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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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dem Tag zufrieden. Viking Line hatte zumindest schon mal die alte Passagierliste rausgerückt. Jetzt wartete er auf eine Kopie des Gerichtsurteils aus Helsinki.
    Er ging am Fax vorbei, um sich zu vergewissern, dass nichts gekommen war. Der Korb war immer noch leer.
    Die Kollegen hatte er eine Stunde zuvor nach Hause geschickt, denn sie würden an diesem Abend jetzt doch nicht mehr weiterkommen.
    Christer ging ins Besprechungszimmer und setzte sich auf das Sofa in der Ecke. Er platzierte die Kaffeetasse auf dem lackierten Kiefernholztisch, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Jetzt merkte er mit einem Mal, wie müde er war. Als er fast eingeschlafen war, fing sein Handy in der Hosentasche an zu klingeln. Er schlug die Augen auf und kriegte das Telefon gerade noch rechtzeitig aus der Tasche, ehe die Mobilbox anging.
    »Hallo, hier ist Torun.«
    »Ja, hallo«, sagte Christer und richtete sich auf.
    »Stör ich?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ich bin bei der Arbeit, aber kein Problem.«
    Er merkte, wie er lächelte.
    »Sicher?«
    »Ja, ganz sicher.«
    Wie süß sie klang.
    »Ich hab dich gestern im Fernsehen gesehen«, sagte sie.
    »Ah, ja. Und, war es furchtbar?«
    »Nein, überhaupt nicht. Du warst gut. Ich wusste gar nicht, dass du Chef bist.«
    »Bin ich eigentlich auch nicht, das war nur vorübergehend während des Sommers. Der richtige Chef kommt morgen zurück.«
    »Ach so, aber trotzdem. Dann ist es ja vielleicht auch schön, die ganze Verantwortung wieder los zu sein, oder?«
    »Ja, vielleicht.«
    Er lehnte sich wieder zurück und horchte auf Toruns melodische Stimme. Vielleicht hatte sie recht.
    Kjell-Ove schaltete die Nachttischlampe aus und drehte sich auf die Seite. Cecilia lag mit einer Frauenillustrierten auf dem Rücken und las konzentriert. Kjell-Ove wusste, auch wenn er es jetzt nicht sah, dass sie eine kleine Falte zwischen den Augenbrauen hatte. Eigentlich bräuchte sie eine Brille.
    »Was ist?«, fragte Cecilia und warf ihm einen raschen Blick zu. »Was guckst du?«
    Sie klang nicht verärgert und auch nicht traurig. Vielleicht war das jetzt der richtige Moment. Er hatte schon viel zu lange damit gewartet.
    »Sag mal«, begann er so neutral er konnte.
    »Ja?«, fragte Cecilia, ohne den Blick von der Zeitung zu heben.
    »Neulich habe ich Anja getroffen, und sie hat was gesagt, dass sie den einen Abend auf Tindra aufgepasst hat, weil du etwas anderes gemacht hast.«
    Cecilia sah weiterhin auf denselben Punkt mitten in der Zeitung.
    »Und?«
    »Ich habe mich gefragt, was du wohl gemacht hast. Anja meinte, du würdest ausflippen, weil sie sich verplappert hat.«
    Cecilia hielt die Zeitung hoch und starrte geradeaus. Dann sagte sie:
    »Jetzt willst du ja wohl kaum eifersüchtig werden, oder?«
    »Ich bin nicht eifersüchtig, ich frage mich nur, was so geheim ist.«
    Cecilia warf ihm einen raschen Blick zu, ehe sie weiterblätterte.
    »Ich werde nicht erzählen, was ich gemacht habe. So ist es nun mal.«
    Ein kleines Lächeln tauchte in ihrem Mundwinkel auf.
    Magdalena spürte den warmen Atem von Petter im Nacken und seine Arme um ihren Oberkörper.
    Kühle Abendluft strömte durch das offene Schlafzimmerfenster herein.
    »Du wirkst so abwesend«, sagte er leicht atemlos. »Ist irgendwas? Noch was anderes als diese Brände?«
    Magdalena boxte das Kissen zurecht, dann legte sie ihre Hand über seine.
    »Nein, ich bin einfach nur ein bisschen müde.«
    Sie hatte den ganzen Abend nach Worten gesucht, aber die richtigen waren einfach nicht gekommen.
    »Ist das auch wirklich wahr?«
    Petter klang besorgt, und sie drehte sich um. Das Haar an seinen Schläfen war schweißnass.
    »Du weißt, was wir vereinbart haben«, sagte Petter. »Wenn etwas nicht gut ist, werden wir darüber reden und es nicht so machen wie letztes Mal.«
    Magdalena nickte. So viele Gedanken waren in ihrem Kopf herumgekreist. Und dann Jeanettes Worte. Kann man ihn nicht mit umziehen?
    »Willst du immer hier wohnen?«, fragte sie und schmiegte sich dichter an ihn.
    »Wie meinst du das?«
    »Hier, meine ich. In Hagfors. Könntest du dir vorstellen, von hier wegzuziehen?«
    »Bereust du es?«, fragte er und sah sie fragend an.
    »Nein, Liebling, ich bereue es nicht, aber ich kann ja wohl fragen. Man muss ja nicht für den Rest des Lebens am selben Ort wohnen.«
    Petter legte sich auf den Rücken, schob die Hände hinter den Kopf und sah aus, als würde er oben an der Decke etwas suchen. Magdalena schloss die Augen, während sie auf seine

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