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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Vorrücken erhalten, und schlagen dann mit aller Kraft zu!«
    »Schon wieder warten!«, brummte Hufeisen mürrisch. »Langsam müssen uns die Iren für Feiglinge halten.«
    Simon schnellte herum, um ihn zur Rede zu stellen. Da erklang ein Schrei. »Achtung, dort vorne bricht ein Trupp Engländer durch!«
    »Ich glaube, das gilt uns!« Hufeisen sah seinen Hauptmann grinsend an und packte seine Pike fester.
    Simon wechselte einen Blick mit Aithil, sah diesen nicken und zog sein Schwert. »Kirchberger, folgt mir! Haltet eure Reihen geschlossen.«
    Wie sollen wir das bei den vielen Bäumen?, hätte Ferdinand am liebsten gefragt, während er noch vor der ersten Reihe losmarschierte, wie es sich als Vetter des Hauptmanns und dessen Stellvertreter gehörte.
    Die Iren blieben bald hinter ihnen zurück, doch es kam kein Feind in Sicht. Nicht lange aber, da sah Ferdinand einen helleren Streifen Land vor sich und begriff, dass sie sich der Schneise näherten, durch die eine Straße führte. Ihm blieb keine Zeit, sich weiter umzuschauen, denn auf einmal tauchten mit Brustpanzern und Helmen gerüstete Männer vor ihnen auf und stürmten auf sie zu.
    »Da sind ja noch ein paar dieser elenden Iren«, schrie einer in einem englischen Dialekt, den Ferdinand kaum verstand.
    Bevor der Feind seinen Irrtum erkennen konnte, feuerten Kirchbergs Musketiere eine Salve, die mehrere Engländer niederwarf. Kurz darauf krachte Stahl auf Stahl.
    Ferdinand sah sich zwei Engländern gegenüber, die mit wildem Gebrüll auf ihn eindrangen. Einen Augenblick lang packte ihn die Angst, doch als die erste Klinge auf ihn niederfuhr, wich er mit einer oft geübten Bewegung aus, schlug selbst zu und traf. Er sah noch, wie sein Gegner mit einem Schrei zu Boden sank, und entkam um Haaresbreite dem Schwerthieb des Zweiten. Er erinnerte sich an das, was ihm sein Onkel und später sein Vetter Andreas beigebracht hatten, und wurde ganz ruhig. Zweimal wehrte er die Klinge seines Gegners gerade noch ab, erkannte dann eine Lücke und stieß dem Engländer die Schwertspitze einen Fingerbreit über dem Brustpanzer in die Halsbeuge.
    Damit war auch dieser Feind erledigt, und Ferdinand sah sich nach weiteren Angreifern um. Doch er fand nur einige Männer tot oder schwer verwundet am Boden liegen, während der Rest überrascht von dem harten Widerstand der Kirchberg-Söldner das Weite suchte.
    »Sagt bloß, wir haben schon gewonnen!«, rief er verdattert aus.
    »An dieser Stelle ja! Wie es anderswo läuft, kann ich nicht sagen«, sagte Hufeisen lachend.
    »Die Engländer fliehen«, erklärte Aithil O’Corra, während er seine blutige Klinge an der Kleidung eines feindlichen Gefallenen säuberte.
    Ferdinand tat es ihm nach und fragte sich, ob er nun tapfer gekämpft oder einfach mehr Glück als Verstand gehabt hatte.

3.
    D ie Nachricht vom Sieg über die Engländer erreichte die Ui’Corra-Burg wie auf Adlerflügeln. Ciara tanzte jubelnd durch den Hof, und Saraid stieß einen Schrei aus, der von den Mauern widerhallte. Hatte Ciaras Cousine Essen und Trinken sonst eher knapp zugeteilt, so befahl sie nun, auf der Stelle eine Kuh und ein paar Hammel zu schlachten und Met anzusetzen, um den Sieg nach der Rückkehr des Taoiseachs und seiner Krieger angemessen zu feiern.
    Auch Buirre tat so, als stimme er in den Jubel mit ein, doch im Grunde passte es ihm wenig, dass sich andere in der Schlacht hatten auszeichnen können. Sein Ehrgeiz war mittlerweile groß genug, um der Zweite im Clan nach Oisin O’Corra sein zu wollen. Doch wenn Aithil tapfer gekämpft hatte, würde es schwer für ihn werden, diesen zu überflügeln. Und auch andere Krieger, mit denen er bislang nicht gerechnet hatte, konnten durch kühne Kriegstaten im Ansehen des Taoiseachs steigen und zu einer Gefahr für sein eigenes Ansehen werden.
    Daher begab Buirre O’Corra sich in die Küche, fand dort aber nur Maeve vor, die auf sein Betreiben hin als Küchenmagd arbeiten durfte.
    »Gib mir Met!«, befahl er unfreundlich.
    »Was habt Ihr?«, fragte die Frau verwundert, während sie ihm einen großen Becher füllte.
    Buirre ließ sich auf der Bank nieder und trank erst einmal einen Schluck, bevor er antwortete. »O’Néill und Oisin haben die Engländer geschlagen.«
    »Ihr hört Euch an, als würdet Ihr es bedauern! Dabei können nicht genug dieser Ketzer sterben. Vielleicht waren auch jene dabei, die damals …« Maeve brach ab, weil sie den Mann nicht daran erinnern wollte, dass englische Söldner ihr Gewalt

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