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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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gekommen war, zu der er sonst etwas zu essen erhielt.
    »Was wollt Ihr von mir?«, fragte er.
    Statt einer Antwort holte Buirre aus und stieß ihm die Klinge zwischen die Rippen. Aus Crandons Mund kam noch ein erstickter Laut, dann sank er nieder und blieb in einer Blutlache liegen.
    Ebenso wie Pater Maitiú war Seachlann Buirre gefolgt, doch während der Priester zufrieden das Kreuz schlug, stand auf dem Gesicht des Kriegers das pure Entsetzen.
    »Warum hast du das getan, Buirre? Der Taoiseach hat befohlen, dass der Engländer in guter Hut gehalten wird. Er wird toben, wenn er das erfährt.«
    »Es war der Wille des Himmels, dass dieser Ketzer sterben soll! Oisin O’Corra hat sich diesem Spruch zu beugen, wenn er nicht selbst von Gott verworfen werden will.«
    Die Stimme des Priesters klang scharf und triumphierend, denn nach dieser Tat blieb Buirre nichts anderes übrig, als sich ganz auf seine Seite zu schlagen und ihn gegen das Oberhaupt des Clans zu unterstützen.
    Seachlann schüttelte fassungslos den Kopf. »Das hättest du nicht tun dürfen, Buirre. Damit spaltest du unseren Clan noch mehr als mit deinem Mord an Maeve.«
    Bislang hatte der Krieger treu zu seinem Freund gehalten und Maeves Tod als von Buirre ungewolltes Unglück betrachtet. Nun sprach auch er das Wort Mord aus, und sein Blick machte keinen Hehl daraus, dass er zu seiner Meinung stehen würde.
    »Das begreifst du nicht!«, herrschte Buirre ihn an. »Wir müssen den Krieg so führen, dass die Engländer uns fürchten lernen. Mit kleinen Überfällen, wie Oisin sie vorhat, reizt er sie doch nur, mit stärkerer Heeresmacht wiederzukommen.«
    »Herr Buirre hat recht! Er ist ein Kämpfer, wie Irland ihn braucht. Mit Männern wie ihm werden wir diese elenden englischen Ketzer von unserer Insel verjagen!«
    Pater Maitiú berauschte sich an seinen eigenen Worten. Endlich war auf seine Anweisung hin englisches Blut geflossen, und es sollte nicht das letzte sein. Mit diesem Entschluss zeichnete er Buirre das Kreuz auf die Stirn und verließ den Kerker, um in der Burgkapelle Gott für den Tod dieses Engländers zu danken.
    Buirre sah auf Crandons Leichnam hinab und nickte zufrieden. Endlich hatte er zeigen können, dass sein Wille im Clan noch immer etwas galt. Mit einer beiläufigen Handbewegung deutete er auf seinen Freund.
    »Schaff den Kadaver hinaus, Seachlann, und verscharre ihn irgendwo außerhalb!« Mit dem Gefühl, eine große Tat vollbracht zu haben, verließ er das Gefängnis, in dem er den unbewaffneten, arglosen Gefangenen wie einen räudigen Hund erstochen hatte.

11.
    C iara, Ferdinand und Oisin ahnten nichts von John Crandons Tod. Ihre Gedanken waren darauf gerichtet, den Engländern so viel Schaden zuzufügen, wie es in ihren Möglichkeiten lag. Die Motive waren dabei so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Während es Ciara, Saraid und Ionatán um Irlands Befreiung vom englischen Joch ging, griffen Oisin O’Corras Gedanken weiter in die Zukunft. Für ihn war nicht nur der Sieg wichtig, sondern auch, dass dieser durch tapfere Taten mit seinem Namen verknüpft wurde. Nur so konnte er hoffen, mehr zu werden als ein nachrangiger Lehensmann von Aodh Mór O’Néill. Auch wenn er sich dessen Oberherrschaft nicht ganz entziehen konnte, wollte er für sich und seinen Clan so viel Freiheit wie möglich erhalten.
    Ferdinand hoffte, sein Schwert zum Ruhme des katholischen Glaubens schwingen und mithelfen zu können, die Ketzer zu vertreiben. Anders als sein Vetter Simon träumte er jedoch nicht von einer Belohnung durch Land, Pächter und Knechte, sondern davon, von Ciara bewundert zu werden. Was dann kam, würde die Zukunft zeigen. Er beging nicht den Fehler, ihr bereits jetzt den Hof zu machen, denn er wusste, dass ihr Bruder über sie wachte und sie einem seiner irischen Landsleute als Braut andienen wollte. Das aber wollte er verhindern.
    In Gedanken verstrickt, legte der Trupp den ersten Teil des Weges weitgehend schweigend zurück. Hatte Oisin zunächst erwogen, An Cabhán zu erobern, scheute er nun davor zurück. Für die weniger als einhundert Mann, die er aufbieten konnte, schien die Stadt ein zu großer Bissen. Für einen Moment haderte er damit, wie gering sein Stellenwert angesichts der großen Clans war, deren Oberhäupter zum Teil sogar mehrere tausend Krieger in die Schlacht führen konnten. Er hatte gehofft, dass sich ihm mehr Krieger anschließen würden, doch zu viele Ui’Corra-Krieger waren auf dem Kontinent geblieben,

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