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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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angesteckt.
    »Dann sollten wir bald aufbrechen. Aber wir können nicht viel mitnehmen«, überlegte Seachlann laut.
    »Ein paar Kühe, die zwei Pferde, die noch im Stall stehen, und unsere drei Esel. Wenn wir denen einiges aufladen, müsste es gehen. Aber du musst den Befehl dazu erteilen«, drängte Bríd.
    Seachlann schüttelte den Kopf. »Das muss Buirre tun! Ich bin nur sein Stellvertreter.«
    »Buirre ist zu betrunken dazu!«
    »Er wird trotzdem zornig werden.« Es gefiel Seachlann gar nicht, seinen Freund und Anführer übergehen zu müssen, doch nun winkte Bríd verächtlich ab.
    »Wir sagen ihm einfach, es sei Oisins Befehl. Außerdem brauchen wir nur ein Fass Met auf einen Esel zu schnallen, dann läuft Buirre ganz von selbst hinterher.«
    »Dabei war er einmal ein fröhlicher, mutiger Mann«, sagte Seachlann bedrückt.
    Er blies die Luft aus den Lungen und nickte Bríd zu. »Beginn schon mal zu packen! Ich sage den Männern, dass wir aufbrechen. Wer von den Pächtern und Knechten mitkommen will, soll es tun. Ich weise niemanden zurück.«
    Beiden war die Tragweite dieses Entschlusses bewusst. Zum zweiten Mal innerhalb dreier Jahrzehnte mussten die Ui’Corra ihre Heimat aufgeben, und es stand in den Sternen, ob sie jemals zurückkehren konnten. Doch wichtiger als Land und Häuser war das Leben der Clanmitglieder, und das galt es zu retten. Sowohl Bríd wie auch Seachlann hatten genug über Lord Mountjoys Vorgehen im Pale und in Laighean gehört, um zu wissen, dass Haresgill niemanden, der zum Clan gehörte, am Leben lassen würde.

12.
    T rotz eindringlicher Warnungen kamen nicht alle mit. Die Tagelöhner, etliche Knechte und Mägde und ein Teil der Pächter, die bereits unter Haresgills Herrschaft hier gelebt hatten, hofften, dies weiterhin tun zu können. Auch einige Familien, die mit in Tir Chonaill gewesen waren, wollten im Tal bleiben, um der Not und dem Hunger an der kargen Küste zu entgehen. Bríd redete mit Engelszungen auf sie ein, erntete aber nur Achselzucken und abwehrende Gesten.
    »Ich bin zu alt, um noch einmal bis ans Meer zu wandern«, sagte eine Frau, »und mein Enkel bleibt hier, weil er für mich sorgen will.«
    »Haresgill wird euch umbringen lassen!«, erklärte Bríd verzweifelt.
    Die Alte winkte ab. »Auch Haresgill braucht Leute, die für ihn arbeiten, und dazu sind wir bereit. Wir haben genug vom Krieg und wollen in Frieden leben.«
    Seachlann legte Bríd die Hand auf die Schulter. »Lass es gut sein. Die Menschen wollen ihre Heimat kein zweites Mal mehr verlassen. Ich kann sie sogar verstehen, denn der Clan ist vernichtet. Selbst wenn Oisin überlebt hat, wird er nur noch wenige Männer um sich sammeln können.«
    »Das ist also das Ende der Ui’Corra«, flüsterte Bríd unter Tränen.
    »Solange wir leben, wird es Ui’Corra geben!« Mit diesen Worten drehte Seachlann sich um und ging zur Burg, um nachzusehen, ob der Flüchtlingstreck zum Aufbruch bereit war. Sein Herz krampfte sich zusammen, als er das verzweifelte Häuflein vor sich sah. Viele von ihnen mussten nun schon zum zweiten Mal die Heimat verlassen. Bei der ersten Flucht hatten sie noch geglaubt, irgendwann wieder zurückkehren zu können. Doch diese Hoffnung war nun gestorben.
    Seufzend zog Seachlann seinen Dolch, grub ein bisschen Erde aus und barg diese in seinem Sacktuch. Wenn er schon nicht mehr zurückkehren konnte, sollte die Erde, die so viele Generationen der Ui’Corra genährt hatte, ihn begleiten. Anschließend trat er zu Buirre, der mit blutunterlaufenen Augen auf die Gruppe starrte und nicht zu begreifen schien, was um ihn herum vorging.
    »Wir können aufbrechen, sobald du den Befehl dazu gibst!«
    Buirre schüttelte sich. »Glaubst du wirklich, dass das notwendig ist? Hier im Tal haben wir doch alles, was wir brauchen.«
    Vor allem Met, damit du saufen kannst, dachte Seachlann mit steigender Wut. Doch noch war Buirre der vom Taoiseach bestimmte Verwalter und damit sein Anführer.
    »Es ist notwendig, mein Freund. Sonst hätte der Oisin uns diesen Befehl nicht gesandt!« Seachlann tat es weh, lügen zu müssen, doch anders hätte er Buirre niemals dazu bewegen können, die Burg zu verlassen.
    »Also gut. Wir brechen auf!« Buirres Stimme schwankte, denn trotz seines Rausches empfand auch er den Verlust der Heimat als scharfen Schmerz. Da es möglich war, dass sie unterwegs Angriffe abwehren mussten, tastete er über seinen Gürtel, um festzustellen, ob er sein Kurzschwert umgelegt hatte. Dann nahm er

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