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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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eine ganz neue Energie im Raum auf.
    Eine halbe Stunde später trat Petra ohne zu klopfen in Christers Zimmer.
    »Ich habe Mirjam Franssons Tochter erreicht.«
    »Gut«, sagte Christer. »Konnte sie uns helfen?«
    »Durchaus.«
    Petra setzte sich auf den Besucherstuhl und blätterte zu einer Seite ganz hinten in ihrem Notizblock zurück.
    »Nach einigem Überlegen kam sie zu dem Schluss, dass die Sache vierzehn Jahre her sein muss. Zandra konnte sich erinnern, dass sie an dem Wochenende bei ihrem Vater war und dass es ungefähr eine Woche nach ihrem siebten Geburtstag war, also Anfang Oktober.«
    »Großartig«, sagte Christer. »Und wusste sie auch, was da passiert ist?«
    »Mirjam hat wohl nie groß mit Zandra darüber gesprochen, aber sie hat es so verstanden, als habe ein Mann einen anderen mitten auf der Ostsee ins Wasser geworfen. Etwas später im Herbst fuhr Mirjam dann zu dem Gerichtsverfahren nach Helsinki. Doch damals wusste Zandra nicht, dass es ein Gerichtsverfahren war, das hat sie erst viele Jahre später erfahren.«
    Christer dachte nach.
    »Das würde mit Jonnas Eindruck übereinstimmen, dass diese Sache nichts war, worüber Mirjam lange nachgedacht hat.«
    »Schwer zu sagen«, meinte Petra. »Zumindest hat sie nicht davon gesprochen. Auf der anderen Seite ist es doch nicht ungewöhnlich, dass man über etwas schweigt, was problematisch ist, um nicht darüber nachdenken zu müssen oder um andere nicht zu beunruhigen.«
    Petra rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Christer hätte sie gern gefragt, wie es ihr die letzten Tage ergangen war, wusste aber, dass sie ohnehin nichts sagen würde.
    »Ja«, antwortete er stattdessen. »Das kann natürlich sein. Hast du mit Svante Fridhem gesprochen?«
    »Den habe ich noch nicht erreicht«, sagte Petra. »Als ich anrief, war besetzt. Aber ich versuche es jetzt gleich noch mal.«
    Sie stand auf und überließ ihn seinen Gedanken. Mirjam hatte dieses Gerichtsverfahren während ihrer Bekanntschaft mit keinem Wort erwähnt, aber das musste nichts bedeuten. Wer wohl noch bei der Tour dabei gewesen war? Gab es noch mehr, die ausgesagt hatten? Vielleicht kannte Jonna nicht die ganze Geschichte. Und wie war diese Verhandlung eigentlich abgelaufen?
    Er notierte die Fragen und listete auf, was zu tun war. Wenn tatsächlich mehrere dort ausgesagt hatten, dann war Eile geboten.
    Christer rief die anderen in sein Büro und teilte die Busunternehmen der Gegend zwischen Folke und Urban auf. Petra sollte weiterhin auf Jagd nach Svante Fridhem gehen und dann die verschiedenen Reedereien kontaktieren, die vierzehn Jahre zuvor die Strecke Stockholm – Helsinki bedient hatten.
    »Wir müssen herausfinden, wer noch alles dabei war«, sagte er. »Kann einer von euch Finnisch?«
    »Sauna«, sagte Petra.
    »Voi vittu«, sagte Folke.
    »Hirvenkyrpä«, ergänzte Urban.
    »Was heißt das denn?«
    »Eleganter Ausdruck für männliches Glied beim Elch.«
    Christer lachte.
    »Mit den Sprachkenntnissen werden wir wohl nicht sehr weit kommen. Dann werde ich mal das Schulenglisch rauskramen und die Kollegen in Helsinki selbst anrufen.«
    Magdalena legte das Handy auf den Terrassentisch und zupfte den Kopfhörer aus dem Ohr. Die Polizei hatte einen Zusammenhang zwischen den beiden Bränden gefunden. Christer hatte froh und fast ein wenig stolz geklungen, als sie mit ihm gesprochen hatte. Natürlich wollte er nicht sagen, was es war, aber sie würde ihn später noch mal anrufen und ihn bearbeiten. Sie hatte keine Lust, noch einmal von Linus Saxberg geschlagen zu werden.
    Zu ihrem großen Erstaunen hatte Christer zumindest erzählt, dass auch beim Haus der Fridhems Benzin benutzt worden war.
    Magdalena hackte rasch ein paar Notizen in den Computer und ging dann in den Garten hinunter. Ein schwacher Rauchgeruch lag immer noch über dem Wohngebiet und beunruhigte sie. Nils hatte sich quer über die Hängematte zwischen den Birken gelegt.
    Er versuchte, in Schwung zu kommen, erreichte den Boden mit den Händen aber nur, wenn er auf dem Bauch lag.
    »Kannst du mich anschubsen, Mama?«, rief er.
    Magdalena lächelte und ging zu ihm.
    »Klar.«
    Sie gab der Hängematte einen ordentlichen Schubs. Anschucker, wie Nils damals immer gesagt hatte, als er allein schaukeln lernte. Ich kann alleine, wenn du mir einen Anschucker gibst.
    Jetzt gab sie ihm noch ein paarmal Schwung und befand sich plötzlich wieder auf einem frühlingshaften, sandigen Spielplatz im Rålambshovsparken. Nils hatte eine gestreifte

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