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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Vetter eine abwehrende Handbewegung machte, schlich er in die Richtung, aus der der Rauch zu ihnen drang. Unterwegs prüfte er, woher der Wind wehte. Da dieser in seine Richtung blies, brauchten sie keine Hunde zu fürchten.
    »Passt auf! Der Mond scheint verdammt hell. Nicht, dass man uns entdeckt«, warnte Simon.
    Er begriff jedoch schnell, dass er seine Männer nur noch mit Gewalt davon abhalten konnte, sich die Leute am Lagerfeuer anzusehen. Daher ging er mit seinen Männern, überließ die Spitze aber Ferdinand und Hufeisen. Auch er hoffte, dass sie auf einen Wachtposten der Rebellen stoßen würden und dieser Hungermarsch endlich ein Ende hatte. An einem hatte er noch immer zu knabbern: Durch den Verlust der Violetta und der Männer, die auf diesem Schiff gewesen waren, hatte er bei seinen Leuten viel an Achtung verloren. Er würde einiges tun müssen, um diese wieder zu erlangen.
    Daher klopfte er auf seine Schwertscheide und sprach den neben ihm gehenden Soldaten an. »Wenn es Engländer sind, lassen wir sie über die Klinge springen!«
    Doch der Mann beachtete ihn nicht einmal, sondern starrte nach vorne.
    Ferdinand war mittlerweile sicher, dass sie sich einem Lagerfeuer näherten. Er winkte Hufeisen, ein wenig zurückzubleiben, und hielt sein Schwertgehänge mit der linken Hand fest, damit keine Metallteile gegeneinanderschlugen und ihn verrieten. Irgendwo mussten doch Wachen sein, sagte er sich, während er weiterschlich.
    Obwohl er achtgab, konnte er niemanden erkennen. Kurz bevor er das Feuer erreichte, blieb er misstrauisch stehen und lauschte. Von der Seite drang das Keuchen eines Menschen zu ihm her, als würde jemand hart arbeiten. Eine leise Frauenstimme mischte sich darunter, dennoch dauerte es einen Augenblick, bis Ferdinand begriff, was hier geschah. Ein Paar hatte sich von den anderen abgesondert und war gerade damit beschäftigt, Adam und Eva zu spielen.
    Der Mann musste der Wächter sein, denn er nahm keinen anderen wahr. Dafür aber konnte er nun erkennen, mit wem sie es zu tun hatten. Obwohl sich die Schläfer in Decken gehüllt hatten, verrieten ihm die langen Haare und die kleineren Gestalten, dass es sich um Frauen und Kinder handelte. Nur ein einzelner Mann lag noch beim Feuer und schnarchte laut.
    Die Erkenntnis, nicht auf englische Soldaten, sondern auf eine Gruppe Frauen und Kinder gestoßen sein, ließ Ferdinand aufatmen. Gleichzeitig fragte er sich, wer diese Leute sein mochten. Wenn es sich um Flüchtlinge handelte, so hatten sie einen jämmerlichen Wächter bestimmt. Mit einer energischen Geste winkte er Hufeisen, näher zu kommen, und wies auf die Schlafenden.
    »Umstellt das Feuer, damit keiner entkommt, tut ihnen aber nichts, wenn es nicht nötig ist.«
    »Jawohl, Leutnant!« Hufeisen wandte sich zu seinen Männern um und erteilte leise Befehle. Sofort schwärmten sie aus und bildeten einen Kreis um die Lagerstelle. Das geschah so leise, dass die Schlafenden nicht erwachten. Dafür aber wurde das einzelne Paar auf die Neuankömmlinge aufmerksam. Der Mann sprang auf und suchte seinen Speer. Doch den hatte Hufeisen an sich genommen und stützte sich grinsend darauf.
    Während Buirre die Deutschen verwirrt anstarrte, kreischte Maeve, als steckte sie am Spieß, und weckte damit die anderen. Diese sahen im Schein des flackernden Lagerfeuers die Söldner und begriffen, dass sie umzingelt waren.
    Simon trat vor und blieb neben seinem Vetter stehen. »Gut gemacht, Ferdinand! Jetzt wollen wir mal sehen, wen wir da erwischt hatten. Wer ist euer Anführer?«
    Diese Frage stellte er in dem schlechten Englisch, das er von Söldnern in Italien gelernt hatte, und erntete entsetzte Rufe.
    »Wollt ihr endlich den Mund aufmachen?«, setzte er zornig hinzu.
    Unterdessen hatten zwei seiner Männer Buirre gepackt und stießen ihn auf das Feuer zu. »Vielleicht weiß der Kerl etwas?«
    Buirre hatte auf dem Kontinent Krieger aus Deutschland kennengelernt und begriff als Einziger seiner Gruppe, dass sie keine englischen Soldaten vor sich sahen, sondern Leute, mit denen sich vielleicht reden ließ.
    »Verzeiht, Herr, aber könnt Ihr mir vielleicht sagen, wer Ihr seid?«, wandte er sich an Simon.
    Unterdessen hatte einer der Söldner einen harzgetränkten Ast am Lagerfeuer entzündet und verwendete ihn als Fackel. Als das Licht auf Buirre fiel, kniff Simon die Augen zusammen.
    »Dich kenne ich doch, Kerl! Bist du nicht einer von O’Corras Männern?«
    Buirre gefiel es gar nicht, dass der andere ihn zu

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