Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
dem Licht gehen.« Ohne ihre Antwort abzuwarten, hakte er sie unter.
»Da hinten in der Bar kannst du dir die Nase putzen.«
Phoebe wunderte sich, als sie neben dem Kunsthändler herstolperte. Das schienen ja direkt freundschaftliche Züge zu sein, die da unerwartet zutage traten. Als sie die Bar erreicht hatten, steuerte Phoebe direkt die Waschräume an. Man lernt doch nie aus, dachte sie.
Dariusz stand neben dem Tryptichon und sah sich um. Inzwischen war die Galerie halb leer. Nachdem sich die Senatoren samt Bodyguards und Medienpack in Richtung Café France verabschiedet hatten, waren ihnen bald die üblichen Claqueure und Zaungäste gefolgt. Zusammen mit Leon hatte Matthew den Tross angeführt, den texanischen Kunstmäzen hatten sie im Schlepptau. Amelie war das einzig verbliebene und bekannte Gesicht hier, stellte er fest und ging langsam auf sie zu. Ihre Augen leuchteten, als sie ihn ansah, aber das Leuchten galt nicht ihm. Dariusz schmunzelte und stieß mit ihr an.
»Da ist aber jemand so richtig verknallt, oder sehe ich das falsch?«
Amelie wurde verlegen und brachte nur ein leises »Hm-hm« heraus. Er betrachtete sie zum ersten Mal mit den Augen eines Mannes. Was er sah, gefiel ihm. Nicht so gut wie Phoebe, aber er konnte sich durchaus vorstellen, dass man sich in sie verlieben konnte.
»Dann wünsche ich dir mal viel Glück, ja?« Er trank sein Glas leer und wandte sich zur Tür. Das war die Nacht seines Erfolges, und er Blödmann hatte sie versaut. Er hätte es Phoebe nur anders verkaufen müssen. Dariusz seufzte. Und nun noch dieses Dinner mit Matthew und all den anderen. Aber das ist der Preis, dachte er bitter, dann zog er die Eingangstür zur Galerie hinter sich ins Schloss.
»So gefällst du mir schon wieder viel besser.« Falk saß neben Phoebe am Bartresen und reichte ihr ein Glas Champagner. Phoebe lächelte noch etwas angeschlagen und prostete dem Kunsthändler zu. Für einen kurzen Moment dachte sie an Dariusz und wo er sich jetzt wohl gerade aufhielt. Es war die Nacht ihres gemeinsamen Erfolges, und sie hatte sie mit ihrer Moral und ihrem zickigen Getue gründlich versaut. Phoebe seufzte. Mit einem Mal fühlte sie sich so leer. Jetzt, wo die Vernissage hinter ihr lag und bereits mehr als die Hälfte der Werke verkauft war, hatte sie keine Aufgabe mehr. Sie stellte das Glas ab und blickte auf ihre Hände. Vielleicht sollte sie zur Abwechslung mal etwas Praktisches tun? Blumen binden, Schafe züchten oder so etwas in der Richtung. Hauptsache, es würde sie nicht an ihre Galeriezeit erinnern. Sie schaute Falk an, der sie schon die ganze Zeit beobachtet hatte.
»Und was machen wir denn jetzt?«
»Höre ich aus deiner Stimme eine gewisse Provokation heraus, meine liebe Phoebe?« Falk schüttelte den Kopf und zog seine Manschetten zurecht. Er ist aufgeregt, dachte Phoebe, wie lustig. Sie trank noch einen Schluck und rutschte wie ein ungeduldiges Kind auf ihrem Stuhl hin und her.
»Wir könnten tanzen gehen.« Sie sah ihn so unschuldig wie möglich an. In Falks Augen blitzte es kurz auf, dann lachte er.
»Ich weiß da ein Hotel im Grunewald, die haben eine hervorragende Bar.«
»Mit Tanzmusik?« Sie hatte sich zu ihm hinübergebeugt und sprach die Worte ganz dicht vor seinem Mund aus. Falk winkte dem Barmann, ohne den Blick von ihr zu lassen.
»Soweit ich mich erinnere, kann man dort sehr gut tanzen …«
Er schob dem Barmann einen Schein zu und nahm Phoebe in den Arm. Sein fordernder Kuss war genau das, was sie jetzt brauchte.
Als sie das kleine Schlosshotel erreichten, war es bereits weit nach Mitternacht, und es waren nur wenige Gäste da. Falk hatte während der Fahrt angerufen und ohne Schwierigkeiten ein Zimmer bekommen. Wortlos nahm er den Schlüssel entgegen, gab dem Nachtportier Trinkgeld und zog Phoebe hinter sich die Treppe hoch. Nachdem er die Zimmertür geschlossen hatte, ließ er sich auf das Bett fallen und sah sie erwartungsvoll an. Der Blick ging Phoebe durch und durch. Er verscheuchte die erlittenen Kränkungen, gab ihr das Selbstbewusstsein zurück und lockte das Weib in ihr hervor. Langsam knöpfte Falk sein Hemd auf und warf es dann auf den Boden, dahin, wo schon sein Jackett lag. Dann griff er zu seinem Gürtel, riss ihn auf, zog sich die Hose aus. Ohne Phoebes Blick loszulassen, schob er sich langsam seine Shorts von den Hüften, bevor er ihr ein Zeichen machte, zu ihm zu kommen. Phoebe lächelte und ging zum Bett. Wortlos griff sie unter ihren Rock, zog sich
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