Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1
großen Jägers Steven Tyrell!“
„ Gibt es noch Hoffnung?“ Mark fühlte sich immer noch sehr niedergeschlagen, doch er hatte sich auf wundersame Weise beruhigt. Dadurch, dass der Großmeister die furchtbaren Bilder vom Unterbewusstsein in den bewussten Teil seines Denkens befördert hatte, schienen sie ein wenig von ihrem Schrecken verloren zu haben. Yates hatte Mark gezwungen, sich dem traumatischen Ereignis zu stellen, und jetzt beherrschte es nicht länger den intuitiven Bereich seiner Gefühle.
„ Ich habe gehört, dass ich deiner Meinung nach zaubern kann?“, fragte der Greis mit einem verschmitzten Lächeln. „Ich denke, deine Frage hat sich schon beantwortet ... meine Augen schauen in viele Richtungen. Und es besteht eine begründete Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden kann. Doch es kommt auf jeden Einzelnen unserer Gruppe an. Dabei fällt mir ein – wir sollten sie nicht länger warten lassen!“ Die Jäger kannten die Geschichte der alten Magier, der dunklen Kriege und des daraus resultierenden Paktes nicht. Noch nicht. Aber Quirin wusste, dass eines Tages der Zeitpunkt kommen würde, an dem sie die Wahrheit erfuhren.
Im Moment sollten sie lieber noch an die Version mit dem Templerorden glauben, ohne weitere Hintergründe zu wissen. Die Gilde der Magier hütete das Geheimnis ihres Ursprungs, denn sie war nur noch ein kleines Überbleibsel der ehemals starken Gemeinschaft. Und zu ihren Aufgaben gehörte es auch, die Kräfte des Universums vor aufkommenden Begehrlichkeiten aus den Reihen der Menschen zu schützen, denn das Streben nach Macht gehörte zu den Schwächen ihrer Rasse.
Doch dieses Team der Jäger erfüllte des Großmeisters Herz mit Stolz: Sie würden sich des Vertrauens würdig erweisen. Jetzt hatten sie allerdings ganz andere Probleme.
Als sie zu Brody, Delwyn und Tracy aufschlossen, wurden sie von fragenden Blicken empfangen. Mark atmete tief durch und lächelte seine Kollegen schief an. Sie hatten an einer Stelle gewartet, wo sich der Weg gabelte, und nun übernahm Yates wie selbstverständlich die Führung.
„ Kommt, ihr tapferen Jäger“, sagte er mit dem Unterton ehrlicher Hochachtung. Es hatte ihm anscheinend sehr imponiert, dass sie ohne Zögern ihre Teilnahme an dem Vorhaben zugesagt hatten.
Der Großmeister lächelte Delwyn an, der gewissenhaft die Fackeln in Brand setzte, bevor sie den nächsten Bereich betraten. Der junge Halbdämon musterte ihn noch immer mit einem Anflug von Scheu.
Plötzlich erreichten sie ein kleines Gewölbe, vor dem sie stoppten. Delwyn sorgte auch hier für Licht und sie sahen, dass sie vor einem großen hölzernen Schrein standen. Spinnweben bedeckten seine kunstvollen Schnitzereien, doch ansonsten schien er kein bisschen gealtert zu sein.
„ Soll ich die Truhe öffnen?“, fragte Brody.
„ Du würdest es nicht überleben, Brody Leeds. Lass mich erst die Bannsprüche außer Kraft setzen, denn es handelt sich hier um mächtige Artefakte, die natürlich mehrfach gesichert sind“, erklärte das Oberhaupt der Templer. „Ihr werdet nun in Dinge eingeweiht, für deren Geheimnisse unser Freund Colin seine Kronjuwelen verpfänden würde.“ Yates lachte leise, und es klang wie das Rascheln von trockenem Laub. Er schloss die Augen und versenkte sich in eine Art Trance, dann begann er lateinische Verse zu rezitieren, die den Umstehenden wenig sagten. Die Handbewegungen, die er dazu verwendete, sahen recht beeindruckend aus.
Vorsichtig öffnete er ein Auge und grinste mit seinem faltigen Mund. „Schöner Show-Effekt, nicht wahr? Aber wahre Magie läuft meist im Stillen ab.“ Mittels einer Geste bedeutete er Mark und Brody, dass sie den Deckel jetzt heben konnten.
Gespannt schauten sie in die Holzkiste, doch es waren nur schwarze Samttücher zu erkennen, in die anscheinend einige Utensilien eingeschlagen waren. Yates griff hinein und entnahm der Truhe ein längliches Paket, das er dann behutsam auswickelte.
„ Die einzige Dame in unserer Runde soll zuerst bewaffnet werden, damit sie wohlbehalten aus der Unterwelt zurückkehrt. Tracy, für dich habe ich die Donnerschwinge ausgesucht.“ Er reichte ihr ein Beil, das ziemlich massiv aussah. Ihren erstaunten Blick kommentierte der Großmeister mit einem Lachen. „Ja, für ihre Größe ist die Axt sehr leicht. Sie ist gut zu führen, aber du solltest dich gleich mit ihren Eigenschaften vertraut machen. Dämonenhälse durchtrennt sie besonders gern, und sie ist höllisch
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