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Feuersbrut - Der Untergang

Feuersbrut - Der Untergang

Titel: Feuersbrut - Der Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Kühnemann
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König ergeben. Jetzt traute er sich nicht einmal, sich selbst zu töten. Er hätte hinreichend giftige Pflanzen in den Wäldern Azkatars gefunden, die sein Leben binnen Minuten beendet hätten, aber er schaffte es einfach nicht. Er war ein Feigling.
    Nach ungezählten Tagen traf er endlich eine Entscheidung: Er würde nach Norden gehen. Wenn er bei dem Versuch, nach Fjondryk zu gelangen, sterben würde, hätte das Elend wenigstens ein Ende. Zudem bestand durchaus die – wenngleich unrealistische – Möglichkeit, lebend dort anzukommen.
    Yanil wunderte sich, wie rasch der dichte Baumbestand lichter wurde, je weiter er ging. Hatte er die ganze Zeit über so nahe am Waldrand campiert? Bereits nach einer Stunde erreichte er eine Straße, und in der Ferne sah er Rauch emporsteigen, der sich in den Himmel schraubte. Ein Dorf? Es war ein befremdliches Gefühl, nach so langer Zeit wieder auf die Spuren von Zivilisation zu treffen, und Yanil wäre am liebsten zurück in den Wald gelaufen. Es war menschenleer auf der Straße, aber frische Spuren zeugten von häufiger Benutzung.
    Er schluckte seine Bedenken hinunter und ging weiter. Bedrohlich ragte das nördliche Gebirge über ihm auf, üppiger Wald wich steiniger Ödlandschaft. Dichte Wolkenberge türmten sich über ihm, in der Ferne grollte Donner.
    Gegen Abend entschied er sich, die Straße zu verlassen, um ein wenig abseits, versteckt hinter dornigem Gebüsch, sein Nachtlager aufzuschlagen. Er ging etwa eine halbe Meile weit ins Gelände, in der Hoffnung, irgendwo zwischen den Steinen einen Unterschlupf zu finden. Doch anstatt tiefer in die raue Wildnis einzudringen, fand er sich unversehens in einem winzigen Dorf wieder, wenn man die Ansammlung aus fünf heruntergekommenen Holzhäusern so nennen wollte. Er war gerade in Begriff sich abzuwenden, um sich einen anderen Weg zu suchen, als ein Mann aus einer Tür stürmte. Er blieb in einiger Entfernung stehen und reckte die Fäuste in die Luft. Yanil warf ihm nur einen kurzen Blick über die Schulter zu, ehe er sich schnellen Schrittes davonstahl. Der Mann hatte eine Halbglatze, ein wettergegerbtes Gesicht und einen untersetzten Körperbau. Ein Khaari. Ein alternder Sterblicher. Yanil schockierte sein Anblick. Zwar hatte er in Zakuma viel über die kurzlebigen einfachen Menschen gehört, aber in seiner Vorstellung waren sie weniger hässlich. Ihm lief ein Schauder über den Rücken.
    Der Mann rief ihm wüste Beschimpfungen hinterher, die Yanil nicht alle verstand. Er glaubte jedoch, die Worte »nicht unser Krieg« und »ihr seid alle Tyrannen« aufgeschnappt zu haben.
    Trotz der unerfreulichen Begegnung entschied Yanil sich, abseits der großen Straße zu gehen. Er glaubte, in der Ferne Hufgetrappel, Schreie und das Rumpeln von Wagenrädern zu hören. Wie weit würde er noch kommen? Wann würde man ihn entdecken, und was noch wichtiger war: Wer würde ihn entdecken? Seine eigenen Leute? Feinde? Tatsache war, dass er nicht ewig würde im Wald bleiben können.
    Er rastete schließlich in einer Mulde zwischen zwei Felsbrocken, eine der unbequemsten Nächte, die er je erlebt hatte. Stundenlang wälzte er sich von einer Seite auf die andere. Er fror. Im Norden waren die Sommer kühler als in Zakuma, der Wind trocknete seine Haut aus, ließ seine Lippen aufspringen. Um sich abzulenken, sandte Yanil einen verzweifelten Gedanken in die Welt.
    Ist dort draußen jemand, der mich hört? Seit langem hatte er nicht mehr von seiner Magie Gebrauch gemacht, und er fühlte sich einsam.
    Wer ist da? Eine schnurrende, tiefe Stimme.
    Yanil erschrak so heftig, dass ihm einen Augenblick lang schwarz vor Augen wurde. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Hatte ihm jemand geantwortet, oder war es ein Produkt seiner Fantasie gewesen?
    Hallo? Zaghaft wagte er einen weiteren Versuch. Das Blut rauschte derart laut in seinen Ohren, dass er befürchtete, seine eigenen Gedanken nicht mehr verstehen zu können.
    Komm nach Fjondryk, Fremder .
    Wer bist du?
    Yanil stellte ihm die Frage mehrmals, aber er erhielt keine Antwort mehr. Konnte es sein, dass es auf Fjondryk noch jemanden gab, der seine Magie beherrschte? Die Gabe war selten, und lange Zeit hatte er geglaubt, alle Mazari zu kennen, die ihrer mächtig waren.
    Er glitt in einen unruhigen Schlaf, Albträume umschwirrten sein Nachlager wie geflügelte Dämonen.
    Am nächsten Morgen plagten ihn Kopfschmerzen. Sein ehemals edles, glänzend grünes Wams war fleckig, zerrissen und unansehnlich. Er sehnte

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