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Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Rohellec Terzieff-Godefroy. Ich lebe auf dieser Welt seit vierhundertachtundzwanzig Jahren nach eurer Rechnung, sechshundertzweiundvierzig Jahre nach Rechnung der Elfen. Ich bin der Nachfahre von Gestrandeten, von unglücklichen Wesen, die seit dem Kataklysmus, den ihr die Sphärenkonjunktion nennt, unter euch festsitzen. Ich gelte, delikat ausgedrückt, als ein Ungeheuer. Als ein blutsaufendes Monstrum. Und jetzt bin ich auf einen Hexer getroffen, der sich von Berufs wegen mit der Eliminierung solcher wie mir befasst. Das ist alles.«
    »Und es reicht.« Geralt senkte das Schwert. »Mehr als genug. Verschwinde von hier, Emiel Regis Soundso. Verzieh dich.«
    »Das ist unerhört«, spottete Regis. »Du lässt mich gehen? Mich, der ich eine Gefahr für die Menschen bin? Ein Hexer muss jede Gelegenheit nutzen, solche Gefahren auszuschalten.«
    »Zieh ab. Entferne dich, und zwar schnell.«
    »In welche abgelegenen Gegenden soll ich mich entfernen?«, fragte Regis langsam. »Schließlich bist du ein Hexer. Du weißt von mir. Wenn du mit deinem Problem fertig bist, wenn du geregelt hast, was du zu regeln gedenkst, wirst du sicherlich in diese Gegenden zurückkehren. Du weißt, wo ich wohne, wo ich mich aufhalte, womit ich mich beschäftige. Wirst du mich verfolgen?«
    »Das schließe ich nicht aus. Wenn es eine Belohnung gibt. Ich bin Hexer.«
    »Ich wünsche Erfolg.« Regis schnallte den Tornister zu, entrollte den Mantel. »Mach's gut. Ach, noch eins. Wie hoch müsste der Preis auf meinen Kopf sein, damit du dir die Mühe machst? Wie hoch schätzt du mich ein?«
    »Verdammt hoch.«
    »Du schmeichelst meiner Eitelkeit. Und konkret?« »Verpiss dich, Regis.«
    »Gleich. Aber vorher schätze mich ein. Bitte.«
    »Für einen gewöhnlichen Vampir habe ich den Gegenwert eines guten Reitpferdes genommen. Aber du bist ja nicht gewöhnlich.«
    »Wie viel?«
    »Ich glaube nicht« - die Stimme des Hexers war kalt wie Eis -, »ich glaube nicht, dass es sich jemand würde leisten können.«
    »Ich verstehe und danke.« Der Vampir lächelte, und diesmal ließ er die Zähne sehen. Bei diesem Anblick wichen Milva und Cahir zurück, und Rittersporn unterdrückte einen Angstschrei.
    »Macht's gut. Viel Erfolg.« »Mach's gut, Regis. Gleichfalls.«
    Emiel Regis Rohellec Terzieff-Godefroy schüttelte den Mantel aus, warf ihn sich mit einer schwungvollen Bewegung um und verschwand. Er verschwand einfach.
     
    »Und jetzt« - Geralt wandte sich um, noch immer das blanke Schwert in der Hand - »zu dir, Nilfgaarder.«
    »Nein«, fiel ihm Milva wütend ins Wort. »Das steht mir alles bis hier. Auf die Pferde, lasst uns hier verschwinden! Vom Fluss her ist Geschrei zu hören, ehe wir's uns versehn, haben wir jemanden auf dem Halse!«
    »Ich reite nicht in seiner Gesellschaft.«
    »Dann reit allein!«, schrie sie ernstlich erbost. »Woandershin! Mir stehen deine Launen bis obenhin, Hexer! Regis hast du vertrieben, obwohl er dir das Leben gerettet hat, doch das ist deine Sache. Aber Cahir hat mich gerettet, also ist er mein Freund! Wenn du ihn für einen Feind hältst, dann mach dich zurück nach Armeria, nur zu! Dort warten deine Freunde schon mit dem Strick!« »Schrei nicht.«
    »Dann steh nicht da wie ein Pfahl. Hilf mir, Rittersporn auf den Wallach zu setzen.«
    »Du hast unsere Pferde gerettet? Plötze auch?«
    »Er hat sie gerettet.« Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf Cahir. »Jetzt aber los.«
     
    Sie durchquerten die Ina. Sie ritten am rechten Ufer entlang, durch flache Flussarme und Altwasser, durch Weidengestrüpp und Sumpfauen, die vom Quaken der Frösche, dem Schnattern unsichtbarer Enten und Knäkenten widerhallten. Der Tag explodierte mit einer roten Sonne, gleißte blendend auf den mit Wasserlilien bewachsenen Flächen kleiner Seen, sie aber bogen zu einer Stelle ab, wo einer der zahlreichen Arme der Ina in die Jaruga mündete. Jetzt ritten sie durch mächtige, düstere Wälder, wo die Bäume geradezu aus dem Morast wuchsen, der grün von Wasserlinsen war.
    Milva ritt an der Spitze neben dem Hexer und berichtete ihm die ganze Zeit halblaut von dem, was Cahir erzählt hatte. Geralt schwieg wie ein Stein, schaute sich kein einziges Mal um, würdigte den Nilfgaarder, der weiter hinten ritt und dem Dichter half, keines Blickes. Rittersporn stöhnte ein wenig, fluchte und beklagte sich über Kopfschmerzen, hielt sich aber wacker und verzögerte den Ritt nicht. Pegasus und die am Sattel befestigte Laute wiedergefunden zu haben,

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