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Feuersteins Ersatzbuch

Feuersteins Ersatzbuch

Titel: Feuersteins Ersatzbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Feuerstein
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einem Löwen ein Thermometer in den Arsch geschoben. Der Löwe war zwar im Tiefschlaf, denn das Ganze fand in der Tierklinik des Nationalparks von Nairobi statt, wo jeder freilebende Löwe einmal im Jahr gefangen, betäubt und gründlich untersucht wird, aber immerhin: Es war ein richtiger, lebendige Löwe und ich durfte ihn anfassen, ihm ins Maul schauen und seine Temperatur messen. Er roch fürchterlich, und zwar nicht nur der Arsch, sondern der ganze Löwe.
    Wolpers war gnadenlos: »Fahr um ihn herum!« Kann es sein, dass das gar nicht mehr der Löwe war, den ich roch, sondern mein eigener Angstschweiß?
    Ich fuhr um den Löwen herum, und dann wieder ganz nahe an seine Seite, allein im offenen Jeep. Höchstens fünf Meter trennten mich von dem Tier, ein großer Schritt für die Menschheit, aber nur ein kleiner Sprung für den Löwen. Wieso mache ich so was?
    Wolpers schien in eine Art sexuelle Erregung zu geraten. »Noch näher! Noch näher!« krächzte er keuchend. Bei Pornos lautet zwar der entsprechende Text: »Noch defer! Noch defer!«, aber die Summe klingt genauso.
    Das war der Augenblick, als der Löwe seinen Kopf drehte. Zum ersten Mal in unserer Begegnung schaute er nicht nach vorne, sondern zur Seite. Auf mich. Es war nur ein ganz kurzer Blick, aber ich verstand ihn: »Wenn du nicht augenblicklich abhaust, ändere ich meine Grundhaltung und werde zum Menschenfresser.«
    Ich haute augenblicklich ab.

AUSREDE
    Teil 2

    Eben merke ich, dass das Papier dieses Buches zu Ende geht, und so kurzfristig kann man keins nachbestellen. Das ist schade, denn gerade über die Filmreise nach Thailand hätte ich viel zu erzählen. Sensationelle Sachen, wie ich dort von einem Gummibaum meinen ersten Radiergummi gezapft habe, und so. Und noch mehr gäbe es über den neunten Film zu berichten, über New York. Denn dort habe ich zehn Jahre lang gelebt, zuletzt mit einem »NYP«-Kennzeichen am Auto, »New York Press«, damit konnte man sogar im Halteverbot parken.
    Mist. Jetzt muss ich wohl noch ein drittes Buch schreiben.





* Nein, tut es nicht, ich habe nachgeschaut: »Abschotten« bedeutet ursprünglich »bedecken«, verwandt mit »Schote« sowie dem lateinischen scotum , der Schild.

    * Der Verleger meint, mit diesem Nachsatz wollte ich nur angeben; er habe keinen Zusammenhang mit dem Inhalt. **

    ** Der Verleger hat Recht.

    * Es ging nicht so weiter: G. hat die SZ inzwischen verlassen.

    1 Jedenfalls zum Zeitpunkt dieser Niederschrift am 24. Mai 2001. Ich habe eben den Visomat geholt und meinen Blutdruck gemessen: sagenhafte 130:105, und das in meinem Alter!

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