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Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Titel: Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mitchell
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war nicht überrascht, als Lydia, wie sie ihm vorgestellt worden war, im Weinkeller auftauchte. Frauen ihrer Art waren ihm schon mehrmals in seinem Leben über den Weg gelaufen. Sie waren auswechselbar, hatten kein Gesicht, keine Seele, nur eine Funktion … Er wusste nicht, was sie antrieb, aber alle schienen von einem unstillbaren Verlangen erfüllt zu sein. Er legte die Flasche, die er gerade dem Regal entnommen hatte, vorsichtig in den Korb, den er hier unten gefunden hatte, und blickte Lydia an. Das war das Signal. Sie kam auf ihn zu und zog ihren Rock hoch. Ohne den Blick von ihm zu lassen, schob sie ihr Höschen zur Seite und bot sich ihm an. Er griff nach ihr und drückte sie an die Mauer. Ein harter Kuss traf ihren Mund, während er die Kordel seiner Stoffhose löste, dann hob Dariusz sie auf seine Hüften und drang in sie ein. Sie stöhnte leise und lachte ihr hohes, künstliches Lachen, das er schon den ganzen Abend lang so unsympathisch gefunden hatte. Er mochte sie nicht, und er hatte keine Ahnung, was das Ganze hier sollte, aber sie hatte sich ihm angeboten, und ihm war es egal, was in ihr vorging. Seine Gedanken kreisten seit Tagen ausschließlich um Phoebe, um die Lust, die sie sich gegenseitig geschenkt hatten, und jetzt bot sich unvermittelt die Gelegenheit, einen anderen warmen Körper zu spüren und dabei an die zu denken, die er nicht haben konnte. Lydia schien nichts davon zu bemerken, und falls doch, dann störte es sie nicht. Sie bewegte sich geschickt und empfing seine Stöße mit gierigen Lauten. Dariusz dachte an Phoebe. An ihre Besuche im Kino, an Abende auf ihrem Balkon … Er kümmerte sich nicht um die Frau auf seinen Hüften, spürte nichts von ihrer Erregung, sah durch ihre Augen hindurch. Sie kam eher als er – oder tat zumindest so –, was er hinnahm, denn in Gedanken küsste er Phoebes Brüste, ihre Augen, ihren Mund. Als er spürte, dass er nicht mehr an sich halten konnte, ließ er Lydia von seinen Hüften gleiten und legte Hand an sich. Die Kunstmaklerin lächelte süffisant und assistierte ihm. Es war der erste Orgasmus in seinem Leben, der ihm keinen Spaß gemacht hatte. Einfach widerlich. Ohne Lydia noch einmal anzusehen, griff er nach dem Korb und ließ sie stehen. Sie strich ihren Rock glatt und zog ihre Lippen nach.
    »Das war gar nicht mal schlecht für den Anfang«, sagte sie zu sich selbst und gab Dariusz etwas Vorsprung, bevor sie sich ebenfalls wieder zu den Gästen gesellte. Niemand schien etwas bemerkt zu haben, stellte Dariusz fest und nahm das Kellnermesser, um den Wein zu entkorken.
    Doch als er das Glas seines Gastgebers füllte, raunte dieser ihm leise zu: »Sie hat es wieder getan, stimmt’s?« Er seufzte und prostete Dariusz zu. »Man kann es ihr einfach nicht abgewöhnen«, setzte er tadelnd nach und sah Lydia strafend an, die unschuldig zurücklächelte.
    Mit gurrender Stimme sagte sie: »Deine Weine sind wirklich die besten, mein Lieber.«

    »Was hast du denn nun vor, Mädchen?« Ihr Vater hatte es trotz seiner vielen neuen Verpflichtungen tatsächlich geschafft, sich mit Phoebe zum Lunch zu treffen. Von dem Restaurant am Gendarmenmarkt hatte man einen prächtigen Blick auf die beiden Dome. Phoebe betrachtete die Reisegruppen, die sich auf dem Platz zwischen den beiden Kirchen sammelten. Ihr Vater zupfte sie ungeduldig am Ärmel.
    »Tochter, ich rede mit dir. Also. Was willst du tun?« Friedewald sah seine Tochter aufmerksam an. Er wollte nicht nach London zurückkehren, ohne sie beruflich gut untergebracht zu wissen. Aber der Projektleiter von Seven Oceans hatte Druck gemacht. Diese Woche musste entschieden werden, wer die künstlerische Leitung des Museums übernehmen würde.
    »Ich weiß es nicht. Ehrlich.« Phoebe drehte ihr Glas in der Hand und sah an ihrem Vater vorbei. Ihr war klar, dass er eine Entscheidung von ihr erwartete. Zunächst hatte sie den neuen Job kategorisch abgelehnt, erstens aus Prinzip und zweitens, weil ihr Vater ihn gekauft hatte, aber nach und nach hatte sie sich sachlich mit dem Projekt auseinandergesetzt und festgestellt, dass Matthew recht behalten hatte. Sie war wirklich die Idealbesetzung für die Position. Aber wollte sie das? Wäre es nicht besser, Berlin zu verlassen und irgendwo anders hinzugehen? Sie kannte Rom recht gut und Barcelona auch; zur Not würde sie sogar nach Paris ziehen. Aber Berlin? Berlin ohne Dariusz war nicht mehr ihre Stadt.
    »Tochter.« Matthews Stimme hatte einen strengen Unterton. Er

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