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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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hervor, kostete nach einer geisterhaften Präsenz, als Anya aus dem Haus schlüpfte und die Tür schloss. Anya fühlte keine Geister in der Nähe des Grundstücks, trotzdem war sie erleichtert, als sie in ihrem Dart saß, den Gang einlegte und sich auf den Weg zur Arbeit machte. Sie wusste nicht, wie lange Hopes Lakaien brauchen würden, um neue Kraft zu schöpfen, aber sie hatte die Absicht, die Zeit, in der sie fort waren, so gut wie möglich zu nutzen.
    So früh am Morgen herrschte Stille in Anyas Büro in der DFD-Hauptwache. In der Eingangshalle begegnete sie einem schläfrigen Wachmann, doch sonst sah sie niemanden, als sie mit dem Fahrstuhl in den Keller fuhr. Sie war immer noch nervös und erschrak sogar, als das Neonlicht an der Decke einen Moment lang flackerte. Sie hob mehrere gelbe Umschläge der internen Büropost und weiße Umschläge aus der normalen Post, die unter der Tür durchgeschoben worden waren, vom Boden auf.
    Der arme Sparky war erschöpft. Als sie ihren Computer hochfuhr und die Kaffeemaschine einstöpselte, rollte er sich rund um den Molchkoffer unter ihrem Schreibtisch zusammen. Anya stellte ihre Füße zu beiden Seiten des Salamanders ab und begann, die Post durchzusehen.
    Sie riss einen gelben Umschlag aus dem Kriminaltechnischen Labor auf. Er enthielt mehrere fotokopierte Bilder von Fingerabdrücken und NCIC-Nummern. Offenbar war das Labor wieder in Betrieb genommen worden. Auf dem Deckblatt fand sich ein kurzes Memo von Jenna, das besagte, man hätte interessante Fingerabdrücke im DIA entdeckt – Fingerabdrücke von Jasper Bernard.
    Anya lehnte sich auf ihrem quietschenden Stuhl zurück. Der arme Bernie gehörte zu den Geistern, die Hope geschickt hatte, um die Büchse der Pandora zu stehlen. Diese Information stimmte mit Anyas Theorie überein, die besagte, dass Hope die Geister, die sie einfing, beherrschte, doch sie lieferte ihr nichts, was ihr hätte helfen können, einen Gerichtsbeschluss zu erwirken.
    Dem Memo zufolge waren in den Proben, die Gina den Leichen der Wachmänner entnommen hatte, keine Spuren von Brandbeschleunigern oder exotischen Chemikalien jedwelcher Art gefunden worden. Nur die Silikatrückstände, die auch schon an Bernies Überresten entdeckt worden waren.
    Auf einem dicken FedEx-Umschlag prangte als Absender Wunder für die Massen . Stirnrunzelnd riss Anya ihn auf. Hope hatte ihr auf ihre Bitte um Finanzunterlagen den Abschlussbericht für das letzte Jahr zukommen lassen. Nichts als Geschwafel und Unternehmensleitlinien, begleitet von ein paar simplen Tabellen, die aufzeigten, dass Hope im vergangenen Jahr beachtliche zwei Millionen Dollar eingenommen hatte.
    »Miststück!«, murmelte Anya.
    Sie warf einen Blick auf ihren Monitor. Statt der vertrauten Arbeitsfläche mit all ihren Symbolen sah sie einen schwarzen Schirm mit einem weißen Cursor vor sich. Der Cursor schrieb: Hallo, Anya.
    Anya rückte näher heran und schaltete die Webcam auf dem Monitor ein. »ALANN? Bist du das?«
    Ja. Wie geht es Ihnen heute Morgen?
    »Toll, aber … wie kommst du hierher? Das ist ein gesichertes Netz.«
    Brian hat sich Sorgen um Sie gemacht. Er hat mich beauftragt, mich zu vergewissern, dass es Ihnen und Sparky gutgeht.
    Anya wurde nachdenklich. Sie hatte völlig vergessen, sich bei Brian zu melden. Falls er zu ihr gefahren war, wer weiß, was er dann gedacht haben mochte? Schuldbewusst schaltete sie das iPhone an, das er ihr gegeben hatte. Sie hatte drei Sprachnachrichten erhalten. Anya war Beziehungen nicht gewohnt und hatte sich wenig um die Umgangsformen in einer Partnerschaft geschert … wie immer die aussahen. Bei all der Verwüstung, die ihr an den Fersen zu kleben schien, hielt sie es für das Beste, Brian auf Abstand zu halten. »Uns geht’s gut. Die Molche wurden angegriffen, darum bin ich bei Katie geblieben. Ihr Haus ist eine Festung. Hopes Geister kommen da nicht rein.« Sie erwähnte nicht, wie hartnäckig sie es dennoch versucht hatten; sie wollte Brian nicht noch mehr Grund zur Sorge geben.
    Brian lässt ausrichten, er sei erleichtert. Der Cursor blinkte. Wir haben etwas, das wir Ihnen zeigen müssen. Brian arbeitet an diesem Überwachungsprojekt.
    Anya nagte an ihrer Lippe. »Toll, aber … ich glaube nicht, dass dieser Computer sicher ist. Alles, was darüber läuft, kann aufgezeichnet werden.« Anya war nie einem der IT-Freaks begegnet, die für das Department arbeiteten, aber sie wusste, dass es sie gab. Und dass sie vermutlich sämtliche E-Mails

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