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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Suppe kocht über.«
    Bevor sie selbst handeln konnte, griff Ciara nach einem Lappen und zog damit den Schwenkarm, an dem der Kessel hing, vom Feuer.
    »Angebrannt ist noch nichts«, sagte sie, nachdem sie auch die beiden Pfannen samt den Dreifüßen vom Feuer weggeschoben und ausgiebig geschnuppert hatte.
    »Gott sei Dank!«, stieß Bríd aus, denn sie hätte dem Clanoberhaupt und dessen engsten Vertrauten ungern eine Mahlzeit vorgesetzt, die verbrannt schmeckte.
    Ciara hatte das Essen bereits wieder vergessen. Was würde ihr Kriegszug bewirken?, fragte sie sich – und vor allem, wie würde England auf die Niederlage bei der Béal an Atha Buidhe reagieren? Dann dachte sie daran, dass Ferdinand gewiss auch mitkäme, weil dieser sonst mit Buirre aneinandergeraten würde, und freute sich darauf, die Burg zusammen mit dem jungen Deutschen zu verlassen.

10.
    D er Abschied war kurz und wenig herzlich. Ciara, Saraid und Ionatán ignorierten Buirre, während Ferdinand herausfordernd gegen sein Schwertgehänge klopfte, als er an dem Mann vorbeiging. Auch Oisin wechselte nur wenige Worte mit ihm. Was wichtig war, hatte er seinem Verwalter bereits am Vorabend eingeschärft.
    Buirre starrte dem abrückenden Trupp grimmig nach. Nie würde er es Oisin verzeihen, dass dieser sich nicht auf seine Seite gestellt und Saraid und Ciara zum Schweigen gebracht hatte. Schließlich hielt ja sogar Pater Maitiú als Mann der Kirche zu ihm, und das hätte dem Taoiseach zu denken geben müssen.
    Auch der Priester blieb in der Burg zurück. Zuvor hatte er den Kriegern, aber auch den beiden Frauen und dem jungen Toal, der den Trupp ebenfalls begleitete, den Segen gespendet und hoffte nun, dass ihr Kriegszug erfolgreich sein würde. Dennoch missfiel ihm einiges, und er wandte sich mit angespannter Miene zu Buirre um. »Wir Iren sollten die englischen Ketzer auf offenem Felde schlagen und den Namen des Herrn, unseres Gottes, und den der Heiligen Jungfrau Maria als Banner vor uns hertragen. Stattdessen zieht Oisin O’Corra aus wie der Anführer einer Räuberbande, die aus dem Hinterhalt arglose Menschen überfällt.«
    »Ist es nicht gleichgültig, auf welche Art die Engländer sterben?«, fragte Buirre achselzuckend.
    Pater Maitiú war mit dem Gedanken nach Irland zurückgekehrt, Schlachten würden dort ähnlich wie in Italien von Kriegern in schimmernder Wehr und unter wehenden Fahnen geschlagen werden und die eigene Seite durch Gottes Beistand siegen. Was er bisher erlebt hatte, hatte jedoch nichts mit diesen Vorstellungen zu tun.
    Daher begehrte er jetzt heftig auf. »Wenn Oisin O’Corra wenigstens jeden Ketzer, auf den er trifft, töten würde! Doch er verschont sie, angeblich, um eigene Leute gegen sie auszutauschen. Denke nur an diesen Crandon, den er von seinem letzten Raubzug mitgebracht hat. Es wäre seine heilige Pflicht gewesen, diesen umgehend zu seinem höllischen Herrn zurückzuschicken.«
    »Daran ist nur dieser verdammte Deutsche schuld. Der Kerl hat Oisin dazu gebracht, den Sasanach zu verschonen!«, rief Buirre hasserfüllt.
    Pater Maitiú bedachte ihn mit einem auffordernden Blick. »Sowohl der Taoiseach wie auch der jüngere Kirchberg sind jetzt fort.«
    Die Mahnung war eindeutig. Buirre griff unwillkürlich zu seinem Kurzschwert, zögerte dann aber. »Oisin wird außer sich sein!«
    »Es ist der Wille unseres Herrn im Himmel, dass die Ketzer mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Wer sich diesem Werk verweigert oder sich ihm gar widersetzt, begeht eine schwere Sünde.«
    Für Pater Maitiú ging es nicht nur um den Engländer, sondern auch um seine eigene Macht. Gott hatte ihn auserwählt, Irland zu befreien. Doch solange er als Prediger auf der Ui’Corra-Burg weilte, konnte daraus nichts werden. Also musste er Oisin dazu bringen, seine Autorität anzuerkennen, und anschließend die Macht über die anderen Clanoberhäupter wie Aodh Mór O’Néill und Aodh Ruadh O’Domhnaill erringen, um dem Ruf des Himmels gerecht zu werden.
    »Töte den Engländer!«, forderte er Buirre mit hallender Stimme auf.
    Unsicher blickte dieser zwischen dem Pater und der Tür, hinter der Crandon eingeschlossen war, hin und her. Noch ein paar Augenblicke schwankte er, dann aber gab seine Wut über die Zurücksetzung durch Oisin O’Corra den Ausschlag. Mit langen Schritten eilte er zum Kerker, befahl der Wache, die Tür zu öffnen, und stand wenige Herzschläge später vor John Crandon.
    Dieser blickte verwirrt auf, weil die Zeit noch nicht

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