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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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um seine Beischläferin brachte Buirre dazu, wenigstens teilweise einzulenken. Er erklärte Maeve, was sie sich seiner Meinung nach erlauben konnte und was nicht, und spürte dabei, wie sein Verlangen von neuem erwachte. Prompt schob er sich auf sie.
    Gerade, als sie beide dem Höhepunkt ihrer Lust entgegenstrebten, wurde es im Wald lebendig. Schwere Schritte ertönten, und die harten Stimmen von Männern, die sich in einer unbekannten Sprache unterhielten, klangen auf. Hätte Buirre wie angekündigt Wache gehalten, wäre ihm die Annäherung der Fremden nicht entgangen. So aber stolperten die ersten bereits auf das Lagerfeuer zu, während er noch auf Maeve lag und die Tatsache verfluchte, dass er gerade in diesem Augenblick aufhören musste.

7.
    D er Weg von der Küste ins Binnenland war mühsam. Da Simon von Kirchberg nicht wusste, welcher irische Clan es mit den Engländern hielt und welcher sich dem rebellischen O’Néill angeschlossen hatte, war er gezwungen, mit seiner Truppe die Straßen und häufig auch die gebahnten Pfade der Iren zu meiden. Bereits seit Tagen stolperten er und seine Männer durch den Wald oder durchquerten Moore, in denen der Boden unter ihren Füßen schmatzend nachgab. Sie mussten jeden Schritt mit Stöcken überprüfen, um die Sumpflöcher zu erkennen, die alles verschlangen, was in sie hineingeriet. Zudem wurden sie immer wieder zu weiten Umwegen gezwungen, weil sie eine Stadt oder Festung entdeckten, über der provozierend die englischen Fahnen wehten. Doch schlimmer noch als der Marsch durch unwegsames Land war der Hunger, der in ihren Eingeweiden wühlte.
    Ferdinand von Kirchberg hätte mittlerweile einen ganzen Gulden für ein Stück Brot gegeben, und den meisten seiner Kameraden erging es ebenso. Nun fragte er sich, ob sein Vetter nicht viel zu vorsichtig war, denn er hatte ihnen verboten, einzeln liegende Gehöfte aufzusuchen, um dort Nahrung zu kaufen.
    »Wir können nicht riskieren, dass die Leute uns hinterher an die Engländer verraten. Gegen deren Patrouillen haben wir mit unseren wenigen Waffen einen zu schlechten Stand«, erklärte Simon verärgert, als auch Cyriakus Hufeisen diesen Vorschlag machte.
    »Zum Teufel noch mal! Mit leerem Bauch marschiert es sich schlecht, und zum Kämpfen fehlt uns jetzt schon die Kraft. Warum suchen wir uns nicht ein abgelegenes Gehöft, überfallen es und machen die Leute nieder? Dann können sie uns nicht mehr verraten, und wir haben etwas zum Beißen!« In seiner Erregung vergaß Hufeisen ganz die Achtung vor seinem Hauptmann.
    Simon von Kirchberg lief dunkelrot an, doch bevor er seinen Feldwebel zurechtweisen konnte, mischte Ferdinand sich ein. »Wir wissen nicht, wer in diesem Land unser Freund ist und wer nicht. Ich will niemanden umbringen, der auf unserer Seite kämpfen würde, und Frauen und Kinder gleich gar nicht.«
    »Mein Vetter hat recht! Solang wir nicht wissen, woran wir sind, lassen wir uns vor niemandem sehen. Ich bin nicht in dieses Land gekommen, um auf verlorenem Posten zu kämpfen. Was das Essen angeht, so könnt ihr eure Bäuche füllen, sobald wir Oisin O’Corras Burg erreicht haben. Und jetzt weiter!« Simon schnauzte mehrere Männer an, die sich angesichts der aufziehenden Nacht einfach auf den Boden hatten fallen lassen, und marschierte los.
    Hufeisen folgte ihm und fasste ihn am Ärmel. »Und wie wollt Ihr zu dieser Burg kommen, wenn Ihr niemand fragen wollt, wo sie ist?«
    Mit einem unfrohen Lachen schüttelte Simon die Hand des Feldwebels ab. »Oisin O’Corra hat mir genau erklärt, wo die Besitzungen seiner Familie liegen. Und selbst wenn wir diese verfehlen sollten, werden wir auf Freunde treffen, denn gleich dahinter beginnt das Land von Hugh O’Neill. Also hört mit dem Lamentieren auf! Spätestens morgen werden wir auf befreundetem Gebiet sein.«
    Noch während sein Vetter sprach, begann Ferdinand zu schnuppern. »Riecht ihr das auch?«
    »Was?«
    »Rauch! Nicht weit von uns entfernt brennt etwas.«
    »Ich rieche es ebenfalls«, sagte Hufeisen angespannt. »Es könnte ein Lagerfeuer sein, aber kein besonders großes, sonst müssten wir seinen Widerschein am Himmel sehen.«
    »Seid still!«, fuhr Simon mehrere Männer an, die sich laut unterhielten. »Möglicherweise ist es ein englischer Posten, der O’Corras Land überwachen soll.«
    »Auf alle Fälle sollten wir nachsehen, wer dort ist, damit wir sie nicht auf einmal im Rücken haben.«
    Ferdinand drückte das aus, was die meisten dachten. Obwohl sein

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