Feurige Begegnung auf Mallorca
diese Lippen zu küssen und …
Quita! Wütend über sich selbst schlug er mit der Faust aufs Lenkrad. Hör endlich auf damit! Oder hast du schon vergessen, wie es ist, wenn man eine Frau zu nah an sich heranlässt? Denk doch nur an Fernanda und daran, was du ihr angetan hast!
Doch so sehr er auch versuchte, sich zu zwingen, nicht mehr an die schöne Unbekannte zu denken – es gelang ihm einfach nicht. Seufzend fuhr er an den Straßenrand und zog die Visitenkarte, die sie ihm gegeben hatte, aus der Hemdtasche. Er musste einfach wissen, wie sie hieß und …
Seine Augen weiteten sich, als er den Namen las, der auf der kleinen Karte stand: Jenna Fitzgerald.
Er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte nicht sein. Das war unmöglich! Sollte sie wirklich … Und er hatte sie lediglich für eine Angestellte von Eurostores gehalten!
Damit änderte sich alles. Schlagartig wurde ihm klar, dass es ein Fehler gewesen war, ihr eine Absage zu erteilen, und diesen Fehler galt es zu berichtigen.
Jenna Fitzgerald sollte ihre Unterredung mit ihm bekommen – aber anders, als sie es sich vorstellte.
Ganz anders.
Niedergeschlagen ließ Jenna sich auf das Bett ihres Hotelzimmers sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Auf der Fahrt zurück hierher hatte sie nur daran denken können, dass ihr Aufenthalt auf Mallorca schon am zweiten Tag beendet war.
Dass sie versagt hatte.
Wie soll ich das nur Vater beibringen?, fragte sie sich kopfschüttelnd. Aber eigentlich gab es da gar nichts beizubringen; im Grunde rechnete er doch gar nicht mit einer Erfolgsmeldung. Wann hatte er ihr denn zum letzten Mal wirklich etwas zugetraut? Hatte er das überhaupt jemals getan?
Sie hob den Kopf, und ihr Blick fiel auf ihren Koffer, der geöffnet neben dem Bett auf dem Teppichboden lag. Sie hatte gestern nur das Nötigste ausgepackt, und diese wenigen Sachen würde sie jetzt gleich wieder einpacken können. Denn eines stand für sie fest: Nach der Abfuhr, die Tómas Suárez ihr soeben erteilt hatte, würde sie keinen Tag länger auf dieser Insel bleiben!
Sie nahm ihr Handy aus der Handtasche und wollte gerade die Auskunft anrufen, um sich mit dem Flughafen verbinden zu lassen, als das Telefon zu klingeln begann.
Ein Blick auf das Display genügte, um zu wissen, wer der Anrufer war.
Eric!
Jenna schloss die Augen. Nicht auch das noch! Was wollte er denn von ihr? Sie war doch gerade mal zwei Tage aus London fort.
Aber sie war nicht dumm; natürlich konnte sie sich denken, dass es ihn brennend interessierte, wie sie vorankam. Schließlich verdankte er es ihrer Einmischung, dass er nicht selbst nach Mallorca gereist war.
Und ich wollte doch noch so viel mehr erreichen, dachte Jenna resignierend. Aber das kann ich jetzt wohl vergessen. Wenn ich ohne einen Erfolg nach Hause komme, wird Vater nie einsehen, dass Eric der Falsche ist.
Sie nahm das Gespräch an. „Ja?“
„Bist du schon weitergekommen?“, kam Eric ohne Umschweife zur Sache. „Hast du ein Treffen mit Suárez arrangieren können?“
Jenna atmete tief durch. Was sollte sie ihm sagen? Die Wahrheit? Im Grunde blieb ihr gar keine Wahl, denn alles andere wäre sinnlos. Schon morgen früh würde sie wieder im Büro sein, und dann brachte keine Ausrede der Welt sie mehr weiter.
„Ich bin dran, keine Sorge. Es läuft alles nach Plan.“ Jenna war selbst überrascht. Warum sagte sie so etwas? „Und jetzt entschuldige mich bitte, Eric, aber ich habe zu tun.“
Sie beendete das Gespräch und schüttelte den Kopf. Wieso hatte sie das getan? Jetzt steckte sie noch mehr in Schwierigkeiten als vorher. Nicht nur, dass sie mit leeren Händen nach Hause kommen und ihrem Vater erneut den Eindruck vermitteln würde, für geschäftliche Belange völlig ungeeignet zu sein, nein, sie hatte Eric gegenüber gerade eben auch noch behauptet, die Situation unter Kontrolle zu haben, obwohl das genaue Gegenteil der Fall war. Wie …
Erneut klingelte ihr Handy, das sie noch in der Hand hielt, und Jenna seufzte schon genervt auf, weil sie glaubte, es sei erneut Eric, als ihr Blick auf das Display fiel.
Die Nummer war ihr unbekannt, aber aufgrund der Ländervorwahl konnte kein Zweifel daran bestehen, dass der Anrufer von einem Anschluss in Spanien anrief.
Sie dachte an die Visitenkarte, die sie Tómas Suárez gegeben hatte, und ihr wurde klar, dass er außer ihrer Freundin der einzige Mensch in diesem Land war, der ihre Handynummer kannte.
Aufregung erfasste sie. Der Bauunternehmer hatte ihr eine
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