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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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würde, um Euch zu retten, wenn
er glauben
müßte, einen Wiedergänger vorzufinden.
Höchstwahrscheinlich würde er aus dieser
Welt fliehen und wäre für Uns verloren. Wir waren
jedoch ziemlich sicher, daß
zwischen ihm und Euch eine sympathische Verbindung besteht, und wie
sich
herausstellte, hatten Wir recht. Tomas’ Angaben zufolge
weiß Euer Freund, daß
Ihr dem Tode nahe seid. Er glaubt, daß es noch
möglich ist. Euch zu retten.
Natürlich befindet er sich im Irrtum, doch er wird deswegen
nicht lange betrübt
sein müssen.«
    Der Herrscher zog den Saum seines Gewandes unter
der Zellentür hervor und schüttelte ihn aus.
»Und jetzt muß ich mit dem Ritus
zur Wiedererweckung von Prinz Edmund beginnen.«
    Haplo hörte die Schritte des Mannes, das
Rascheln von Stoff, der über den felsigen Boden schleppte,
oder vielleicht war
es das Raunen einer Stimme? »Nur Geduld. Eure Qual ist fast
zu Ende. Zum Schluß
wird der Schmerz nachlassen, glauben Wir zumindest.
    Fragt nicht nach dem Warum, Haplo. Die
Prophezeiung«, raunte die Stimme, »es geschieht
alles wegen der Prophezeiung.«
    Haplo lag mit ausgebreiteten Armen auf dem
Rücken, zu schwach, um sich zu rühren. Der Bastard
hat recht.
    Der Schmerz verebbt – weil mein Leben verebbt.
Ich sterbe. Ich sterbe, und ich kann nichts dagegen tun. Ich sterbe, um
eine
Prophezeiung zu erfüllen.
    Er bot alle ihm noch verbliebene Kraft auf. »Wie
lautet die Prophezeiung?« rief er laut.
    In Wirklichkeit war sein Rufen nicht mehr als ein
Hauch. Niemand antwortete. Niemand hörte ihn. Auch nicht er
selbst.
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Kapitel 25
Nekropolis,
Abarrach
    Die Verschwörer stritten, baten, flehten und
überredeten den alten Grafen schließlich, Alfred zu
erlauben, sie bei dem
Unternehmen zu begleiten. Tomas sprach besonders beredt zu seinen
Gunsten, was
den Sartan recht verwunderte. Bisher hatte er den Eindruck gehabt,
daß Tomas
ihm nicht traute. Mit einigem Unbehagen fragte Alfred sich nach dem
Grund für
den Sinneswandel.
    Doch er war entschlossen, Haplo zur Hilfe zu
kommen, trotz der mahnenden inneren Stimme, die ihm
zuflüsterte, wieviel
einfacher es wäre, den Patryn sterben zu lassen.
    Du weißt, was er für Verbrechen plant, was
er
schon getan hat. Auf Arianus ist durch seine Machenschaft ein Weltkrieg
ausgebrochen.
    Haplo mag der Funke gewesen sein, erwiderte
Alfred, aber der Zündstoff war längst vorhanden und
bereit zu explodieren, lange
vor seinem Erscheinen. Außerdem brauche ich Haplo, um von
dieser schrecklichen
Welt zu entkommen!
    Du brauchst Haplo nicht, höhnte die innere
Stimme. Du kannst alleine den Rückweg bewältigen,
deine Magie ist stark genug,
sie hat dich auch in den Nexus gebracht. Und wenn er stirbt, was dann?
Wirst du
ihm das Leben retten? Wie du Grams Leben gerettet hast? Der Junge starb
und
wurde von dir zurückgerufen! Nekromant!
    Alfreds Gewissen wand sich in den Qualen der
Unentschlossenheit. Wieder stehe ich vor dieser furchtbaren Wahl. Und
wenn ich
Haplo nun rette? Kommen seine Untaten über mein Haupt? Der
Patryn ist fähig,
entsetzliche Verbrechen zu begehen. Ich habe es in seinem
Bewußtsein gesehen.
Es wäre so wunderbar einfach, nichts zu tun, den
Rücken zu kehren, den Patryn
sterben zu lassen. Im umgekehrten Fall würde Haplo nicht eine
runenbedeckte
Hand rühren, um mir zu helfen. Und dennoch – dennoch
… Gibt es nicht Erbarmen?
Mitgefühl?
    Ein Winseln erlöste den Sartan aus dem Strudel
der widerstreitenden Gedanken und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den
Hund zu
seinen Füßen. Das Tier hatte nicht mehr die Kraft,
den Kopf zu heben, es konnte
nur matt mit dem Schwanz wedeln. Alfred war ihm während des
ganzen Zyklus kaum
von der Seite gewichen; der Hund schien ruhiger zu sein, wenn er ihn in
der
Nähe wußte. Einige Male hatte er geglaubt, das Tier
sei tot, und mit fliegenden
Händen nach dem Herzschlag getastet, nur um erleichtert das
schwache Pochen
unter den Fingerspitzen zu fühlen.
    Die Augen des Hundes hingen mit dem Ausdruck
gläubigen Vertrauens an seinem Gesicht, als wollten sie sagen: Ich weiß
nicht, warum es mir so schlecht geht, aber ich weiß, du wirst
mir helfen.
    Alfred streichelte ihm über den Kopf. Die
geduldigen Augen schlossen sich, das Tier war getröstet.
    »Einigen wir uns darauf«, beschied er die
gehässige innere Stimme, »daß ich nicht
Haplo rette, sondern Haplos Hund. Oder
vielmehr werde ich versuchen, ihn zu

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