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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Alfred bedrückt.
    »Nein, sein Körper und Geist waren zu lange
getrennt. Sie sind jetzt vereint, aber wie Ihr sehen könnte,
ist es ein
qualvoller Zustand, der große Willenskraft erfordert. Er wird
nicht lange
andauern. Nicht wie bei
    mir. Meine Qual währt ewig!«
    »… ewig …«
    Jonathan stöhnte auf und wand sich in einem
Schmerz, der kaum geringer war als die Qualen seiner Frau. Alfred
zwinkerte
ungläubig mit den Augen und öffnete den Mund, um
etwas zu sagen, doch mit einem
Tritt gegen den Knöchel warnte Haplo ihn, still zu sein.
    »Der Prinz wiederholt die Frage: Warum helft Ihr
ihm?«
    »Euer Hoheit«, Haplo sprach langsam und
wählte
die Worte mit Bedacht, »indem ich Euch helfe, helfe ich mir
selbst. Mein Schiff
– Ihr erinnert Euch an mein Schiff?«
    Das Kopfnicken des Wiedergängers war mehr zu
ahnen denn zu sehen.
    »Mein Schiff«, fuhr Haplo fort,
»liegt am
anderen Ufer der Feuersee, in Glückshafen. Ich bringe Euch zu
Eurem Volk, wenn
Ihr mir garantiert, daß ich nicht angegriffen werde und
unangefochten den Hafen
verlassen kann.«
    Der Leichnam regte sich nicht, nur ein
Aufblitzen der toten Augen antwortete dem Patryn.
    Jera lauschte, dann sagte sie mit einem Anflug
von Hohn: »Prinz Edmund hat verstanden und willigt
ein.«
    So viel, dachte Haplo, zu meinem Plan, die
Herzogin und ihren Gemahl zurückzulassen. Sie könnte
sich als außerordentlich
nützlich erweisen. Er beugte sich vor und griff nach Alfreds
Gewand.
    »Hast du lange genug überlegt?
Weißt du jetzt,
wohin diese Runen uns führen?«
    »Ich – ich glaube schon.« Alfred
senkte die
Stimme und schaute aus den Augenwinkeln zu Jera. »Aber hast
du gemerkt – sie
kann mit den Toten sprechen!«
    »Ja, ich hab’s gemerkt! Und Kleitus wird
es auch
erfreut zur Kenntnis nehmen, wenn er sie in die Hände
bekommt.« Haplo rieb sich
die Arme, seine Haut juckte und brannte. »Mir ist verdammt
unbehaglich zumute.
Jemand kommt. Jemand folgt uns. Und wer oder was immer es sein mag, ich
bin
nicht fähig zu kämpfen. Es ist an dir, uns zu retten,
Sartan.«
    Noch während er redete, hörte er die leise
Stimme der Lazar, die entweder zu dem Prinzen oder der anderen
Hälfte ihres
gepeinigten Ichs sprach. »Ich verstehe jetzt«,
sagte sie, »ich höre deine
bitteren Klagen. Ich teile dein Bedauern, deine Verzweiflung, deine
Enttäuschung!«
    Die Lazar rang die Hände und erhob die Stimme.
»Du bemühst dich so sehr, dir Gehör zu
verschaffen, aber sie sind taub für dein
Rufen! Das ist schlimmer als dieser Pfeil in meinem Herzen!«
Die Lazar
umklammerte den Schaft des Pfeils, riß ihn heraus und warf
ihn zu Boden. »Der
Schmerz ist bald vorbei. Diese Qual wird niemals enden! Oh,
daß du mich nicht
hast sterben lassen!«
    »… sterben lassen …«
ertönte der Nachhall wie
aus weiter Ferne und verklang in der Stille des unterirdischen Ganges.
    »Das Gefühl kenne ich«, meinte
Haplo grimmig.
»Hör jetzt mir zu, Sartan! Du
kannst deinen Tränen später freien Lauf
lassen, Sartan – wenn wir Glück haben.«
    Alfred riß seinen Blick von Jera los.
    »Die Runen, verflucht.«
    »Ja, die Runen.« Alfred schluckte.
»Die Sigel
führen uns in eine bestimmte Richtung. Es ist dir vielleicht
aufgefallen, daß
wir an mehreren Einmündungen von Seitengängen
vorbeigekommen sind, aber die
Sigel haben weiter geradeaus geführt. Als ich die Runen
sprach, hatte ich
keinen anderen Gedanken als nur den, hier hinauszukommen, und deshalb
glaube
ich, daß die Runen mich eben dorthin führen
– zum Ausgang. Aber …« Alfred
zögerte und scharrte unbehaglich mit den
Füßen.
    »Aber?«
    »Aber dieser Ausgang könnte durchaus das
Hauptportal des Palastes sein.«
    Haplo seufzte. Er hatte einen üblen Geschmack im
Mund und das Gefühl, sich gleich wieder übergeben zu
müssen. »Es bleibt uns
nichts anderes übrig, als weiterzugehen.« Das
Brennen der Runen auf seiner Haut
wurde stärker. Er stand mühsam auf und pfiff den Hund
zu sich.
    »Haplo.« Alfred legte dem Patryn zaghaft
die
Hand auf den Arm. »Was meinst du damit, du kennst das
Gefühl? Soll das heißen,
es wäre dir lieber, ich hätte dich sterben
lassen?«
    Haplo entzog sich seiner Berührung mit einem
heftigen Ruck. »Wenn du es auf Dank abgesehen hat, Sartan,
dann wartest du
vergebens. Durch deine gute Tat hast du womöglich mein Volk,
dein Volk und all
die armseligen Nichtigen in den anderen Welten, die dir so

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