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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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nicht leicht, sie zu mögen.“
     
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis Thuna mit einem Strauß von zartgelben und violetten Monster-Stiefmüttern zurückkam.
    „Mit den besten Genesungswünschen von Lars!“, sagte sie und dabei waren ihre Wangen leicht gerötet.
    „Danke, du bist ein Schatz!“, rief Maria und nahm den Strauß entgegen.
    Rackiné setzte sie wieder aufs Bett, vor sein Kissen, und hielt ihm zwei Blumen aus dem Strauß unter das Stoffnäschen.
    „Na, Rackiné, duftet das gut? Sie sind ganz frisch! Thuna hat sie extra für dich geholt!“
    Zur riesengroßen Überraschung von Thuna und Berry bewegte sich tatsächlich Rackinés Nase. Der Stoffhase schnupperte!
    „Hmmm!“, machte Maria und zog die Blumen weg.
    Der Hase riss seine Augen weit auf. Er starrte sie vorwurfsvoll an und blieb ansonsten bewegungslos.
    „Mach das Mäulchen auf, dann bekommst du auch was!“, sprach die liebende Hasenmutter und prompt tat der Patient wie befohlen.
    Maria riss ein Blütenblatt ab und steckte es dem Hasen in den Mund, woraufhin er kaum hörbar schmatzte und kaute. Als das Blatt weg war, öffnete er erneut den Mund und bekam das nächste Blütenblatt hineingestopft. So ging es weiter, bis der Strauß sehr gerupft aussah und Rackiné allem Anschein nach satt war. Er öffnete den Mund nicht mehr und seine Augen, die eine Woche lang geradeaus gestarrt hatten, fielen zu. Maria bettete ihn gemütlich aufs Kissen, deckte ihn zu und gab ihm einen Gutenachtkuss zwischen die Ohren.
    Als wenig später Grohann in der Krankenstation auftauchte und den Hasen schlafen sah, nickte er anerkennend. Er ließ sich Rackinés Fortschritte schildern und als Maria erklärte, sie werde heute Nacht mit dem Hasen im selben Bett auf der Krankenstation schlafen, zeigte er sich verständig.
    „Wenn du denkst, dass es ihm hilft, solltest du das tun. Aber ich stelle euch zwei Maküle vor die Tür und wenn du Lisandra und Thuna bittest, mit dir hier zu übernachten, wäre ich noch beruhigter.“
    Maria versprach es. Wenn sie allerdings geglaubt hatte, der Steinbock werde sie nun aus seiner Aufmerksamkeit entlassen und verschwinden, hatte sie sich getäuscht.
    „Ich hoffe, du lieferst mir eine einleuchtende Erklärung dafür, warum du vor einer Woche ohne Schutz in die Spiegelwelt geklettert bist. Ich dachte, ich hätte euch deutlich genug erläutert, wie gefährlich die Situation gerade ist!“
    Maria erschrak. In dieser ganzen Woche, die sie fortgewesen waren, hatten sie und Gerald kein einziges Mal darüber gesprochen, welche Geschichte sie Grohann auftischen wollten, wenn sie wieder in Sumpfloch wären. Amuylett war so weit weg gewesen – sie hatten einfach nicht daran gedacht!
    Nun war guter Rat teuer. Wenn sie Grohann anlog und Gerald eine andere Geschichte erzählte, würden sie auffliegen. Sie entschied sich daher für eine Mischung aus Wahrheit und Trotz.
    „Das geht Sie nichts an! Die Spiegelwelt ist meine eigene, ganz persönliche Welt. Ich lasse Sie hinein, aber das heißt noch lange nicht, dass Sie über mich und die Spiegelwelt verfügen dürfen. Sie gehört mir und ich betrete sie, wann ich will und wie ich will. Man wird ja wohl mal mit seinen Gedanken alleine sein dürfen!“
    „Du warst aber nicht allein! Was hatte Gerald in deinen Gedanken zu suchen?“
    „Weiß ich nicht, fragen Sie ihn doch! Er ist mir heimlich gefolgt und plötzlich stand er da. Im Treppenhaus. Ich wollte ihn zur Rede stellen, aber da wurden wir angegriffen und sind geflohen.“
    „Und eine Woche lang hast du es versäumt, ihn zu fragen, was er dort wollte?“
    „Ich war ihm sehr dankbar. Er hat mir bei der Flucht geholfen, ohne ihn hätten sie mich erwischt. Ich nehme an, dass er mir aus denselben Gründen gefolgt ist, die Sie dazu treiben, mich nicht in Ruhe zu lassen. Er hat sich bestimmt Sorgen gemacht!“
    Grohann runzelte die Stirn und hörte nicht auf, Maria prüfend anzusehen. Doch sie hatte die Wahrheit gesagt – na ja, weitestgehend, bis auf ein paar zurechtgerückte Kleinigkeiten. Daher erwiderte sie seinen Blick furchtlos und entschlossen.
    „Ich werde Gerald fragen“, sagte er schließlich.
    „Tun Sie das.“
    „Wir werden morgen für Ordnung sorgen müssen. Und ich weiß nicht, wie es in deiner eigenen, ganz persönlichen Welt aussehen wird, denn unsere Feinde haben eine Woche lang darin gehaust.“
    Maria nickte. An diesen Umstand hatte sie auch schon gedacht und er bereitete ihr Sorgen.
    „Diesmal dürfen Sie mitkommen“,

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