Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
wieder zu seinem Platz ging und sich setzte. Der Diener kam, schenkte nach und stellte eine Platte mit gemischten Vorspeisen auf den Tisch. Dann zog er sich so lautlos, wie er gekommen war, zurück. Falk stand auf, um ihre Teller zu füllen, und sah Phoebe mit unverhohlener Lust an.
Die nippte an ihrem Glas und fragte ihn kokett: »Was ist denn nun mit den Dessous, Falk? Bist du gar nicht neugierig, ob sie mir stehen?« Sie lächelte ihm absichtsvoll zu und trank. Der Champagner hatte es in sich, sie spürte bereits seine Wirkung. Aber noch war sie nicht betrunken genug, um sich irgendwelchen weiteren Spielen von Falk hinzugeben. Sie griff sich zwischen die Schenkel und fühlte die warme, dichte Feuchtigkeit, die zwischen ihnen hochströmte. Das Blut pochte in ihren Schläfen.
»Falk, so geht das nicht.« Phoebe stand auf und ging zur Mitte des Tisches, wo ihr Gastgeber gerade Garnelenschwänze dekorativ auf ihren Tellern drapierte. Sie legte eine Hand auf seine Schulter und bemerkte, dass ihn bei ihrer Berührung ein Schauer überkam.
»Dessous hin oder her – seit mehr als drei Stunden hältst du mich kurz vor dem Orgasmus – charmant ist das nicht. Und gesund übrigens auch nicht.« Sie stahl sich eine Garnele und ließ sie in ihrem Mund verschwinden. Erst jetzt bemerkte sie, wie hungrig sie war. Aber es war ein merkwürdiger Hunger, denn er ging über die Gier nach Essen und Trinken weit hinaus. Sie hatte Hunger auf diese Speisen, auf Falk, auf das, was der nächste Tag bringen würde. Lebenshunger, sinnierte sie, ich habe das Schlimmste hinter mir. Zu ihrem Gastgeber gewandt sagte Phoebe ernst: »Warum lässt du mich so lange warten, Falk?«
»Ich weiß es nicht«, war die lapidare Antwort. »Ich habe nun einmal Lust dazu, ganz einfach. Wenn es dir nicht passt – da ist die Tür.« Falk ließ sich im Verteilen der Krustentiere nicht stören und zeigte mit dem Messer zur Tür, ohne Phoebe anzusehen.
»Dann gehe ich wohl wirklich besser«, antwortete sie genauso emotionslos und drehte sich zur Tür. Sie wollte, nein, sie musste Falk einfach provozieren, denn so hielt sie es einfach nicht mehr aus. Sie konnte kaum noch laufen, und das lag nicht etwa am Schampus, sondern an seiner elenden Verführungstechnik. Vielleicht würde er sie bis zum Morgengrauen mit Garnelen füttern, sie hin und wieder bis kurz vor den Orgasmus bringen, ihr zwischendurch alte Stones-Platten vorspielen und von der Kommune 1 und davon erzählen, dass die Badeseen damals sauberer waren, die Luft besser und überhaupt. Überhaupt: Phoebe hatte die Nase voll vom Warten. Sie wollte die ganze Aufmerksamkeit dieses Mannes, sie wollte seine Stöße spüren.
Sie hatte die Türklinke noch nicht ganz in der Hand, als Falk herbeigestürmt kam. Seine Augen blitzten zornig auf. Er sah wirklich hinreißend aus, wenn er wütend war, aber Phoebe spürte, dass sie gerade eine wichtige Regel verletzt hatte, und die lautete: Du machst das, wonach mir gerade ist. Und ausschließlich das. Falk hob sie wie ein Gepäckstück hoch und trug sie zu ihrem Platz zurück.
»Wenn ich sage ›sitzen bleiben‹, heißt das auch sitzen bleiben. Hast du mich verstanden?«
Ohne sie weiter zu beachten, kehrte er zur Mitte des Tisches zurück, um sich erneut den Vorspeisen zu widmen. Phoebe drehte an ihrem Glas herum.
»Genau. Und darum hast du ja auch gesagt, ich soll gehen, wenn es mir nicht passt. Und weißt du was: Mir passt es nicht.« Wieder stand sie auf und ging zu ihm. Ihr Herz klopfte. Ob er sie für diese Frechheit übers Knie legen würde? Ohne Vorwarnung griff sie an seine Hose und stellte zufrieden fest, dass er sehr erregt war. Trotzdem schob er ihre Hand weg, ohne auf ihre Worte zu reagieren, nahm die Teller, stellte sie auf die Plätze und setzte sich. Der Diener kam lautlos herein und schenkte nach. Als sie allein waren, warf ihr Falk einen unergründlichen Blick zu. Sie nickten sich kurz über die lange Tafel hinweg zu und begannen zu essen. Als Phoebe von ihrem Teller hochsah, bemerkte sie, dass ihr Gastgeber sie beobachtete. Nervös wich sie seinem Blick aus. Sie presste ihre Schenkel fest zusammen und spürte ihre eigene Erregung. Was er wohl mit ihr vorhatte? Ob sie es wollte oder nicht, Falks Dominanz machte sie an. Unter ihrem Nabel zuckte es.
»Komm zu mir, kleine Phoebe.« Falk klatschte auf seinen Oberschenkel. Wie man einen Hund heranlockt, dachte Phoebe, stand aber auf. Langsam und sich ihrer Wirkung bewusst ging sie auf ihn
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