Er hatte sich auf das Vordach gerettet und kauerte dort, umzingelt von den Nachtlern, die ihn immer wieder attackierten. Er wehrte sich mithilfe von magikalischen Abwehrzaubern, erstaunlich schnell und geistesgegenwärtig für seinen Zustand. Doch er kämpfte auf verlorenem Posten. Er würde untergehen, wenn ihm niemand zu Hilfe kam.
    Gerald eilte zurück, erstattete Bericht und führte Hanns, Haul und Grohann zum Kampfgeschehen. Grohann schärfte ihm vorher noch einmal ein, dass er auf keinen Fall eingreifen sollte. Die Gefahr, dass ihm etwas zustieße, wenn er seinen Zustand der Unangreifbarkeit aufgab, sei zu groß. Damit war Gerald zur Untätigkeit und zum Zusehen verdammt.
    Dieser Hof war ein überwältigend trister und trauriger Ort. Dunkelgraue Wolkenfetzen flogen über ihn hinweg und tunkten alles, was sich unten im Hof bewegte, in schmutzige, fliehende Schatten. Haul war so schnell, dass Gerald manchmal Mühe hatte, ihn von den Nachtlern zu unterscheiden. Hanns rannte und flog in unterschiedlichen Gestalten umher. Zwei Nachtler fielen seinen magikalischen Schlägen zum Opfer, doch sie krümmten sich noch am Boden, als sie gefallen waren. Haul gab ihnen den Rest und erledigte mit einem tödlichen Wurfgeschoss einen dritten. Grohann hielt die zwei anderen Nachtler von Hanns und Haul fern.
    Es war fast bestürzend, wie mühelos Grohann seine zwei Gegner mit der ihm eigenen Magie überwältigte, bis sie leblos zu Boden sanken. Daraufhin kümmerte er sich um den Tiger-Zauberer, der sich mitnichten geschlagen geben wollte. Es kostete Grohann einige Zeit, ihn unschädlich zu machen und mithilfe von magikalischen Fesseln festzusetzen. Der Tiger-Mann schnappte und fauchte, als Grohann eiserne Schlösser um seine Tatzenhände legte und sie an der nächsten Mauer befestigte. Er brüllte Verwünschungen in einer unverständlichen Sprache, bis seine Stimme erstarb und er in sich zusammensackte,

Weitere Kostenlose Bücher