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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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und Alexia machte eine kleine Bestandsaufnahme ihrer veränderten Situation.
    Boots zuckte mit den Schultern. »Es kommt immer zu ungewöhnlichen Ereignissen bei Vollmond.«
    Ohne dass man es ihm hätte sagen müssen, lenkte der Pilot das kleine Gefährt wieder zurück nach oben, fort von Feuer und Rauch. Er war ein kleiner Mann, glatt rasiert, mit einer Himmelfahrtsnase und lebhafter Miene. Seine Halsbinde war ausgezeichnet gebunden und passte perfekt zu seiner Weste.
    Alexia sah Boots an. »Sagen Sie mir nicht, dass dieses Luftschiff zufällig Lord Akeldama gehört!«
    »Wenn es das ist, was Sie wünschen, Mylady, dann schweigen wir natürlich diesbezüglich.«
    Nachdenklich kniff Lady Maccon die Lippen zusammen. Das ungeborene Ungemach trat sie gehörig, und instinktiv griff sie sich an den Bauch. »Ich verabscheue es, Ihnen das hier antun zu müssen, Gentlemen. Aber ich muss äußerst dringend das Westminster-Haus aufsuchen, und zwar so umgehend wie möglich. Wie schnell kann dieses Gerät fliegen?«
    Der Pilot warf ihr ein verschmitztes Lächeln zu. „Oh, da wären Sie überrascht, Mylady. Sehr sogar. Lord Akeldama hat diese kleine Schönheit hier von Madame Lefoux nachrüsten lassen, das hat er!«
    Lady Maccon zog eine Augenbraue hoch. »Ich wusste gar nicht, dass sie geschäftliche Beziehungen zueinander pflegten.«
    »Soweit ich es verstehe, war das hier ein erster Auftrag. Der allererste. Lord Akeldama war begeistert von ihrer Arbeit. Ziemlich begeistert. Ebenso wie ich, um die Wahrheit zu sagen. Er kann selber nicht fliegen, der arme Mann.« Der Pilot machte den Eindruck, als täte ihm das aufrichtig leid. »Aber er hat diese Schönheit hier auf Herz und Nieren prüfen lassen, und ich versichere Ihnen, diese Französin kann wahre Wunder vollbringen. Wahre Wunder, sage ich Ihnen. Zu was sie in Sachen Aeronautik alles in der Lage ist!«
    »Sie erwähnte einmal, dass das auf der Universität ihr Spezialgebiet war. Und natürlich ist da immer noch Monsieur Trouvé und der Ornithopter.«
    Der Pilot blickte mit einem interessierten Funkeln in den Augen von der Steuerung des Luftschiffes auf. »Ornithopter, sagten Sie? Ich hörte schon, dass die Franzosen neue Wege eingeschlagen haben. Meine Güte, was das für ein Anblick sein muss!«
    »Ja.« Lady Maccon sprach auf einmal leise. »Besser, ihn in Aktion zu sehen, als ihn selbst zu benutzen, wenn Sie mich fragen.« Sie hob die Stimme wieder. »Sie sagten, dieses Luftschiff sei schnell? Es ist sehr wichtig, dass ich mein Ziel innerhalb der nächsten Minuten erreiche. Warum zeigen Sie mir nicht, wie schnell dieses reizende Gefährt tatsächlich ist?«
    Diese Bitte rief ein weiteres Grinsen hervor. »Sagen Sie mir nur, in welche Richtung, Mylady!«
    Alexia deutete nach Norden. Sie befanden sich bereits wieder über den Dächern, und das Feuer lag weit hinter ihnen. Alexia watschelte an die Bordwand und sah nach unten. Der Hyde Park lag ein wenig voraus zu ihrer Linken, während sich Green Park und der Palastgarten hinter ihnen und zu ihrer Rechten erstreckten. Selbst so hoch oben konnte sie das Heulen der persönlichen Werwolfsgarde von Königin Victoria hören, die in einem speziellen Flügel des Buckingham-Palastes eingesperrt war.
    Sie deutete auf einen Punkt voraus und etwas zu ihrer Rechten, zwischen den beiden Parks, wo sich das Zentrum von Mayfair befand. Der Pilot packte den Knauf eines Hebels, drückte ihn hart nach unten, und das Gefährt tat einen Satz in die entsprechende Richtung, schneller als Alexia es bei einem Luftschiff für möglich gehalten hätte. Madame Lefoux’ Handschrift, in der Tat.
    »Hat sie auch einen Namen, Captain?«, brüllte sie gegen den vorbeirauschenden Fahrtwind an.
    »Natürlich hat sie, Mylady. Er selbst nennt sie Buffety, wegen der schaukelnden Bewegung, vermute ich.«
    Boots, der den Blick auf Alexias Hand gerichtet hatte, mit der sie immer noch schützend ihren geschwollenen Bauch hielt, fragte besorgt: »Ist es das Kind, Lady Maccon?«
    »Der Grund für unsere Eile? O nein, ich habe eine Einladung für Countess Nadasdys Vollmond-Soiree, und ich bin spät dran.«
    Boots und Tizzy nickten beide mit tiefstem Verständnis für diese allerwichtigste gesellschaftliche Dringlichkeit. Hier war wirklich höchste Eile geboten.
    »Dann werden wir uns sputen, Mylady. Wir wollen doch nicht, dass Sie unangemessen zu spät erscheinen.«
    »Vielen Dank für Ihr Verständnis, Mr Bootbottle-Fipps.«
    »Und das Feuer, Mylady?« Boots

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