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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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wir merkten, daß
der Magmafluß in der Nähe unserer Stadt sich
abzukühlen begann und mehr und
mehr erstarrte, schien uns das kein Grund zur Beunruhigung zu sein. Die
Kolosse
versorgten uns nach wie vor mit Wärme und Energie. Das Kleine
Volk schürfte im
Fels nach Metall und edlen Steinen; es baute unsere Häuser und
wartete die
Kolosse …«
    »Einen Moment!« fiel Haplo dem Nekromanten
ins
Wort. »Kleines Volk? Was für ein Kleines
Volk?«
    Baltasar runzelte die Stirn. »Ich weiß
nicht
viel über sie. Es gibt sie nicht mehr.«
    »Ich kann mich erinnern, von meinem Vater
Geschichten über das Kleine Volk gehört zu
haben«, sagte Edmund. »Und er hat
mich einmal zu ihnen mitgenommen. Mehr als alles andere liebten sie es,
sich
ins Gestein zu graben und zu wühlen. Sie trachteten nach den
Metallen, die dort
zu finden waren, gaben ihnen Namen wie ›Gold‹ und
›Silber‹ und förderten
Juwelen zutage, von seltener, bezaubernder Schönheit
…«
    »Zwerge?« schlug Alfred vor.
    »Das klingt eigenartig. Zwerge.« Baltasar
schaute den Prinzen an, der nachdenklich mit dem Kopf nickte.
»Wir hatten einen
anderen Namen für sie, aber das hört sich doch recht
ähnlich an. Zwerge.«
    »Es gibt noch zwei Völker, von denen man
glaubt,
daß sie auf dieser Welt heimisch sind.« Entweder
ignorierte Alfred Haplos
Versuche, ihn am reden zu hindern, oder er bemerkte sie
überhaupt nicht,
»Menschen und Elfen.«
    Weder Baltasar noch Edmund schienen damit etwas
anfangen zu können.
    »Nichtige«, versuchte es Haplo mit dem
Begriff,
der bei den Patryn wie auch bei den Sartan für die minderen
Rassen gebräuchlich
ist.
    »O ja. Nichtige!« Baltasars Miene erhellte
sich.
Er zuckte die Schultern. »In alten Schriften werden sie hin
und wieder erwähnt,
aber schon unsere Großväter kannten sie nur vom
Hörensagen. Diese Nichtigen
müssen außerordentlich schwach gewesen sein. Bereits
kurze Zeit nach ihrer
Ankunft auf Abarrach siechten sie dahin und waren bald völlig
ausgestorben.«
    »Ihr wollt sagen – von diesen drei
Völkern hat
nicht eines überlebt?! Aber sie waren in eure Obhut
gegeben!« Alfred schien es
nicht fassen zu können. »Ihr müßt
doch …«
    Jetzt reichte es wirklich. Haplo stieß einen
Pfiff aus der Hund unterbrach seine Mahlzeit, kam herbeigetrabt, setzte
sich
neben Alfred und leckte ihm vergnügt über das
Gesicht.
    »Ihr müßt doch … Was
soll das. Hör auf damit!
Guter Hund. Weg … Geh doch weg!« Alfred versuchte
den Hund abzuwehren, der das
Ganze für ein neues Spiel hielt und bereitwillig darauf
einging. »Sitz! Guter
Hund. Nein, bitte! Willst du wohl! Ich …«
    »Ihr habt recht, Nekromant«, meinte Haplo
kühl.
    »Diese Nichtigen sind schwach. Ich weiß
ein
wenig über sie Bescheid; sie konnten in einer Welt wie dieser
nicht überleben,
eine Tatsache, die gewisse Leute hätten
berücksichtigen sollen, bevor sie sie
hierherbrachten. Doch was Euer Volk betrifft, könnte man
glauben, daß ihr das
wahre Leben gefunden habt. Was ist geschehen?«
    Ein schmerzlicher Ausdruck trat auf Baltasars
Gesicht. »Eine Katastrophe brach über uns herein,
nicht auf einen Schlag,
sondern es geschah langsam, schleichend, und das machte es noch
schlimmer.
Widrigkeiten häuften sich. Der Zustrom an Wasser wurde
geringer, ohne daß wir
es uns erklären konnten. Die Temperaturen sanken, giftige Gase
schwängerten
unsere Luft. Wir waren gezwungen, mehr und mehr von unserer Magie
darauf zu
verwenden, uns vor dem Gift zu schützen, die Wasserversorgung
aufrechtzuerhalten, ausreichende Ernten zu gewährleisten. Das
Kleine Volk – die
Zwerge, wie Ihr sie nennt – hatte nicht genügend
Widerstandskraft. Es ging
unter. Wir konnten nichts tun, um zu helfen, ohne uns selbst zu
gefährden.«
    »Aber … Die Magie …«
protestierte Alfred, dem es
endlich gelungen war, den Hund abzuwehren.
    »Habt Ihr nicht zugehört? Wir brauchten die
Magie für uns selbst. Wir waren die stärksten, wir
taten, was wir konnten, für
diese Zwerge, aber sie starben, wie die anderen Nichtigen vor ihnen
gestorben
waren. Und dann war es für uns wichtiger als je zuvor, unsere
Toten
wiederzuerwecken.«
    Haplo schüttelte mit ungeheuchelter Bewunderung
den Kopf. »Arbeitskräfte, die niemals ausruhen
müssen, die nicht essen und
nicht trinken, keine Kälte spüren und keine
Ansprüche stellen. Perfekte
Sklaven, perfekte Soldaten!«
    »Ja«, stimmte

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