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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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Abtrennung zum nächsten Krankenbett. Hope Solomon zog den Vorhang zur Seite und musterte Anya mit zusammengekniffenen Augen und einem aufgesetzten Grinsen. »Leslie hat eine Vollmacht zur Organentnahme erteilt. Sie war eine sehr großmütige Seele.«
    »Wer sind Sie?«, verlangte Marsh zu erfahren.
    »Hope Solomon, Leslies spirituelle Beraterin.« Sie streckte Marsh die Hand entgegen, doch der maß sie nur mit einem kalten Blick.
    Anya ballte wütend die Hand zur Faust. »In diesem Staat erfolgen Organspenden nach dem Prinzip der Notwendigkeit.«
    Hope wedelte mit einem Bündel Papieren. »Leslie hat einer privaten Spende zugestimmt.«
    »Das ist nicht legal«, grollte Marsh.
    »Das werden die Gerichte entscheiden müssen.« Hope beugte sich über das Bett und strich Leslie sanft das Haar aus dem Gesicht, eine durch und durch scheinheilige Geste. »Aber ich bin überzeugt, dass niemand eine Transplantation untersagen wird, bei der die Zeit eine wichtige Rolle spielt.«
    Hopes Augen huschten zu Anya und verweilten kurz an ihrem Hals. Ihre Stimme war klebrig und zäh wie Sirup, als sie bemerkte: »Sie tragen ja Ihr großartiges Artefakt gar nicht mehr. Haben Sie es verloren?«
    Anyas Finger huschten unwillkürlich zu ihrem Hals, ehe sie sich vorbeugte und zischte: »Ich bin Ihnen auf der Spur, Gnädigste. Und ich lasse Sie nicht davonkommen.«
    Marsh packte Anya am Arm und zerrte sie aus dem Zimmer, ehe sie Hope den grinsenden, wasserstoffblonden Wackelkopf vom Hals reißen konnte.
    »Geht es ALANN gut?«, fragte Anya.
    Brians Füße lugten unter einem Schreibtisch aus Glas und Chrom hervor, auf dem unzählige Drähte und Flachbandkabel drapiert waren. Hier, tief im Computerlabor der Universität, noch jenseits des Sirrens der Serverlüfter, war er ganz in seinem Element – und oft genug kaum noch von seiner Umgebung zu unterscheiden.
    »Frag ihn doch selbst«, ertönte die gedämpfte Antwort. »Nimm den Laptop auf dem Tisch.« Eine Hand mit einem Schraubendreher zeigte Anya die Richtung zu einem Glastisch auf antistatischen Bodenmatten. Der Tisch war übersät mit allerlei Gerätschaften, von denen einige Brandspuren der letzten Nacht trugen oder teilweise geschmolzen waren. Brian versuchte, seiner Ausrüstung so viel Beweismaterial wie möglich abzuringen, und er kam nur langsam voran. Wenn schon weiter nichts dabei herauskam, mussten die DAGR zumindest in der Lage sein, sich abzusichern, sollten sie juristisch belangt werden. Anya sah einen Klumpen geschmolzenen Plastiks, der einmal ein Camcorder gewesen war, und zuckte buchstäblich zusammen.
    Sie klappte den Laptop auf, woraufhin dieser flackernd zum Leben erwachte. Der Cursor auf dem schwarzen Schirm blinkte und schrieb: Hallo, Anya.
    »Hi, ALANN. Schön, dass dir nichts passiert ist.«
    Danke für die Anteilnahme. Aber es fällt mir schwer zu glauben, dass Sie lediglich in Brians Verlies hinabgestiegen sind, um sich nach meinem Wohlergehen zu erkundigen.
    Anya stutzte. Hätte sie es mit einem Menschen zu tun gehabt, so hätte sie schwören können, so etwas wie Verbitterung hinter diesen Worten wahrzunehmen. »Ich war besorgt um dich. Und ich brauche Brians Hilfe, um eine Überwachungsausrüstung zusammenzustellen.«
    Interessant. Darf ich fragen, wer das Objekt Ihres Interesses ist?
    »Eine Betrügerin. Ich hab nicht genug Beweise, um einen Gerichtsbeschluss gegen sie zu erwirken, aber ich glaube, ich weiß, was sie als Nächstes stehlen wird. Ein Museumsstück. Und ich will ihr auf Schritt und Tritt auf der Spur bleiben.«
    Wozu will sie das Museumsstück?
    »Das ist kompliziert.« Anya fragte sich, wie viel sie der Maschine erzählen konnte, ohne dass der die Sicherungen durchbrannten. »Ich glaube, sie will ein Artefakt stehlen, bei dem es sich angeblich um die Büchse der Pandora handelt. Sie braucht es als … als Reliquienbehälter für Geister. Als Gefängnis. Sie hat schon viele andere gefangengenommen und zwingt sie, ihr zu dienen.«
    Der Cursor blinkte ein paar Augenblicke lang, und der Ventilator lief an.
    Ich habe gestern Nacht den Geist gesehen, hinter dem Sie her waren. Ist das einer der Geister, welche diese Person gefangengenommen hat?
    »Du hast ihn gesehen?« Anya beugte sich gespannt vor.
    Ja. Ich habe sämtliche Teile von Brians Ausrüstung überwacht.
    Anya runzelte die Stirn und fragte sich, ob Brian das wusste. »Ja, das ist einer der Geister, von denen ich annehme, dass Hope sie eingesperrt hat.«
    Und sie verwahrt sie … in einer Art

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