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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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hinreißen lassen. Verletzungen wie die deinen verhindern jedes Liebesvergnügen.«
    »Was soll denn das schon wieder heißen? Du tust ja direkt so, als wäre ich darauf aus, meine Jungfernschaft an den nächstbesten Kerl zu verschleudern!«, rief Ciara, war allerdings gleichzeitig froh, dass Saraid nicht sehen konnte, wie sie errötete. In Ferdinands Armen hatte sie tatsächlich Gefühle verspürt, die sie drängten, sich mit ihm zu verbinden.
    »Nicht mit dem Nächstbesten«, antwortete Saraid gelassen. »Aber mit dem jungen Deutschen – Ferdinand meine ich, nicht seinen Vetter – würdest du gewiss gerne das Bett teilen. Doch daraus wird nichts, meine Liebe. Ich passe schon auf dich auf.«
    »Du redest heute wahrlich komisch daher! Wenn du so weitermachst, schlafe ich nächstens woanders«, rief Ciara empört und begriff erst, als Saraid zu lachen begann, was sie gesagt hatte.
    »Ich meine es nicht so, wie du denkst!«, setzte sie giftig hinzu.
    »Doch, du meinst es schon so. Ferdinand ist wirklich ein schmucker junger Mann. Er könnte mir sogar besser gefallen als Buirre in seiner besten Zeit.« Saraid beobachtete dabei ihre Cousine genau und sah, dass diese leicht zitterte.
    »Was willst du mit Ferdinand?«, fragte Ciara mühsam beherrscht.
    Saraid lachte erneut. »Weißt du, von Zeit zu Zeit ist es allein im Bett doch recht einsam, und man wünscht sich ein paar kräftige Männerarme, die einen umfangen und noch ein bisschen mehr. Aber das wirst du selbst merken, wenn du erst einmal verheiratet bist.«
    Bei Saraids letztem Satz verzog Ciara das Gesicht, denn sie erinnerte sich daran, dass ihr Bruder sie jederzeit zur Bekräftigung einer Allianz mit einem wildfremden Mann vermählen konnte. Sie überlegte, wie sie dies verhindern sollte, doch das Einzige, was ihr einfiel, war Flucht. Da sie diese nicht allein bewerkstelligen konnte, brauchte sie Ferdinand dazu.
    Daher erschien es ihr doppelt fatal, dass sie, wie Saraid eben festgestellt hatte, wegen ihres wunden Gesäßes längere Zeit nicht in der Lage war, sich ihm hinzugeben. Sie seufzte tief und hoffte, dass Oisin noch eine Weile unschlüssig blieb, was für einen Brautwerber er ihr suchen sollte.
    Sie war so still geworden, dass ihre Cousine Mitleid mit ihr empfand. Doch Saraid sagte sich, dass sie Ciara nicht dabei unterstützen durfte, gegen Sitte und Brauch zu verstoßen. Dann jedoch fiel ihr ein, dass sie nicht besser gehandelt hatte. Sie hatte sich mit Buirre zerstritten und ihn so in Maeves Arme getrieben. Damit war sie an deren Tod ebenso schuld wie ihr Mann.
    Ihre Erwägung, Buirre zu verzeihen und ihm vorzuschlagen, wieder als Mann und Frau zusammenzuleben, hielt jedoch nicht lange an. Sie verarztete Ciara, so gut es ging, strich Salbe auf deren Wundstellen und legte dort, wo es nötig war, einen Verband an. Als sie fertig war, reichte sie ihrer Cousine ein frisches Hemd und riet ihr, einen leichten Rock anzuziehen.
    »Sonst drückt es zu sehr auf deinen lädierten Po. Gib aber acht, dass der Windzug den Rock nicht hebt und deine Beine entblößt – oder sogar mehr!«, setzte sie mit einem gewissen Spott hinzu.
    Ciara nickte und beschloss, dass ihre Verletzungen sie nicht daran hindern durften, das zu tun, was in ihren Augen notwendig war, um ihr Schicksal in den eigenen Händen zu behalten.

8.
    B ald danach erreichte Léana die Nachricht, dass Aodh Ruadh O’Domhnaill einen weiteren großen Sieg über die Engländer errungen hatte. Ciara vergaß ihre schmerzende Kehrseite und eilte in die große Halle, um dem Boten zuzuhören, den das Clanoberhaupt der Ui’Domhnaill gesandt hatte. Da nun der Westen Uladhs und der Norden von Chonnacht fest in der Hand der Ui’Domhnaill lag und die Ui’Néill die Mitte und den Süden Uladhs samt den angrenzenden Gebieten in Laighean beherrschten, schien Irlands Freiheit zum Greifen nahe.
    Ciara umarmte ihren Bruder und Aithil vor Freude und wagte es sogar, Ferdinand einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Da stand auf einmal Simon von Kirchberg vor ihr und sah sie mit durchdringenden Blicken an.
    »Wollt Ihr nicht auch Eure Freude mit mir teilen und mir den Freundschaftskuss geben, Jungfer Ciara?«, fragte er mit heiserer Stimme und starrte sie durchdringend an.
    Zwar wies das Mädchen nicht ganz den Stand auf, den er sich für seine Braut gewünscht hätte, doch es war so edel geboren, dass es seinem Ehrgeiz zumindest dienlich sein konnte. Vor allem aber wollte er Ciara gewinnen, um seinem Vetter zu

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