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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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Mütze, die unter dem Kinn zugebunden war, grüne Matschhosen und um den Mund Reste von zerdrückter Banane. Im nächsten Augenblick war sie wieder im Garten.
    »Hallo, Nils«, ertönte es von der anderen Seite der Hecke.
    Gunvor Berglund winkte in Gartenhandschuhen und Sonnenhut.
    »Wie schön, dich zu sehen. War es schön bei Papa?«
    »Ja, total.«
    Gunvor zog die Handschuhe aus, wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und schnaufte.
    »Das ist schrecklich mit den Fridhems«, sagte sie.
    »Ja, wirklich«, bekräftigte Magdalena und gab Nils noch mal Anschwung.
    »Was ist das bloß für ein Verrückter, der abends in den Gärten herumschleicht und Häuser anzündet?«, fragte Gunvor. »Das sind ja reinste Mafiamethoden.«
    »Stille Wasser, du weißt schon«, sagte Magdalena und nickte verstohlen in Nils’ Richtung. »He’s very afraid.«
    »Ja, oje, entschuldige«, sagte Gunvor beschämt. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    Gunvor sah auf ihre Hände und zog die Handschuhe wieder an.
    »Na, dann werde ich mal mit den Äpfeln weitermachen. Wenn du welche möchtest, komm einfach rüber und pflück sie dir.«
    »Danke«, sagte Magdalena, »das ist nett.«
    »Die geben ziemlich gutes Apfelmus.«
    Gunvor winkte und entfernte sich.
    »Hab ich auch noch Platz?«, fragte Magdalena und bremste die Hängematte.
    Als Nils zur Seite gerückt war, legte sie sich dazu. Eine ganze Zeit lang lagen sie still da. Die Schatten der Birkenäste schienen über ihnen hin und her zu flattern. Magdalena schloss die Augen und horchte auf das Rascheln in den trockenen Blättern.
    »Hier liegt ihr also! Solltest du nicht arbeiten?«
    Als Magdalena aufsah, stand Petter lachend über sie gebeugt.
    »Hm, das ist so schön«, sagte sie. »Ich war fast eingeschlafen. Komm.«
    Sie streckte die Hand aus, zog ihn an sich und küsste ihn auf den Mund. Den vertrauten.
    »Müsst ihr knutschen?«, fragte Nils. »Das ist nämlich eklig.«
    »Ach was«, sagte Petter und zerzauste ihm das Haar. »Hattest du einen schönen Sommer?«
    Nils nickte.
    »Ich kann jetzt einen richtigen Köpper. In echt.«
    »Ehrlich?«, fragte Petter beeindruckt. »Das ist ja der Hammer. Aber das muss ich sehen, bevor ich es glaube.«
    Nils sah Magdalena fragend an.
    »Ja, lauf und hol die Badehose«, sagte sie. »Klar musst du das zeigen. Ich will es auch sehen.«
    Während Nils loslief, legte sich Petter zu Magdalena in die Hängematte. Die Schnüre knackten leise, als sie sich zurechtlegten.
    Magdalena fuhr mit den Fingern in seine Haare und biss ihn vorsichtig in die Unterlippe.
    »Ich hatte Sehnsucht nach dir«, flüsterte sie.
    Die ganzen Zweifel und Grübeleien, denen sie sich während der Woche seiner Abwesenheit hingegeben hatte, schienen jetzt lächerlich. Er musste sie nur auf diese besondere Weise ansehen, und schon explodierte sie innerlich.
    »Und ich hatte Sehnsucht nach dir«, murmelte er in ihr Ohr.
    Wir werden ein Kind haben, dachte sie. Vielleicht.
    »Ich bin fertig«, sagte Nils. »Jetzt kommt und guckt.«
    Petter schickte ihr einen langen Blick, während sie aus der Hängematte kletterten.
    Heute Abend also.
    Nils rannte auf den Steg und stellte sich mit erhobenen Armen in Startposition.
    »Eins, zwei und drei«, zählte er, dann ging er ein wenig in die Knie und sprang.
    Der Körper bog sich und traf mit beeindruckender Präzision die Wasseroberfläche. Er musste viel geübt haben. Damit hatte sie nicht gerechnet.
    »Wow!«, rief Petter, als Nils wieder an die Wasseroberfläche kam.
    »Wie toll du das kannst, du Kerl!«
    Nils lachte, als er zum Steg zurückschwamm. Das nasse Haar lag an seinen Kopf gegossen.
    »Guckt ihr noch mal?«
    Nachdem Nils fünfmal gesprungen war, wurde Magdalena unruhig.
    »Ich muss noch ein bisschen arbeiten«, sagte sie zu Petter. »Passt du auf ihn auf?«
    Petter nickte. Magdalena strich ihm über die Wange, ging auf die Terrasse und setzte sich wieder an den Tisch.
    Sie hatte es ziemlich gut, konstatierte sie, als sie Nils noch einmal springen sah. Sie nahm ein paar Schlucke aus der Wasserflasche und sah ihn zum Steg zurückschwimmen. Sie durfte nicht vergessen, dass sie es wirklich gut hatte, und nicht die ganzen Probleme und Gefahren heraufbeschwören.
    Dann rief sie noch mal bei Christer Berglund an.
    Christer goss sich noch eine Tasse Kaffee ein und ging in sein Zimmer zurück. Obwohl sie das Busunternehmen, das von Värmland nach Stockholm gefahren war, nicht hatten ausfindig machen können, war er dennoch mit

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