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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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serviere. Ich könnte dir da Sachen erzählen …«
    »Nein.«
    »Lucian, so kannst du nicht mit mir umspringen.« Sie hätte ihm sagen können, dass sie auf das Geld angewiesen war. Aber Mila brachte es nicht fertig, ihre prekäre finanzielle Situation zu erwähnen.
    »Verstehst du immer noch nicht? Er hat zwar keine Ahnung, wer ich bin, aber so naiv, dass er mich weiter für einen normalen Sterblichen hält, ist dieser Dämon ganz bestimmt nicht. Wenn er dich in seine Gewalt bringt, hat er auch mich in seiner Hand.«
    Hier wäre eine gute Gelegenheit gewesen um nachzufragen, wer er denn wirklich war. »Du hast dich auch ein bisschen zu weit aus dem Fenster gelehnt, oder?«
    »Das kann man wohl sagen.« Er umarmte sie. »Eine Sternstunde der Undercover-Ermittlungen sieht anders aus.«
    »Es ist meine Schuld. Stimmt’s?«
    »Nein.« Lucian wandte sich ab.
    Doch sie wusste, dass er nicht die Wahrheit sagte. Auch wenn es zu ihrem Besten sein mochte, das offensichtlich geringe Vertrauen, das er ihr entgegenbrachte, verletzte sie sehr. Hatte sie nicht bewiesen, dass sie es sogar mit Dämonen aufnehmen konnte? Ehe sie jedoch reagieren konnte, klopfte es an der Tür.
    Rasch warf er ihr das Kleid zu und stieg aus dem Bett. Zieh dich an!
    Der Anblick seines muskulösen Rückens, der langen Beine, die eher zu einem Marathonläufer gehören mochten als zu einem Kraftsportler, weckte erneut die Leidenschaft in ihr. Was für ein Hintern! Unbewusst leckte sie sich die Lippen.
    Mila, hör damit auf, oder unser Besucher bekommt einen Schock!
    In ihrem Kopf ertönte das geliebte Lachen. Er war einfach zum Anbeißen.
    Bitte , sagte er in komischer Verzweiflung.
    Schon gut! Schweren Herzens riss sie sich vom delikaten Schauspiel los, das das Muskelspiel ihr bot, während er zur Tür ging, und zog rasch das Kleid über den Kopf. Der Schlafbereich war dank eines geschickt platzierten Bücherregals für Neuankömmlinge selbst dann nicht einsehbar, wenn die Lamellentüren weit geöffnet waren wie jetzt. Trotzdem schüttelte sie eilig die Decke auf und strich sie glatt. Die Türangeln quietschten, und gerade noch rechtzeitig gelang es ihr, das Höschen anzuziehen. Den BH beförderte sie mit der Fußspitze unters Bett.
    »Komm rein.«
    Angesichts des überraschenden Besuchs klang Lucian erstaunlich liebenswürdig.
    Neugierig sah sie nun selbst nach, mit wem er da sprach. »Juna! Du meine Güte, was ist das?« Aber natürlich erkannte sie ihren Koffer wieder und auch die beiden Reisetaschen, in denen sich so gut wie ihr gesamtes Hab und Gut befand. Fragend sah sie Lucian an.
    »Ich habe angenommen, dass du keine Lust haben würdest, deine Sachen im Beisein von Margarets Nachmietern einzupacken. Sie war so freundlich auszuhelfen.«
    »Danke, du bist ein Engel!« Als ihr bewusst wurde, was sie da gesagt hatte, fiel sie Juna lachend um den Hals.
    »Du auch«, entgegnete die sympathische Frau, die eine neue Freundin werden könnte, wenn es nach Mila ging. Doch dann wurde sie ernst. »Wir müssen uns unterhalten.«
    Lucian, der immerhin höflich genug gewesen war, sich ein Tuch um die Hüften zu schlingen, bevor er die Tür geöffnet hatte, nahm ihr das Gepäck ab und bat sie herein.
    Sie konnte den Blick kaum losreißen. Seine anfangs nahezu weiße Haut hatte einen warmen Goldton angenommen, und das blonde Haar wirkte eine Spur heller, was einen hübschen Kontrast ergab, wie sie fand. Vielleicht liegt es daran, dass er sich in letzter Zeit kaum in der Unterwelt aufgehalten hat , dachte Mila.
    »Möchtet ihr etwas trinken?«, fragte Lucian.
    Junas Augen wurden riesengroß, Mila musste lachen. »Sag bloß, er war nicht schon immer der perfekte Gastgeber?« Sie setzte sich an den blank gescheuerten Esstisch und zeigte auf den Stuhl neben sich. »Ob ich wohl ein Glas Wein haben könnte?«, fragte sie in seine Richtung und zwinkerte ihm zu.
    »Natürlich. Und für dich, Juna?« Das warme Lachen in seiner Stimme ließ schnell vergessen, wer er wirklich war.
    Wobei ich in Wahrheit überhaupt nicht weiß, wer dieser Kerl eigentlich ist, an den ich Stück für Stück mein Herz verliere.
    Zu Juna sagte sie: »Er besitzt die besten Weine, die man sich erträumen kann. Ich würde es schamlos ausnutzen.«
    »Das kann ich mir geradezu bildlich vorstellen«, neckte Lucian sie, und weil Juna offenbar ihre Sprache verloren hatte, öffnete er eine Flasche Weißwein und brachte sie zusammen mit drei Gläsern an den Tisch. »Ein klarer Südafrikaner. Nichts

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