Feuersturm: Roman (German Edition)
Ampelblitzanlagen gegeben. Die Leute denken, es ginge in erster Linie darum, Bußgelder einzunehmen. Kämen sie auf die Idee, dass diese Kameras auch zur Überwachung eingesetzt werden können …« Er schüttelte den Kopf. »Das würde zu einem Aufruhr führen. Die Stadt würde auf der Stelle verklagt werden, und zwar von Leuten, deren Geldbeutel um einiges dicker sind als die von Hope.«
»Captain, ich bin überzeugt, ich kann eine Verbindung zwischen ihr und Bernies Tod aufdecken. Und dem Tod einiger anderer Menschen. Ich kann es nur bisher nicht beweisen.«
Marsh starrte angewidert das Bild an. »Sie und ich, wir wissen beide, dass Hope eine dubiose Gestalt ist. Sie nimmt leichtgläubige Leute aus und hat vielen Menschen das Leben kaputtgemacht, aber ich weiß nicht, ob wir basierend auf dem hier einen Richter überzeugen können, einen Gerichtsbeschluss auszustellen.« Er blätterte in der Liste der Gegenstände, für die Anya einen Durchsuchungsbefehl erwirken wollte. Alle waren bei dem Einbruch in Bernies Haus verschwunden. »Das ist eine ziemlich umfangreiche Liste. Sieht sehr nach Beweisausforschung aus.«
»Werden Sie es wenigstens versuchen?« Anya hielt die Luft an.
Marsh blickte auf, erwog die Möglichkeiten. Schließlich sagte er: »In Ordnung, ich werde mich erkundigen. Aber ob der Richter zustimmt oder nicht, die Scheiße, die Sie damit eventuell aufwirbeln, bleibt allein an Ihnen kleben, Kindchen.«
»Du kannst wohl nicht genug kriegen.«
Charon stand vorm Gerichtsmedizinischen Institut und rauchte eine nach Weihrauch riechende Zigarette. Seine kalten, blauen Augen ruhten auf Anya, als sie über den Parkplatz ging. Sparky lief direkt hinter ihr. Anya drückte den Molchkoffer an ihren Körper. Es schien, als würden die Eier inzwischen mehr Hitze freisetzen. Sie nahm dies als gutes Zeichen, auch wenn der Molchkoffer ihr einen massiven Sonnenbrand auf den Rippen eintrug.
»Ich hab getan, was du gesagt hast. Wir haben einen magischen Kreis um die Büchse der Pandora gezogen.«
Charon nickte, warf seine Zigarette auf das Pflaster und trat sie mit dem Stiefelabsatz aus. Die Nachmittagssonne drang durch seine Gestalt, die im hellen Tageslicht so durchlässig wie Rauch erschien. »Das wird sie erst mal aufhalten. Aber sie muss unschädlich gemacht werden, ehe sie eine Möglichkeit findet, den Kreis zu durchbrechen.«
»Ich hoffe, ich bekomme einen Gerichtsbeschluss, damit ich sie mit gestohlenen Gegenständen von einem Brandort in Verbindung bringen kann. Wenn ich sie lange genug von ihren Reliquienbehältern fernhalten kann, können wir vielleicht ein paar Anklagen gegen sie vorbereiten.«
Charon musterte sie stirnrunzelnd. »Ich glaube nicht, dass du sie so aufhalten kannst. Du müsstest sie von all ihren Flaschen fernhalten, und dagegen wird sie bis aufs Blut kämpfen.«
»Du denkst also, ich muss sie auf der astralen Ebene bekämpfen.«
»Ja.«
Anya beäugte ihn zweifelnd. »Wie komme ich dahin?«
Charon öffnete seine Tasche und warf ihr ein Geldstück zu. Reflexartig fing Anya es auf und stellte überrascht fest, dass es echt war. Ihre Finger schlossen sich um eine solide Bronzemünze mit einem ungleichmäßigen Rand und dem primitiven Abbild eines Imperators.
»Was ist das?«, fragte sie.
»Der Tribut für den Fährmann.« Charon zuckte mit den Schultern. »Frag mich nicht, warum, aber das funktioniert. Leg dir einfach die Münze unter die Zunge und sprich meinen Namen.«
Sie betastete die Münze. »Wie schütze ich die Eier und Sparky, während ich fort bin?«
»Du kannst sie hierlassen, aber ich schlage vor, du nimmst sie mit.«
Anya nickte und steckte die Münze in die Tasche. »Danke.« Sie streckte die Hand nach dem Türknauf aus, um das Gebäude zu betreten.
Charon legte den Kopf schief. »Hast du da drin noch mehr Leichen?«
»Ich weiß es nicht genau«, gestand Anya. »Ich bin auf der Suche nach einer Leiche, die möglicherweise … verlegt wurde.«
Charon blinzelte in die Nachmittagssonne, und seine Augen wurden beinahe durchsichtig. »So was kann passieren. Wer ist es?«
Anya zögerte, gefangen zwischen dem warmen Sonnenschein und der abgestandenen, klimatisierten Luft im Eingangsbereich. »Ein Computerwissenschaftler. Ich kenne seinen Namen nicht. Sein Gehirn wurde für Forschungszwecke verwendet, und ich … ich möchte wissen, wer er war.«
»Dann ist das also eine persönliche Angelegenheit?«
Anya biss sich auf die Lippe. Sie gestand sich nur höchst ungern
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