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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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nickte begeistert. »Die Countess soll heute Abend angeblich eine sehr wichtige Ankündigung machen. Jeder – und ich meine wirklich jeder – ist ihrer Einladung gefolgt.«
    »Ankündigung? Was für eine …?«
    Doch Miss Dair schenkte ihr schon keine Beachtung mehr, sondern bahnte ihnen wieder einen Weg durch die Menge.
    Der eine oder andere erkannte Alexia – man drehte sich zu ihr um, und verblüffte Gesichter starrten sie an. »Lady Maccon?«, hörte sie immer wieder jemanden erstaunt fragen, während sich die Klatschbasen bereits ins Zeug legten, wie Dampfmaschinen kurz vor der Explosion. Was machte die Frau eines Alpha-Werwolfs hier? Und das bei so weit fortgeschrittener Schwangerschaft. Noch dazu allein! Bei Vollmond!
    Alexia wurde sich einer Gegenwart bewusst, die ihnen durch die Menge hindurch wie ein Schatten folgte. Erst als ein hochgewachsener, dünner Mann Miss Dair ansprach und begrüßte, sodass sie zum Stehen kamen, räusperte sich die Person hinter ihnen.
    Lady Maccon drehte sich um und fand sich einem Gentleman gegenüber, der so unscheinbar wirkte, dass es ihr schwer gefallen wäre, ihn zu beschreiben. Er trug elegante, aber unauffällige Kleidung, was Alexia an Professor Lyall erinnerte.
    »Euer Gnaden«, begrüßte sie ihn mit vorsichtigem Argwohn.
    Der Duke of Hematol schenkte ihr nicht einmal ein Lächeln, was aber auch darin begründet sein konnte, dass er ihr nicht seine Fangzähne zeigen wollte. »Lady Maccon, was für ein unerwartetes Vergnügen.«
    Alexia warf einen Seitenblick auf Miss Dair, die in eine gedämpfte, aber ziemlich energische Unterhaltung mit Dr. Caedes vertieft war, einem weiteren Mitglied von Countess Nadasdys innerem Zirkel. Er war ein hochgewachsener, dünner Vampir, der Alexia immer an einen Sonnenschirm ohne Stoffbespannung erinnerte. Er machte einen alles andere als erfreuten Eindruck.
    Der Duke war geschickter darin, seine Gefühle über Lady Maccons unerwartete Anwesenheit zu verbergen. Alexia fragte sich, wo Lord Ambrose, das letzte Mitglied dieser kleinen Bande, sich versteckt hielt. Vermutlich befand er sich bei der Countess, als deren Praetoriani er fungierte. Auf einer so überfüllten Gesellschaft wie dieser würde die Königin ihren Lieblingsleibwächter so nah wie möglich bei sich haben wollen.
    »Wir haben Sie gar nicht erwartet, Lady Maccon. Wir hatten angenommen, Sie würden heute an diesem besonderen Abend Ihrem Gatten…«, er machte eine wohlkalkulierte Pause, »… beistehen.«
    Alexia verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Sie wühlte in ihrem Retikül herum und zog dann die gesuchte Karte hervor. »Ich habe eine Einladung.«
    »Natürlich.«
    »Ich muss unverzüglich mit Ihrer Herrin sprechen. Ich habe lebenswichtige Informationen für sie.«
    »Sagen Sie sie mir.«
    Alexia wurde wieder zur erhabenen Lady Maccon und musterte ihn von oben bis unten. »Das werde ich bestimmt nicht.«
    Der Vampir gab nicht klein bei.
    Er war kein sehr großer Mann, selbst in ihrem gegenwärtigen Zustand hätte sie es vermutlich mit ihm aufnehmen können, sollte es zum Äußersten kommen. Seelenlos zu sein hatte seine Vorteile.
    Sie zog ihre Handschuhe aus, und er beobachtete es mit besorgtem Interesse.
    »Das wird nicht nötig sein, Lady Maccon.« Wenn er Professor Lyall so ähnlich war, wie Alexia glaubte, wäre eine körperliche Auseinandersetzung nicht seine bevorzugte Lösung bei einem Konflikt. Er warf dem storchenähnlichen Doktor einen schnellen Blick zu und nickte scharf mit dem Kinn. Der andere Vampir reagierte mit übernatürlicher Schnelligkeit, ergriff Miss Dairs Arm und verschmolz mit ihr in der Menge, sodass Lady Maccon mit einer weit weniger attraktiven Begleitung zurückblieb.
    Alexia ließ ihre Handschuhe zwar ausgezogen, doch sie versuchte dem Vampir die Dringlichkeit ihres Anliegens zu vermitteln, ohne allzu drohend zu wirken. »Es ist wirklich äußerst wichtig, dass ich sie so schnell wie möglich spreche. Sie könnte in ernster Gefahr sein.«
    Der Duke lächelte. Seine Fangzähne waren klein und spitz und kaum zu sehen. Sie waren so unauffällig wie der Rest von ihm. »Sie Sterbliche sind immer in Eile.«
    »Diesmal ist es eilig, das versichere ich Ihnen.«
    Der Duke musterte sie eindringlich. »Nun gut, kommen Sie mit mir.«
    Er führte sie durch die Menge, die nicht mehr so dicht und drängend war, als sie den Hauptflur verließen, von dem der Salon, die Empfangszimmer, das Speisezimmer und das Foyer abgingen. Sie bogen um eine Ecke

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