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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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anstatt nach Irland zurückzukehren und ihm Gefolgschaft zu leisten.
    »Ich werde den Ruf des Clans wieder aufrichten«, schwor Oisin sich. Gleichzeitig ärgerte er sich darüber, dass er Simon von Kirchbergs Söldner nicht hatte mitnehmen können. Dessen Männer waren jedoch den Krieg, den er führen musste, nicht gewohnt und würden in den Wäldern und Mooren eher ein Hindernis als eine Verstärkung sein. Außerdem musste er zugeben, dass er sich nicht mehr mit Simon verstand. Oisin wusste nicht, wann die Entfremdung eingetreten war, doch die sichtliche Gier des älteren Kirchbergs, mit Land und Leuten belohnt zu werden, stieß ihn ab. Früher war der deutsche Edelmann anders gewesen. Da hatten sie zusammen trinken und lachen können. Trinken konnten sie zwar immer noch, aber das Lachen war ihnen beiden vergangen.
    Mit einer wegwerfenden Handbewegung schob Oisin diese Überlegung von sich. Nun galt es, alle Sinne anzuspannen, um jenes Städtchen zu erobern, das er als neues Ziel ausgesucht hatte.
    »Wir werden zwei Tage möglichst unbemerkt durch die Wälder schleichen, und dann müssen wir auf Gott vertrauen. Die Späher sollen nun vorausgehen!«, rief er seinen Leuten zu.
    Die Späher, die bereits in der Burg bestimmt worden waren, sammelten sich um ihn. Zu ihnen gehörten Ionatán und Toal, der sich nahezu lautlos im Wald bewegen konnte.
    »Wie weit sollen wir gehen?«, fragte der Junge.
    »Ihr erkundet die Gegend bis zu den umliegenden Städten. Lasst euch aber nicht sehen, und wenn es doch geschieht, versucht, einen harmlosen Eindruck zu erwecken!« Oisins Versuch zu grinsen geriet zu einer angespannten Grimasse.
    Die Späher trugen schlichte Kleider und nur einfache Kurzschwerter und Dolche als Waffen. Auch deuteten ihre Abzeichen auf die Ui’Connor hin. Da dieser Clan von den Ui’Domhnaill aus seinen Ländereien vertrieben worden war, fielen Streuner mit diesen Symbolen am wenigsten auf.
    Die Männer um Oisin besprachen noch, wer wohin gehen sollte, und brachen auf. Ihr Anführer sah ihnen nach, bis der Wald sie verschluckt hatte, und gesellte sich zu Ferdinand und den Frauen, die bislang wacker Schritt gehalten hatten. Gamhain, die kaum von Ciaras Seite wich, machte ihm widerwillig Platz und war erst zufrieden, als Saraid sie streichelte.
    »Ich hoffe, unsere Späher entdecken etwas, was uns helfen kann. Sonst müssen wir in der Nacht über die Mauer steigen und die englische Besatzung samt Stadtmiliz niederkämpfen«, erklärte Oisin.
    »Wäre es nicht besser, Saraid und ich betreten die Stadt als Hökerinnen und öffnen euch in der Nacht das Tor?«, fragte Ciara.
    »Das habe ich mir auch schon überlegt. Aber es werden mindestens zwei Wachen beim Tor stehen, und mit denen werdet ihr Frauen nicht fertig.«
    »Wir könnten es versuchen!« Ciara klang kämpferisch, doch ihr Bruder schüttelte den Kopf.
    »Wenn es schiefgeht, seid ihr entweder tot oder Geiseln der Engländer. Und dann müsste ich mich samt dem ganzen Clan den Sasanachs unterwerfen.«
    »Niemals! Du wirst kämpfen und uns befreien – oder rächen, wenn es sein muss«, rief Ciara aus.
    Da mischte sich Ferdinand ein. »Euer Bruder hat recht, Maighdean Ciara! Es ist zu gefährlich. Herr Oisin und wir alle würden unsere Ehre verlieren, wenn Euch und Frau Saraid etwas zustieße. Lasst uns auf den Herrn im Himmel vertrauen, auf dass dieser die Stadt in unsere Hände gibt!«
    »Ich glaube nicht, dass wir darauf warten können, bis Gott oder sonst wer dies tun wird«, antwortete Ciara sarkastisch.
    Ferdinand hob in einer verlegenen Geste die Hände. »Das bestreite ich auch nicht, Herrin. Nur sollten Krieger dabei ihr Blut vergießen, nicht Ihr und Eure Cousine.«
    »Wozu habt ihr uns dann eigentlich mitgenommen? Etwa nur, damit wir für euch kochen?«, fragte Saraid aufgebracht.
    Oisin und Ferdinand begriffen, dass es nicht leicht sein würde, die beiden Frauen von ihrem Vorhaben abzuhalten, und hofften auf eine Meldung ihrer Späher, dass es einen anderen Weg gab, die kleine Stadt zu erobern.
    Vorerst marschierten sie weiter auf ihr Ziel zu. Die Nacht verbrachten sie unter den ausladenden Eichen des Waldes und verzichteten auf ein Lagerfeuer, um nicht auf sich aufmerksam zu machen. Sie hatten Trockenfleisch, Brot und etwas Wurst aus der Burg mitgenommen und begnügten sich mit einem kalten Abendessen.
    Die Nähe zu den englischen Vorposten machte es nötig, Wächter aufzustellen. Ferdinand und Hufeisen meldeten sich dafür, doch Oisin winkte

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