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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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angelehnte Tür ihres Schlafzimmers wurde aufgestoßen.
    »Guten Morgen, Kerlchen«, sagte sie.
    Magdalena hob die Decke, und Nils kroch in die Wärme.
    »Bist du schon lange wach?«, fragte sie.
    Seine Füße waren so kalt, dass sich die Frage erübrigte.
    »Ja, ganz lange. Ich habe ein bisschen Panfu gespielt und einen total lustigen Film angeguckt, den Papa mir auf YouTube gezeigt hat. Da ist so ein kleiner Hund, der neben einem Pool einen Ball jagt, und dann fällt er – rums! – in ein Loch in der Erde. Den musst du dir angucken.«
    »Ja, unbedingt.«
    Sie lagen eine Weile schweigend da, Nils mit seinem Rücken an Magdalenas Bauch.
    »Glaubst du, dass es auch in unserem Haus brennen wird?«
    Magdalena sah Nils an. Die Haare lagen immer noch vom Schlafen verschwitzt an seinem schmalen Hals. Ging es hier vielleicht um etwas ganz anderes? Hatte er Angst vor dem Schulbeginn und nicht vor dem Feuer?
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    Magdalena drückte ihn fester an sich.
    »Woher weißt du das?«
    »Ich kann es nicht wissen, aber ich glaube es wirklich nicht.«
    »Aber wenn es trotzdem passiert? Wie kommen wir dann raus? Müssen wir dann vom Fenster in so ein großes Laken hüpfen?«
    »Ich finde, du solltest nicht so viel darüber nachdenken.«
    Nils lag eine ganze Weile da, ohne etwas zu sagen. Magdalena war fast wieder eingeschlafen, als er plötzlich fragte:
    »Haben wir einen Feuerlöscher?«
    »Einen Feuerlöscher? Nein, den haben wir nicht.«
    »Warum nicht?«, fragte Nils und drehte sich um.
    Die Decke glitt von seiner Schulter, als er den Kopf hob und sie ansah.
    »Ich weiß nicht. Ich hab wahrscheinlich einfach noch nicht daran gedacht.«
    »Können wir einen kaufen? Ja?«
    Magdalena deckte ihn wieder zu und strich ihm über den Kopf.
    »Machst du dir solche Sorgen?«
    Nils nickte und schluckte.
    »Das musst du nicht, aber wenn du Angst hast, dann verspreche ich dir, dass ich einen kaufen werde.«
    »Heute?«
    »Nein, heute ist alles geschlossen, aber morgen kann ich einen kaufen. Ist das in Ordnung?«
    Nils nickte wieder.
    »So, und ich denke, jetzt sollten wir mal frühstücken«, sagte Magdalena.
    Sie war so hungrig, dass ihr der kalte Schweiß auf der Stirn stand.
    Christer fühlte sich von der feuchten Hitze fast nicht beeinträchtigt, als er zur Arbeit ging. Es gab eine Spur, eine Verbindung. Das war mehr, als er zu hoffen gewagt hatte. Jetzt galt es, die Arbeit schnell zu strukturieren.
    Folke, der Frühaufsteher, war schon da, als er aufs Revier kam. Er klapperte auf der Tastatur.
    Christer ging sofort zu ihm. Folke sah ihn an und wirkte erheitert.
    »Bist du hergerannt oder was?«
    »So ähnlich«, erwiderte Christer und fuhr sich mit der Hand durch das feuchte Haar. »Es gibt eine Verbindung zwischen Mirjam Fransson und Doris Fridhem.«
    »Ehrlich? Und was?«
    Noch ehe Christer antworten konnte, hörte er draußen auf dem Flur die Stimmen von Petra und Urban.
    »Wir berufen gleich eine Besprechung ein. Komm.«
    Christer war seine Begeisterung anzumerken, denn die anderen schauten ihn neugierig und erwartungsvoll an, als er den Stuhl vorzog und sich setzte.
    »Du hattest recht, Petra, manchmal können einem die Medien nutzen. Heute Morgen rief mich Jonna Lundin an, die gestern Abend die Fernsehnachrichten gesehen hat. Ich war gerade bei ihr. Und …«
    Christer machte eine kleine Kunstpause. Die anderen sahen ihn gespannt an.
    »Vor fünfzehn Jahren haben Mirjam Fransson und Doris Fridhem dieselbe Finnlandtour gemacht. Im Zusammenhang damit wurden beide Zeuginnen einer Misshandlung, und nach einer Weile mussten sie nach Helsinki fahren und dort vor Gericht aussagen.«
    »Teufel noch mal!«, rief Urban und sah aufrichtig begeistert aus.
    »Es könnte sich also um einen Racheakt desjenigen handeln, gegen den sie damals ausgesagt haben?«, fragte Folke, rückte ein Stück zurück und schlug die Beine übereinander.
    »Wäre nicht ganz unwahrscheinlich«, sagte Christer. »Auf jeden Fall müssen wir das überprüfen. Jonna wusste nicht viel mehr als das, aber vielleicht weiß ja Mirjams Tochter, was los war. Zwar war sie damals noch recht klein, aber wer weiß. Auch der Sohn der Fridhems, der oben im Norden wohnt, könnte vielleicht davon wissen. Dann müssen wir rauszukriegen versuchen, wer noch alles mit auf der Reise war, was genau geschehen ist, wann die Gerichtsverhandlung war und wer verurteilt worden ist.«
    Die anderen nickten. Als Christer die Aufgaben unter ihnen aufteilte, lebte plötzlich

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