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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Der
Name sagt es eigentlich schon,
wißt Ihr. In die Spielsteine sind Runen eingekerbt, Runen,
wie die an Eurem
Schiff. Oh, da fällt mir auf, auch Eure Hände und
Arme sind damit tätowiert!
Ihr könntet ein wandelndes Spielbrett sein!« Der
Herzog lachte.
    »Wie unhöflich von dir, Jonathan! Du
bringst den
armen Mann in Verlegenheit«, schalt seine Frau, doch musterte
sie Haplo mit
einer Eindringlichkeit, die ihn zutiefst beunruhigte.
Unwillkürlich kratzte er
sich am Handrücken und sah, wie die grünbraunen Augen
der Frau die
Tätowierungen auf seiner Haut studierten. Mit betonter
Gelassenheit schob er
die Hände in die Hosentaschen und zwang sich zu einem
verbindlichen Lächeln.
    »Ich bin nicht verlegen, vielmehr habt Ihr mich
neugierig gemacht. Ein Spiel, wie Ihr es beschreibt, kenne ich nicht.
Ich würde
gerne einmal zuschauen und es vielleicht lernen.«
    »Nichts leichter als das! Ich habe einen Satz
Runensteine zu Hause. Sobald wir angelegt haben, könnten wir
…«
    »Aber Liebster«, unterbrach ihn Jera
belustigt,
»wenn wir gelandet sind, gehen wir zum Palast! Mit Seiner
Hoheit.« Durch einen
verstohlenen Rippenstoß machte sie ihren Mann darauf
aufmerksam, daß er in
seiner Begeisterung den Prinzen völlig übersehen
hatte.
    »Ich muß aufrichtig um Vergebung
bitten.«
Jonathan war flammendrot geworden. »Es ist nur, daß
ich nie so etwas wie dieses
Schiff gesehen habe …«
    »Nein, bitte entschuldigt Euch nicht.«
Auch
Edmund starrte auf das Schiff und auf Haplo. »Bemerkenswert.
Wirklich
bemerkenswert.«
    »Der Herrscher wird fasziniert sein!«
meinte
Jonathan. »Er liebt das Spiel. Wartet ab, bis er Euch sieht
und von Eurem
Schiff hört. Er wird Euch nicht mehr fortlassen«,
versicherte er Haplo
ernsthaft.
    Haplo fand diese Vorstellung alles andere als
erfreulich. Alfred warf ihm einen erschreckten Blick zu. Doch der
Patryn fand
eine unerwartete Verbündete in der Herzogin.
    »Jonathan, ich glaube nicht, daß wir dem
Herrscher von dem Schiff erzählen sollten. Prinz Edmunds
Anliegen ist doch von
erheblich größerer Wichtigkeit. Und ich
möchte in dieser Sache erst den Rat
meines Vaters einholen, bevor wir mit jemand anderem darüber
sprechen.«
    Das junge Paar tauschte bedeutungsvolle Blicke.
Sofort wurde Jonathans Gesicht ernst. »Ein kluger Vorschlag,
Liebes. Meine Frau
hat den Verstand in der Familie.«
    »Nein, Jonathan«, protestierte Jera und
errötete
leicht. »Du bist es doch gewesen, der die
Übereinstimmung zwischen den Runen
auf dem Schiff und den Runen auf den Spielsteinen bemerkt
hat.«
    »Dann also den gesunden Menschenverstand«,
schlug Jonathan vor, lächelte und streichelte ihre Hand.
»Wir ergänzen uns
ausgezeichnet. Ich bin launisch, impulsiv. Ich neige dazu, erst zu
handeln und
dann zu überlegen. Jera hält meinen
Überschwang in erträglichen Grenzen. Doch
sie würde nie etwas Spontanes oder Ungewöhnliches
tun, wenn ich nicht da wäre,
um ihrem Dasein die Würze zu geben.« Er
bückte sich und gab ihr einen
herzhaften Kuß auf die Wange.
    »Jonathan! Bitte!« Die junge Herzogin war
rot
bis zu den Haarwurzeln. »Was soll Seine Hoheit von uns
denken!«
    »Seine Hoheit denkt, daß er selten zwei
Leute
gesehen hat, die einander so zugetan waren«, sagte Edmund und
lächelte.
    »Wir sind noch nicht sehr lange
verheiratet«,
erklärte Jera verschämt, aber mit einem liebevollen
Blick auf ihren Gemahl.
Ihre Hand erwiderte den Druck seiner Finger.
    Haplo nahm dankbar zur Kenntnis, daß er nicht
mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Er kniete sich neben den
Hund und
gab vor, ihn zu untersuchen.
    »Sar – Alfred«, rief er.
»Kommst du bitte her?
Ich glaube, der Hund hat sich einen Stein in die Pfote getreten. Kannst
du ihn
festhalten, während ich nachsehe?«
    Alfred riß verängstigt die Augen auf.
»Ich? Den
– den …«
    »Sei still und tu, was ich dir sage!«
Haplo warf
ihm einen vernichtenden Blick zu. »Er tut dir nichts.
Außer ich befehle es
ihm.«
    Der Patryn hob die linke Vorderpfote des Hundes,
während Alfred zaghaft und furchtsam den Leib des Tieres
umfaßt hielt.
    »Was hältst du davon?« fragte
Haplo leise.
    »Ich weiß es nicht. Man sieht
nichts.« Alfred
spähte kurzsichtig auf die Pfote. »Wenn du sie mehr
ins Licht
    halten könntest …«
    »Ich meine nicht den Hund!« Im letzten
Moment
gelang es Haplo, den Aufschrei zu einem Flüstern zu
dämpfen.

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